Trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen

Zeppelin-Konzern schließt Geschäftsjahr 2023 erfolgreich ab

von: Christoph Scholz
Friedrichshafen/Garching. – Der Zeppelin-Konzern hat kürzlich seine Bilanz-Pressekonferenz zum Geschäftsjahr 2023 abgehalten. Dieses konnte das Unternehmen laut eigener Aussage mit einem Umsatz von 3,9 Milliarden Euro (2022: 3,8 Milliarden Euro), einem EBITDA von 482 Millionen Euro (Vorjahr: 437 Millionen Euro) sowie einem Ergebnis vor Steuern von 154 Millionen Euro (Vorjahr: 135 Millionen Euro) erfolgreich abschließen. Zeppelin erwartet 2024 eigenen Angaben zufolge eine zunehmende Investitionszurückhaltung, sieht aber Chancen in Energiewende, Miete und nachhaltigen Antriebssystemen.
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Die Zeppelin-Konzerngeschäftsführung: Peter Gerstmann (v. l.), Alexandra Mebus, Christian Dummler, Fred Cordes. Foto: Zeppelin

"Zeppelin konnte trotz globaler, geopolitischer und konjunktureller Unsicherheiten, die zu einer Investitions- und Kaufzurückhaltung über nahezu alle unserer Geschäftsfelder führte, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern. Ausschlaggebend für dieses gute Ergebnis waren neben der verbesserten Lieferfähigkeit unseres Herstellerpartners Caterpillar und dem hohen abzuarbeitenden Auftragsbestand, das große Engagement und die beeindruckende Loyalität unserer Mitarbeitenden", berichtet Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Zeppelin-Konzerns.

Christian Dummler, Geschäftsführer und CFO des Zeppelin Konzerns, unterstreicht: "Wir haben 2023 erneut unsere hohe Resilienz durch die strategische Ausrichtung des Unternehmens bewiesen. Auch unter zunehmend herausfordernden Rahmenbedingungen konnten wir Zeppelin positiv und wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln. Die erneut bescheinigte Ratingnote 'A-' mit 'stabilem Ausblick' der Creditreform Rating AG, bestätigt die hohe Kreditwürdigkeit und das sehr geringe Ausfallrisiko. Besonders honoriert wurde, dass der Zeppelin Konzern den Umsatz steigern und das Ergebnis operativ stabil halten konnte, obwohl die Auswirkungen des Kriegs Russlands gegen die Ukraine Umsatz und Ergebnis in 2022 merklich belastet hatten."

"Der Zeppelin Konzern kann auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Dieser Erfolg basiert auf der konstruktiven, verantwortungs- und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Arbeitnehmern. Die Investitionen in Infrastruktur, Technologie und anorganisches Wachstum auf anhaltend hohem Niveau, sichern die Zukunftsfähigkeit von Zeppelin", sagt Andreas Brand, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Zeppelin Konzerns.

Trotz abnehmender Auftragseingänge im Jahresverlauf kann die Geschäftseinheit Baumaschinen Zentraleuropa aufgrund des hohen Auftragsbestands auf ein Jahr mit einem hohen Umsatz-zuwachs zurückblicken. Durch politische Verunsicherung und anhaltend hohe Zinsen sowie einer hohen Preisdynamik im Bau, ist die Nachfrage nach neuen Baumaschinen trotz der notwendigen Investitionen in die Infrastruktur für Energie, Digitalisierung und Instandhaltung sowie in Verkehrswege zurückgegangen.

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Mitte 2023 strukturierte Zeppelin die Geschäftseinheiten Baumaschinen neu (im Bild der Radlader Cat 988GC), und konsolidierte... Foto: Zeppelin

Die Gesellschaften in den skandinavischen Gebieten konnten die Umsatzleistung ebenfalls leicht ausbauen, bleiben aber von der ebenfalls abflachenden Baukonjunktur nicht unberührt. Nach dem vollständigen Rückzug aus dem Bau- und Bergbaugeschäft in Russland erfüllt die Strategische Geschäftseinheit Baumaschinen Eurasia die bestehenden Verpflichtungen gegenüber nicht sanktionierten Kunden im Bereich der Landwirtschaft.

