Umfrage
Gedrückte Stimmung im sächsischen Handwerk
Demnach dominieren in nahezu allen Gewerbegruppen Skepsis und Verunsicherung, was künftige Geschäfte angeht.
Laut der im September durchgeführten Umfrage, an der sich knapp 1400 Handwerksbetriebe beteiligten, bewertet knapp die Hälfte von ihnen (47 Prozent) die Geschäftslage derzeit als gut, 39 Prozent als befriedigend und 14 Prozent als schlecht. Damit gibt es kaum Abweichungen zum Stimmungsbild der Umfrage aus dem Herbst letzten Jahres. Befragt zu den Erwartungen an die Entwicklung im nächsten Quartal gaben jedoch nur 6 Prozent der Betriebe an, dass sie mit einer Verbesserung rechnen, 64 Prozent mit einer gleichbleibenden Lage und 30 Prozent mit einer Verschlechterung.
„Zum einen halten sich Privatverbraucher aufgrund der Inflation und des Rückgangs der Nettolöhne mit Neuanschaffungen weiter stark zurück”, sagte Tobias Neubert, Vizepräsident des Handwerkstags. Zum anderen werde das Handwerk generell durch hohe Energie- und Materialpreise sowie den chronischen Personalmangel im Wachstum ausgebremst. „Da, wo noch was ginge, gibt es keine Leute, und beim Rest sind die Preise hoch, um es mal einfach zu sagen”, resümierte Neubert.
Gedrückt sei die Stimmung im sächsischen Handwerk vor allem deshalb, weil das Bauhauptgewerbe als Konjunkturmotor für die Branche an Zugkraft eingebüßt habe, sagte Neubert. Vor allem bei Neubauten sei die Zurückhaltung spürbar. Zum Bauhauptgewerbe zählen etwa die Berufe Maurer, Betonbauer, Dachdecker, Fliesenleger, Zimmerer und Straßenbauer.