Digitale Projektabwicklung

Geplante Bauzeit um 40 Tage verkürzt

Berlin (ABZ). – Die Bauwirtschaft steht aufgrund vielfältiger Herausforderungen unter Druck. Hierzu tragen insbesondere die stark steigenden Baukosten und der Fachkräftemangel bei. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist es, die Bauprozesse zu verschlanken.

Die sogenannte Lean Management-Methode zielt darauf ab, Arbeitsprozesse zu optimieren: durch Minimierung und Beseitigung von Verschwendung sowie durch digitalisierte Projektbegleitung.

Jedoch ist die Bauwirtschaft bislang wenig digitalisiert. Die Makeo GmbH, nach eigener Aussage Experte für digitales Projektmanagement & Lean Management in der Baubranche, und ein bundesweit tätiges Bauunternehmen konnten bei einem Vorzeigeprojekt durch ihre Zusammenarbeit eine deutliche Verkürzung der geplanten Bauzeit erreichen. Hiermit eröffnen sich der Immobilienwirtschaft neue Möglichkeiten – auch im Bereich der Nachhaltigkeit eröffnet die Plattform von Makeo Potenziale.

Immer mehr geplante oder bereits im Bau befindliche Projekte sind nicht mehr kostendeckend, werden abgesagt und Insolvenzen in der Branche nehmen zu. Hauptgründe sind der Anstieg der Finanzierungs- und Materialkosten, Lieferengpässe und der Fachkräftemangel. Auch die akute Wohnungsnot – es fehlen 400.000 neue und bezahlbare Einheiten jedes Jahr – setzt die Gesellschaft, die Politik und die Immobilienwirtschaft unter Druck. All das macht es für die Bauwirtschaft wichtiger denn je, Methoden zu nutzen, die besser an die komplexen Arbeits- und Lieferprozesse angepasst sind. Das größte Problem dabei ist das mangelnde Fachwissen über digitale Lösungen.

Laut einer PwC-Studie1 zur Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft (Dezember 2021) gaben 81 % der Befragten an, fehlendes technisches Know-how und Fachkräftemangel seien die größten Herausforderungen für die Bauindustrie und 62 % der Befragten gaben an, dass die Digitalisierung in ihrem Unternehmen nur schleppend vorangehe. Darüber hinaus besteht in der Branche die Erwartung, dass die Digitalisierung die Projektlaufzeiten durch effizientere Arbeitsabläufe verkürzt.

Das Prinzip Lean Management verfolgt als zentrales Ziel, Verschwendung zu eliminieren und Arbeitsprozesse effektiv und effizient zu gestalten. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten in vielen Branchen durchgesetzt, im wenig digitalisierten Bauwesen dagegen noch nicht.

Dabei hat Glenn Ballard, Professor an der University of California und Mitgründer der International Group for Lean Construction, mit dem Last Planner-System bereits in den 1980er Jahren die Basis für ein Lean Management für Architektur-, Ingenieur- und Bauwesen (AEC) entwickelt. Das kollaborative Produktionsmanagementsystem verbessert Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit der Bauprozesse. Makeo hat – basierend auf dem Last Planner-Prinzip – eine Software und ein Workshop-Programm für Bauleiterinnen entwickelt. Alle Prozesse wie Lieferungen und Baufortschritte lassen sich nach Angaben von Makeo transparent und in Echtzeit digital abbilden, vor Ort auf der Baustelle und von jedem anderen Ort aus. So werden die Arbeitsprozesse optimal koordiniert und lassen sich kurzfristig anpassen.

Das Ergebnis ist laut Makeo: Die Kommunikation und Kooperation aller Baubeteiligten wird gefördert, Arbeitspakete werden kontinuierlich abgearbeitet und stauen sich nicht zum Projektende hin auf. Die Produktivität steigt signifikant.

Seit Anfang 2022 setzt einer der zehn größten Projektentwickler in Deutschland auf Lean Construction mit Makeo. Das Projekt umfasst rund 50.000 m² Gesamtmietfläche. Auch bei einer weiteren Firma mit einem Oldenburger Wohn- und Geschäftshaus mit 121 Mikroappartements auf einem rund 2700 m² großen Grundstück wird Makeo zum Einsatz gebracht. Der Projektentwickler äußert sich beeindruckt: "Die kurzzyklische Steuerung der unterschiedlichen Prozesse macht die Umsetzung deutlich effizienter." Um gute Ergebnisse zu erreichen, wird bei Makeo zunächst in drei Workshops mit den Teams ein steuerbarer Terminplan entwickelt. Ausgehend vom klassischen Terminplan werden die Meilensteine, Phasen und Arbeitspakete in Vorgänge je Gewerk heruntergebrochen und durch überprüfbare Ergebnisse beschrieben. Anhand der erreichten Ergebnisse wird der Fortschritt gemessen.

Abweichungen werden unmittelbar sichtbar. Durch das kurzzyklische Abweichungsmanagement auf der Makeo-Plattform konnten die geplanten Termine eingehalten werden. Das kontinuierliche Fortschreiben des Projektablaufs sorgte dafür, dass die Beteiligten eng abgestimmt und mit wenig Versatz arbeiten konnten. Insgesamt konnte die Projektlaufzeit deutlich verkürzt wurde.

"Mit unserem agilen Projektmanagement as a Service unterstützen wir Bauleiterinnen effizient dabei, die komplexen Herausforderungen in ihrer Arbeit jederzeit optimal steuern zu können. Das Ergebnis beim Großprojekt verdeutlicht eindrucksvoll die Möglichkeiten und Chancen, die unsere Dienstleistung für die gesamte Bauindustrie bietet", sagt Dr. Felix Enge, Geschäftsführer von Makeo und Dozent am TUM Institute for LifeLong Learning der Technischen Universität München im Bereich Executive und Professional Education. "Nicht zuletzt leisten wir auch einen Beitrag, um dem Fachkräftemangel in den Unternehmen zu begegnen, denn in der heutigen Arbeitswelt sind qualifizierte Fachkräfte sehr gefragt und haben oft die Wahl zwischen verschiedenen Jobangeboten."

Insgesamt ist es für Unternehmen wichtig, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, der Fachkräfte anziehen und halten kann.

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