In der Ukraine führte Zeppelin die Geschäftsaktivitäten trotz der widrigen Umstände fort. In Usbekistan und Armenien entwickelte sich der Markt für Bau- und Bergbaumaschinen weiterhin positiv. Auch 2023 ist Zeppelin anorganisch gewachsen. Mit der Akquisition der Vermiet-Organisation CP ApS in Dänemark baute Zeppelin sein Engagement für temporäre Mietlösungen in Skandinavien eigenen Angaben zufolge weiter aus und konnte die Marktposition in Dänemark deutlich stärken.

Mit einem anhaltend hohen Auftragseingang für die Überholungen und Reparaturen von Motoren, dem wachsenden Neugeschäft für Großwärmepumpen und Netzersatzanlagen sowie dem internationalen Marine-Yacht-Service steigerte die Geschäftseinheit Power Systems sowohl Auftragseingang als auch Umsatz und Ergebnis gegenüber dem Vorjahr.

Die Märkte der SGE Anlagenbau haben sich Unternehmensangaben zufolge stabil entwickelt. Treiber der hohen Nachfrage waren Recycling-Lösungen im Kunststoff- und Reifenbereich sowie Mischlösungen in der Batterie-Aufbereitung.

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...sie unter der SGE Baumaschinen International (Im Bild: Cat-Dumper 775G). Foto: Zeppelin

Mitte des Jahres reagierte Zeppelin mit der Neustrukturierung der strategischen Geschäftseinheiten Baumaschinen auf die neuen Marktgegebenheiten und Kundenerwartungen. Die Anforderungen in den jeweiligen Regionen verändert und machten eine Neustrukturierung notwendig, da sich Zeppelin in der Folge des Ukrainekriegs nahezu komplett aus dem russischen Markt zurückgezogen hat.

Die bisherigen Einheiten Baumaschinen Zentraleuropa, Nordics und Eurasia wurden in die SGE Baumaschinen Deutschland/Österreich und die SGE Baumaschinen International konsolidiert. Personelle Veränderungen gibt es ebenfalls: Matthias Benz wird laut Unternehmensangaben zum 1. Juli 2024 Mitglied der Geschäftsführung des Zeppelin Konzerns und tritt zum 1. Oktober 2024 als Vorsitzender der Geschäftsführung die Nachfolge von Peter Gerstmann an. Gerstmann ist seit 2010 Vorsitzender der Geschäftsführung des Zeppelin Konzerns, für den er seit 24 Jahren tätig ist.

Er gab Zeppelin zufolge frühzeitig bekannt, dass er diese Verantwortung übergeben möchte und für einen weiteren Bestellungszeitraum nicht zur Verfügung steht. Er soll dem Unternehmen noch bis Jahresende beratend und unterstützend zur Verfügung stehen.

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Zeppelin Rental Service Center und Schulungszentrum. Foto: Zeppelin

Der Zeppelin-Konzern rechnet 2024 laut eigener Aussage durch die stark angespannte geopolitische Lage, sowie der damit einhergehenden Investitionszurückhaltung internationaler Kunden mit einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld.

Die Entwicklung des Marktes in Deutschland ist maßgeblich geprägt von einer weiterhin schwierigen Situation in der Bauindustrie, die einen starken Rückgang des Verkaufs und der Vermietung von Baumaschinen und Ausrüstungen erwarten lässt.

Dem gegenüber stehen Wachstumschancen bei ganzheitlichen Lösungen in der Vermietung, in der Energie-/Wärmeerzeugung, Netzersatzanlagen sowie eine gute Positionierung innerhalb der Zukunftsmärkte Recycling und Batteriemassen-Aufbereitung sowie richtungsweisende Technologien bei Assistenzsystemen, Maschinensteuerung und digitalen Servicelösungen.

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