UNESCO-Weltkulturerbe mit Remmers-System abgedichtet
Kolonnaden-Bauwerke restauriert
Die Berliner Museumsinsel vereint verschiedene historische Museumsbauten von künstlerischer und geisteswissenschaftlicher Bedeutung. Prägender Bestandteil des 1999 zum UNESCO-Welterbe ernannten Gebäude-Ensembles sind die Kolonnaden. Die im 19. Jahrhundert errichteten Säulengänge aus Naturstein sowie der benachbarte Kolonnadenhof wiesen teilweise schwere Beschädigungen und altersbedingte Risse und Abplatzungen auf und wurden daher im Zuge eines ersten Bauabschnitts zum großen Teil bereits bis 2010 instandgesetzt. Unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) werden in diesem Jahr auch die restlichen Kolonnaden saniert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der aktuelle und letzte Bauabschnitt umfasst insbesondere die Freistellung des Säulenganges am Spreeufer nordöstlich der Alten Nationalgalerie. Um zusätzliche Räume auf der Museumsinsel zu schaffen, war dieser Teil im Jahr 1911 ausgebaut und 1957 um einen Kopfbau als neuer Endpunkt der Kolonnaden erweitert worden. Im Zuge der Arbeiten werden geschädigte Bauteile wie Brüstungsplatten, Säulentrommeln und Architrave demontiert, restauriert und später wieder eingebaut. Der Kopfbau wird unter Verwendung der historischen Säulen als offener Pavillon neugestaltet.
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Einen wichtigen Bestandteil der Sanierungsarbeiten bildet die Behebung der teils ausgeprägten Feuchteschäden an den erdberührten Wänden und Decken der teils 150 Jahre alten Kolonnaden-Bauwerke. In Zusammenarbeit mit den Spezialisten von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz aus Zwickau entwickelte das planende Architekturbüro Dr. Christina und Knud Petersen aus Berlin ein optimal auf die Anforderungen abgestimmtes Abdichtungskonzept. Die Wahl fiel schließlich auf die multifunktionale Bauwerksabdichtung MB 2K von Remmers. Diese vereint als flexible polymermodifizierte Dickbeschichtung (FPD) die Eigenschaften flexibler, rissüberbrückender, mineralischer Dichtungsschlämmen MDS (AbP gemäß PGMDS/FPD) und Bitumendickbeschichtungen PMBC (U-Bericht gemäß DIN EN 15814), versichert der Hersteller. So lassen sich die erdberührten Bauteile des historischen Bauwerks dauerhaft vor jeglichen feuchtebedingten Schäden schützen.
Die Instandsetzungsarbeiten an den Kolonnaden-Fundamenten erfolgten in mehreren Schritten: Nach dem Rückbau von beschädigten Natursteinelementen wurden die erdberührten Außenwände zunächst freigelegt und gereinigt. Anschließend wurde auf die Flächen ein Zementputz als Dichtungsträger und Untergrundausgleich aufgetragen. Anschließend brachten die Verarbeiter von HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz eine Remmers-Grundierung der Bezeichnung Kiesol MB auf.
Die Kratzspachtelung wurde speziell für saugende mineralische Untergründe entwickelt. Anschließend wurden zwei Abdichtungslagen der Bauwerksabdichtung MB 2K aufgetragen. Uwe Kiesewetter, Geschäftsführer bei HKH Planitzer Holz- und Bautenschutz und bereits seit 20 Jahren an den Sanierungsarbeiten der Museumsinsel beteiligt, erklärt: "Die Abdichtung mit MB 2K ersetzte die ursprünglich vorgesehene zweilagige Bahnenabdichtung. Dies bedeutete sowohl geringere Baukosten als auch eine schnellere Verarbeitung. Zudem konnten wir auch bei mattfeuchtem Untergrund problemlos weiterarbeiten – dies ist bei Bitumenschweißbahnen natürlich nicht möglich." Nach der vollständigen Durchtrocknung der Abdichtung wurde abschließend zum Schutz eine dreilagige Noppenbahn mit Gleitfolie und Filtervlies aufgebracht.
Mit dem Ergebnis sind alle Beteiligten sehr zufrieden – die hohen Abdichtungsanforderungen seitens Bauherrschaft und Planung wurden umfänglich erfüllt. Nach Ende aller noch geplanten Arbeiten erstrahlen die Kolonnaden des Berliner Weltkulturerbes nun bald wieder in neuem Glanz.