Zügigerer Bauablauf und 50 % Materialeinsparung

Büro- & Geschäftshaus SHED auf der Sonneninsel

Berlin (ABZ). – Beim Büro- und Geschäftshaus SHED sorgten VARIAX Spannbetonhohldecken von Heidelberg Materials laut Hersteller nicht nur für einen zügigeren Bauablauf. Aufgrund der Hohlräume sind auch 50 % weniger Material benötigt worden, als bei einer Ortbetondecke.
Heidelberg Materials Beton
Der Projekttitel SHED ist auf das Sheddach zurückzuführen. Diese Konstruktion, auch Sägezahndach genannt, lässt natürliches, blendfreies Licht einfallen und erinnert an ältere Industriegebäude und Fabriken. ABB.: Klingsöhr Unternehmensgruppe

Somit habe die Entscheidung für Spannbeton-Fertigdecken auch maßgeblich den ökologischen Fußabdruck bestimmt. Vor Fertigstellung wurde das Projekt bereits mit LEED Gold der German Green Building Association ausgezeichnet.

166 m lang, 30,3 m tief und mit sechs Geschossen 27,5 m hoch erstreckt sich das neue Büro- und Geschäftsgebäude SHED auf einem schmalen Grundstück zwischen Neuköllner Schifffahrtskanal und S-Bahntrasse. Auf dem 5600 m² großen Grundstück, genannt Sonneninsel, entstehen auf mehr als 30.000 m² Nutzungsfläche moderne Büros, emissionsarme Produktionsstätten und attraktive Flächen für Start-ups. Durch Gastronomie und Terrassen soll noch in 2023 ein interessantes und pulsierendes Quartier mit einer breiten, öffentlich zugänglichen Uferzone wachsen.

Das Bauwerk wurde, so Falk Flade, Oberbauleiter des ausführenden Bauunternehmens BATEG, in Montagebauweise mit Verbundträgern und Spannbetonhohldielen sowie Fertigteilstützen errichtet.

Zügiger Bauablauf

Die Architekten und Tragwerksplaner hatten für die weit gespannten Deckenflächen und den jeweils schräg geneigten Dachabschluss der markanten Sheddächer eine Konstruktion aus Stahlträgern und Spannbetonhohldecken konzipiert. Diese Deckenkonstruktion mit 10,85 m langen und 1,2 m breiten Platten ermöglichte einen zügigen Bauablauf ohne aufwendige Schalungsarbeiten. Durch die Vorspannung ergaben sich bei hohen Auflasten geringere Konstruktionshöhen. Aufgrund ihrer Hohlräume benötigen die Spannbetonhohldecken laut Unternehmen an sich schon 50 % weniger Beton als Ortbetondecken, sodass dadurch der Ressourcenverbrauch erheblich reduziert wird.

Über dem Erdgeschoss musste die Decke aufgrund der vorgesehenen, teils gewerblichen Nutzung jedoch höheren Anforderungen an den Schallschutz genügen.

Aus planerischen Gründen sollte sie dennoch nur 30 cm umfassen, wie Architekt Thomas Kaubisch erläuterte, der für Müller Reimann Architekten die Ausführungsplanung und künstlerische Oberleitung vertrat. Die erhöhte Anforderung konnte durch die Entwicklung einer Sonderdecke von Heidelberg Materials realisiert werden.

Für die spezifische Erdgeschossdecke hat das Unternehmen neben ihrem werkseitig vorgefertigten Betonelement, der Spannbetondecke VHD 300, auch Platten mit teils geschlossenen Hohlkörpern entwickelt. Diese genügen so das Unternehmen aufgrund ihres höheren Eigengewichts den schallschutztechnischen Anforderungen und tragen die ergänzende Typenbezeichnung VHD 300 6HK. "Jede zweite Röhre war bei dieser speziellen Deckenplatte nicht ausgebildet, sondern massiv", erinnert sich Oberbauleiter Flade an den zügigen Deckenaufbau über dem Erdgeschoss.

Glatte Struktur

An der Unterseite zeigen die Spannbetonhohldecken ihre glatte Betonstruktur. Diese soll bewusst betonsichtig belassen und die Deckenansicht ist nur teilweise durch eine abgehangene Kühldecke verdeckt.

Insgesamt 19 583 m² Spannbetondecken in Betongüte C45/55 hat Heidelberg Materials für das Bauvorhaben vom Lieferwerk Roda rund 180 km weit nach Berlin-Neukölln geliefert. Das Betonelemente-Werk liefert jährlich mehrere 1000 m² der Spannbetonhohldecken VHD 300 bundesweit aus, meist in einem Radius von 200 bis 300 km.

In Deutschland sei die Spannbetonhohldecke noch ein Nischenprodukt, meint Volker Vieth von Heidelberg Materials Betonelemente. Dies könne sich in Hinblick auf ressourcenoptimiertes Bauen künftig ändern. Nachhaltigkeit werde bei allen Bauteilen und Konstruktionen zum Thema. Damit wird auch die Dimensionierung von Bauteilen und deren Materialverbrauch in die Energie- beziehungsweise CO2-Bilanz miteinbezogen. Auch für Architekt Kaubisch war diese Deckenkonstruktion beim Projekt SHED auf der Sonneninsel neu.

Unmittelbare Vorteile sieht er in der zügigen Bauausführung ohne Schalung, wie diese bei Ortbetondecken notwendig ist. Sie erfordert laut Unternehmen allerdings eine differenzierte Planung und Ausführung.

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