Alternative zum Diesel
HVO für den umweltverträglichen Maschinenpark
Hydrierte Pflanzenöle aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen können ein weiterer Ansatz sein, um Baumaschinen leistungsstark und zugleich umweltverträglich einsetzen zu können. Darauf setzt die österreichische Unternehmensgruppe Swietelsky und ihr Konzernbereich Maschinentechnik und Anlagenmanagement, kurz MTA. Denn der alternative Kraftstoff soll 90 Prozent weniger CO2 als fossiler Diesel verursachen. Allerdings nicht allein – HVO ist ein Baustein in einem ganzen Mosaik an Maßnahmen, um den Carbon Footprint, sprich CO2-Fußabdruck, zu reduzieren.
"Beim Baubetrieb sind Maschinen im Fuhrpark die größten Verursacher an Emissionen, die unter Scope eins zugeordnet werden und direkt von uns als Unternehmensgruppe verantwortet werden. Auf sie können wir jedoch direkt Einfluss nehmen. In Zukunft wird jede Investition daran gemessen, wie nachhaltig sie ist", erklärt Christian Sorko, Konzernbereichsleiter der MTA bei der Swietelsky AG.
Um eine Transformation herbeizuführen, wurde auf Konzernebene eine Stabstelle eingerichtet, die sich den strategischen und operativen ESG-Themen (Environmental, Social und Governance) annimmt und dabei den Vorstand berät, die Weichen in Richtung Klimaneutralität zu stellen.
Letztlich geht es darum, den CO2-Ausstoß sowie den Energieverbrauch in allen Bauprojekten und in der Logistik drastisch zu reduzieren. Das geschieht mit dem Einsatz von emissionsarmen Baumaterialien und -technologien oder der Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Und das gilt auch für den Maschinenbereich, um so zu beurteilen, welche Maßnahmen nachhaltig und zugleich auch innovativ sind. "Nachhaltigkeit ist vielschichtig und besteht aus vielen Bausteinen. Unser Ziel ist es, immer besser zu bauen", merkt Christian Sorko dazu an.
Optimierung des Maschinenparks
Ein Aspekt betrifft dabei die Elektromobilität. "Gerade bei kleineren Baugeräten ist der E-Antrieb im Kommen. Hier sehen wir ein hohes Potenzial. Wasserstoff wird sich unserer Ansicht nach eher bei Großmaschinen durchsetzen. Aktuell ist vieles erst im Aufbau. Daher muss man derzeit grundsätzlich offen für neue Technologien sein und bleiben", bewertet der Verantwortliche für den MTA-Konzernbereich die derzeit diskutierten Lösungen. Laufend wird in der Unternehmensgruppe an der Optimierung des Maschinenparks und der Fahrzeugflotte gearbeitet. Denn der bedeutendste fossile Energieträger im Konzern ist mit 61 Prozent Diesel im Gesamtmix der Energieträger aus Kohle, Gas, Heizöl, Strom und Fernwärme, heißt es im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht der Unternehmensgruppe. Das bedeutet, dass der Einsatz von energieeffizienteren Fahrzeugen und der Umstieg auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben vorangetrieben werden, um den Einsatz von fossilen Treibstoffen zu senken.
Auch Herstellerpartner Caterpillar und Lieferant Zeppelin Österreich sowie der Konzernkundenbereich wurden mit ins Boot geholt, als es darum ging, mit HVO Verbrennungsmotoren in den Baumaschinen nahezu klimaneutral zu betreiben. Mit HVO können Cat-Baumaschinen pur oder als Zugabe zu fossilem Diesel betankt werden, sofern deren Motoren auf der EU-Stufe V basieren, was bei der Unternehmensgruppe Swietelsky der Fall ist.
Neueste Version der EN15940
Um für Cat-Dieselmotoren geeignet zu sein, empfiehlt Caterpillar, dass erneuerbare und alternative Kraftstoffe die neueste Version der EN15940 erfüllen, welche die Qualitätsanforderungen für HVO definiert. "Hydrierte Pflanzenöle können eine nachhaltige Alternative gegenüber konventionellen Kraftstoffen darstellen und dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck von Dieselmotoren zu verringern. So lässt sich der Maschinenpark nachhaltiger ausrichten. Denn derzeit kommt man an einem Dieselmotor nicht vorbei.
Man kann nicht von heute auf morgen alles auf Elektroantrieb ausrichten. Die Ladeinfrastruktur dafür ist gar nicht vorhanden. Außerdem fehlt die Menge an regenerativ erzeugtem Strom, damit die Elektromobilität auch wirklich komplett CO2-frei wäre. Umso wichtiger ist es, auf intelligente Maßnahmen zu setzen, wie es Swietelsky macht, und gleichzeitig die mit grüner Energie hergestellten Brennstoffe in Verbrennungsmotoren konsequent zu nutzen. Swietelsky ist hier ein absoluter Vorreiter, der Mut für innovative Lösungen hat und diese auch umsetzt", so Holger Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Baumaschinen GmbH.
Schritt für Schritt wird es die nächsten Jahre noch vieles geben, um nachhaltiger zu werden. "Das erfordert zum einen Verhaltensänderungen, zum anderen auch neue sowie innovative Technologien. Es reicht nicht aus auf alternative Antriebe allein zu setzen. Der Maschinenpark und die Fahrzeugflotte werden ständig erneuert sowie auf dem neuesten Stand der Technik gehalten, um die gesteckten CO2-Ziele zu erreichen. Deswegen wollen wir alle Möglichkeiten, wie eben auch HVO, ausschöpfen", legt Christian Sorko abschließend dar.