Adler-Skistadion

Sprunganlage wird umgebaut

Oettinger Abbruch
Blick auf die Baustelle in Hinterzarten. Foto: Oettinger Gruppe

Hinterzarten (ABZ). – Wo sonst die weltbesten Skispringer zu Training und Wettkämpfen antreten, gibt seit Ende April schweres Gerät den Ton an. Nachdem das Zertifikat für eine der vier Schanzen im Adler-Skistadion von Hinterzarten im Oktober 2019 abgelaufen war, wird die Sprunganlage nach den aktuellen Vorgaben des Internationalen Skiverbandes (FIS) saniert und umgebaut, um nächstes Jahr wieder einsatzbereit zu sein.

Den Zuschlag für die Ausführung der Rückbauarbeiten erhielt die Oettinger GmbH aus Malsch im Landkreis Karlsruhe. Die Firma Oettinger wurde 2006 als Ein-Mann-Baggerbetrieb von Diplom-Ingenieur (FH) Robert Oettinger gegründet. Seitdem sind knapp 15 Jahre vergangen und das Unternehmen ist stark gewachsen. Mehr als 130 Mitarbeiter realisieren heute an fünf Standorten in Deutschland anspruchsvolle Abbruch- und Tiefbauprojekte. Reichlich Expertise bewiesen die Projektverantwortlichen der Oettinger Gruppe bereits beim Antransport des 60-Tonnen-Kettenbaggers Hitachi KMC 600.

Teilweise unwegsames Gelände und sehr schmale Zufahrtswege bedurften einer akribischen Vorplanung, so dass der Transport reibungslos ablaufen konnte. Im Zuge der Freimachung der Baustelleneinrichtungsfläche mussten Holzhütten, in denen sich normalerweise die Springer auf ihren Start vorbereiten, mittels Autokran unbeschadet versetzt werden.

Bereits bei der Baustelleneinrichtung erfolgten umfangreiche Sicherungs- und Schutzmaßnahmen, zum einen, um die Fußgänger auf dem am 28 m hohen Schanzenturm vorbeiführenden Wanderweg nicht zu gefährden, zum anderen, weil Teile des Turms ebenso wie angrenzende Einrichtungen erhalten bleiben mussten. Hier kam neben einer aufwendigen Holzkonstruktion auch ein Abbruchvorhang mit 30 m Länge zum Einsatz.

Der Anlaufturm der in den Jahren 1924/25 errichteten und zwischenzeitlich bereits viermal umgebauten Sprunganlage blieb teilweise bestehen. Die Anlaufkonstruktion hingegen wurde abgebrochen und wird durch einen flacheren Anlauf und einen Schanzentisch nach den neusten Anforderungen des FIS umgebaut.

Der Rückbau in 28 m Höhe stellte die Spezialisten vor eine besondere Herausforderung, da der rückzubauende Anlauf nicht steif, sondern mittels eines Gelenks elastisch verbunden war. Es war somit nicht möglich, der Schanze "nur" mit schwerem Gerät zu Leibe zu rücken. Vielmehr wurde zunächst vollständig entkernt, und anschließend ein 12 m breites Element mit Hilfe eines Autokrans und unseres KMC 600 ausgehoben. Ein Unterfangen, welches bei Wind, Wetter und Schneeregen eine echte Herausforderung für die Spezialisten darstellte, welche durch die Erfahrung und Ruhe aller Beteiligten gut und zur Zufriedenheit unseres Auftraggebers gelöst werden konnte.

Um den anspruchsvollen Zeitplan nicht zu gefährden, begann der Cat 336 parallel mit den Rückbauarbeiten am Auslauf und dem Entfernen der Fundamente. Die Baukosten für die zum Olympiastützpunkt Freiburg-Schwarzwald gehörende Schanze belaufen sich laut Angaben auf über 2,5 Millionen Euro. Die Sanierung der Sprunganlage soll bis zum Sommer Grand Prix 2021 abgeschlossen sein.

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