Verbände warnen

Wohnungsnot nimmt zu - und wird weiter zulegen

Stuttgart (dpa). - Die Preise steigen, der Wohnraum wird immer knapper. Für Menschen ohne Wohnsitz wird das Leben härter. Sie suchen nicht nur in Rekordzahl die Hilfsdienste auf, ihre Fälle werden auch gravierender.
Soziales Verbände
Eine Person liegt unter einem Schlafsack. Die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland ist neuen Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Foto: picture alliance/dpa | Marijan Murat

Die Zahl der Menschen ohne Dach über dem Kopf steigt, das Ausmaß ihrer Wohnungsnot ebenfalls. Das geht aus der Stichtagserhebung der Liga der freien Wohlfahrtspflege hervor, die am Dienstag in Stuttgart veröffentlicht wurde. „Mit Sorge beobachten wir, dass nicht nur die Zahl der Menschen in Not zunimmt, die wir versorgen. Hinzu kommt, dass die individuellen Problemlagen immer komplexer und herausfordernder werden”, teilte der Dachverband von Wohlfahrtsverbänden wie der Caritas und dem Paritätischen Baden-Württemberg mit. Immer häufiger litten die Menschen unter Krankheiten, psychischer Belastung und Verelendungssymptomen.

In den Rückfragen an die Liga spiegelten sich die Auswirkungen von Pandemie und Krieg, von steigenden Preisen und mangelndem Wohnraum auf die Armutsgefährdung im Land wider. Die Lage am Wohnungsmarkt werde für wohnungslose Menschen zunehmend dramatisch - und spitze sich weiter zu.

„Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen und Herausforderungen wie dem Wohnraummangel, der Armutsentwicklung oder der Aufnahme von schutzsuchenden Menschen ist von einer weiteren Verschärfung dieser Situation in den kommenden Jahren auszugehen”, heißt es dazu im Bericht zur Stichtagserhebung.

Nach der jüngsten Stichtagserhebung der Liga wurden an einem bestimmten Tag Ende September 2022 insgesamt 12 688 Menschen in Einrichtungen der Wohnungslosen- und Straffälligenhilfe beraten und unterstützt, im Jahr zuvor waren es 12 413. „Noch nie waren mehr Bürgerinnen und Bürger auf die Hilfe der Träger der Wohnungsnotfall- und Straffälligenhilfe angewiesen”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Liga-BW, Marc Groß. „Das Problem der Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg bleibt nicht nur ungelöst, sondern hat sich seitdem sogar deutlich verschärft.”

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