Broschüre zum GEG 2023
Bundesverband veröffentlicht Planungshilfe
Berlin (ABZ). – Seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) vom 1. Januar 2023 (GEG 2023) müssen sich Planer, Architekten und Ingenieure zügig in die Veränderungen der Materie einarbeiten. Ein wertvolles Hilfsmittel bietet ihnen dazu die neue Broschüre zum GEG 2023 des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi), wie die Ersteller betonen. Die praxisnahe Handreichung "GEG 2023 Gebäudeenergiegesetz. Leitfaden für Wohngebäude" vermittele Branchenexperten die aktuellen Berechnungsmethoden zur energetischen Bilanzierung und Bewertung von Gebäuden.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) ist erstmals am 1. November 2020 in Kraft getreten, wie der BVZi berichtet. Damit hatte der Gesetzgeber alle Bestimmungen und Regelungen der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Energieeinsparungsgesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) in einem Gesetz vereint. Mit dem GEG 2020 kam Deutschland den EU-Vorgaben zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden nach und legte den geforderten Energiestandard für das sogenannte Niedrigstenergiegebäude verbindlich fest.
Das GEG definiert die Kriterien für die energetische Qualität von Gebäuden. Es regelt, wie Energieausweise erstellt und verwendet werden müssen und es benennt die Anforderungen an den Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden. Mit der ersten "kleinen" Novelle vom 1. Januar 2023 traten laut dem BVZi folgende wesentliche Änderungen in Kraft: An erster Stelle zu nennen sei die "Reduzierung des zulässigen Jahres-Primärenergiebedarfs für Neubauten von bisher 75 Prozent des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes auf 55 Prozent".
Weitere Neuerungen betreffen unter anderem das vereinfachte Nachweisverfahren für Wohngebäude (früher EnEV-Easy) oder auch die Änderung des Primärenergiefaktors für den nicht erneuerbaren Anteil von Strom zum Betrieb wärmenetzgebundener Großwärmepumpen von bisher 1,8 auf 1,2. Die bislang geltenden Berechnungsverfahren für Wohngebäude nach DIN 4108-6 und DIN V 4701-10 dürfen nur noch bis Ende 2023 zur Anwendung kommen. Ab dem Jahr 2024 gelten nur noch die Rechenregeln nach DIN V 18599. Darauf verweist Prof. Dr. Bert Oschatz vom ITG – Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden in seinem Vorwort zur BVZi-Broschüre.
Mit welchem Verfahren wird der Nachweis über die Einhaltung der Anforderungen geführt? Mit welchen Baukonstruktionen lassen sich die Transmissionswärmeverluste neu zu errichtender Wohnhäuser erreichen? Wie wird PV-Strom in der Energiebilanz berücksichtigt und wie kann er für die Einhaltung der GEG-Anforderungen verrechnet werden? Die Broschüre gibt Antworten auf all diese Fragen, verspricht der Verband. Sie erläutere wichtige Zusammenhänge und gebe Empfehlungen für eine energieeffiziente und wirtschaftliche Planung neuer Wohngebäude in Ziegelbauweise.