Gastro-Silo
Zylinder in zwölf Betoniertakten erstellt
Einsiedeln/Schweiz (ABZ). – Im Nachbarort der Schweizer Niederlassung von Paschal, in Einsiedeln, realisiert die Föllmi AG im Auftrag der Leuthold Mechanik AG die Umnutzung des Firmenareals zum Gastro-Silo mit Panoramaplattform. Auf einem brachliegenden Teil des Areals entstand nach dem Abbruch eines alten Silos ein Stahlbetonturm mit übergestülpter Stahl-Glas-Konstruktion als Gastro-Silo.
Nach den Plänen eines ortsansässigen Architekturbüros entstand ein fünfgeschossiger, 30 m hoher zylindrischer Stahlbetonkern. Das fünfte Geschoss war als filigrane, weit auskragende, Stahlkonstruktion geplant, die auf- und um den runden Stahlbetonmantel platziert wird.
Der futuristische Aufbau aus 145 t Stahl und 14,5 t Glas soll den Gästen des Panorama-Restaurants eine 360-Grad-Rundumaussicht bieten. Der asymmetrisch auskragende Aufbau wurde nach dem Bauzeitenplan im Frühjahr 2020 auf den Betonturm gehoben.
Die gesamten Lasten und eingeleiteten Kragmomente werden von dem zylindrischen Stahlbetonkern abgetragen. Zum Realisieren der runden Stahlbetonkonstruktion, die besondere tragwerksplanerische wie auch gestalterische Anforderungen erfüllen muss, wandte sich die Bauunternehmung Föllmi AG an Paschal im Schweizer Wangen.
Bei der Schalungsplanung waren unter anderem folgende Besonderheiten für das zylindrische Stahlbetonbauwerk zu berücksichtigen: Jeder der zwölf Betoniertakte musste als geschlossener Zylinderabschnitt ohne senkrechte Arbeits- und Betonierfuge erfolgen. Für Fenster, Türen und Verankerungen waren bauseitig anzufertigende Einlagen und Einbauten zu berücksichtigen.
Die Einlagen waren teils betonierabschnittübergreifend und teils auch in kompletter Betoniertakthöhe zu berücksichtigen. Dazu war der Innenradius mit R = 3,4 m bei allen zwölf Betonierabschnitten identisch. Der Außenradius änderte sich jedoch ab dem vierten bis einschließlich dem sechsten Betonierabschnitt für den runden Wandabschnitt über der Bestandshalle von 3,7 m auf 4 m.
Bei den Betonierabschnitten 7 bis einschließlich 12 blieb der Innenradius bei 3,4 m und der Außenradius bei 4 m, so dass sich eine einheitliche Betonringdicke von 0,6 m ergab. Bei den Betonierabschnitten 1 bis 3 wurde zusätzlich von der Schalungsplanung in Steinach, der Paschal-Zentrale, die Einbindung der Bestandshalle und der Turmzugang eingeplant. Um einen perfekten Übergang von Neu zu Bestand zu erzielen, wurden acht Raster-Elemente mit den TTR-Elementen kombiniert. Als nützliche Dienstleistung wurden die gemieteten und mit neuer Schalhaut belegten TTR Trapezträger-Rundschalungselemente vorgerundet angeliefert.
Um mit geringem Montageaufwand den Außenradius von 3,7 m auf 4 m zu erweitern, wurden kleingliedrige TTR-Schalelemente eingeplant, die für die Betonierabschnitte 4 bis 6 teilweise und die Betonierabschnitte 7 bis 12 mit bereits vorgerundeten, weiteren TTR-Elementen und Kunststoffausgleichen ergänzt wurden.
Für jeden Betonierabschnitt ab der Nr. 1 plante Paschal auch die Klettereinrichtung aus der Klettervorrichtung 200 jeweils als geschlossenen Außenkreis. Die sichere Verankerung wurde über den Kletterkonus aus dem Paschal-Systemprogramm erzielt. Die in Einsiedel genutzten Klettervorrichtungen 200 bestanden aus den Kletterkonsolen, den Richtstreben zur Abstützung der Schalung, Belägen und dem Geländer zum Schutz der Ausführenden.