Für Sozialgebäude
Schnelle Bauabläufe mit rationellen Systemen
Duisburg (ABZ). – Das Bauen mit den immer beliebter werdenden Betonfertigteilen für Wände und Decken ist eine feine Sache, sollen sie doch dem ständig steigenden Zeit- und Kostendruck entgegenwirken und für einen zügigen Baufortschritt sorgen. So auch auf der Baustelle der Fa. Fenne Baugesellschaft aus Gladbeck, die in Duisburg die Rohbauarbeiten für ein Sozialgebäude eines großen Industriebetriebes ausführte. Der enge Bauzeitenplan, in diesem Fall noch verschärft durch erhöhte Anforderungen an den Arbeitsschutz durch Stahlwerkvorschriften der Bau-BG, verlangte nach besonders wirtschaftlichen Arbeits-Methoden. Deshalb entschied man sich bei Fenne für zwei technisch ausgereifte und effiziente Systeme von Mayer Schaltechnik: Das Fluxx-Stoßabschalungs-System, das die Fugen zwischen zwei Hohlwandelementen innerhalb kürzester Zeit sauber und zuverlässig abdichtet und Minimax, dem wirtschaftlichen Unterstützungssystem für Filigrandecken.
Für einen schnellen Baufortschritt wurden sämtliche Außen- und Innenwände des zweigeschossigen Sozialgebäudes als vorgefertigte Hohlwände erstellt. Insgesamt wurden ca. 200 Hohlwandelemente mit einer Höhe von jeweils 3,54 m aufgestellt und ausbetoniert – das sind ca. 1400 m² Gesamtwandfläche mit rund 1000 lfm. M. Stoßfugen. Wie gesagt, das Bauen mit Fertigteilen ist eine feine Sache, wäre da nicht das lästige und zeitaufwendige Abschalen des Stoßbereichs zwischen zwei Hohlwandelelementen. Da wird auf den meisten Baustellen bislang noch mit Schaumstoffschnüren, Holzleisten oder Fugenmörtel improvisiert. Wenngleich diese Methoden zweckmäßig sein mögen, sind sie umständlich, zeitintensiv und unsauber. Vor allem jedoch auch unsicher, wenn es um die zuverlässige Abdichtung (Beispiel Weiße Wanne) geht. All diese Improvisationen sind überflüssig mit dem Fluxx-System, das die Fa. Fenne zur Abschalung der ca. 1000 m Hohlwandfugen einsetzte. Die Fluxx Stoßabschalung ist ein zweiteiliges System zur Abschalung von Hohlwandstößen. Es besteht aus der wiederverwendbaren Fluxx – Abschalschiene, aus einem speziell gefertigten, verzinktem und pulverbeschichtetem Federstahlprofil (in 1 m und 1,5 m Länge) und dem Fluxx Arretierungsanker aus Kunststoff. Mit dem Anker wird die Fluxx-Schiene ganz einfach an den Betonfertigteilen verspannt. Sowohl für die Montage, als auch für die Demontage ist kein zusätzliches Werkzeug notwendig.
Das flexible V-Profil der Abschalschiene passt sich individuell an jede übliche Fugenbreite an und dichtet diese so optimal und sauber ab. Mit dem Fluxx-Arretierungsanker wird die Schiene dann fixiert. Der komplette Montagevorgang bei einer wandhohen Fuge kann alleine von einer Arbeitskraft in weniger als einer Minute durchgeführt werden. Zum Vergleich: Die Abdichtung nach herkömmlicher Methode, z. B. mit Schaumstreifen liegt bei ca. 15 min./lfm. M. Schon kurze Zeit nach dem Betonieren, wenn der Beton erstarrt ist, darf die Fluxx-Schiene wieder entfernt werden. Zur Demontage wird der Arretierungsanker aus Kunststoff einfach überdreht, sodass er an der vorgesehenen Sollbruchstelle bricht. Die Schiene kann abgenommen und wieder neu eingesetzt werden. Zurück bleibt eine saubere, technisch einwandfreie Fuge ohne lästige Nacharbeiten. Mühsames Herauskratzen der Schaumstreifen oder des PU-Schaums und vor allem deren Entsorgung als Sondermüll entfallen. Polier Carsten Luft ist überzeugt vom schnellen Fugenschluss der roten Abschalschienen, die bei vernünftiger Pflege einen hohen Wiedereinsatzwert haben.
Ein weiterer Bauzeiten-Beschleuniger auf dieser Baustelle war das wirtschaftliche Deckenunterstützungs-System Minimax von Mayer Schaltechnik. Dieses patentierte System ist einfach und selbsterklärend. Es besteht aus stabilen Doppel- und Einschubträgern aus Aluminium, die im Vergleich zu Holzträgern eine wesentlich höhere Steifigkeit und Maßgenauigkeit haben. Durch die Teleskopfunktion lassen sich alle Raumlängen problemlos einstellen. Die gegenüber Holzträgern höhere Steifigkeit der Träger ermöglicht es, die volle Tragkraft der Stützen auszunutzen. Dies bedeutet, dass gegenüber einem Holzjoch ungefähr jede zweite Stahlrohrstütze gespart wird. Der eigentliche Clou ist jedoch das vorgegebene Stützenraster: Die Einteilung der Stützen bleibt nicht dem Zufall überlassen, denn fest mit den Trägern verbundene Aufnahmedorne garantieren, dass nur die tatsächlich benötigten wenigen Stützen eingebaut werden und der Einbau von Angststützen vermieden wird. Auf der Fenne-Baustelle mussten insgesamt ca. 1400 m² Deckenflächen unterstützt werden. Für die Vorhaltung jeder Etage mit ca. 700 m² wurden 105 Doppelträger sowie 108 Einschubträger benötigt.