Interview mit Volker Rux, Geschäftsführer Scafom-rux

Face-to-Face-Kommunikation im Vordergrund

Scafom-rux hielt jüngst in Hagen das Gerüst-Forum 2023 ab und konnte rund 4000 Teilnehmer an drei Tagen begrüßen. Volker Rux, Geschäftsführer Scafom-rux, erklärte ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga, was ihm an dieser Veranstaltung besonders wichtig war.
Scafom-rux Gerüstbau
Für Scafom-rux Geschäftsführer Volker Rux und sein Team war das Hagener Gerüst-Forum nach sechs Jahren Pause ein voller Erfolg. Foto: Scafom-rux

ABZ: Herr Rux, nach sechs Jahren Abstinenz fand das Hagener Gerüst-Forum 2023 erstmals wieder statt. Worauf haben Sie sich am meisten gefreut?

Rux: Nachdem das letzte Forum vor drei Jahren ja buchstäblich im letzten Moment pandemiebedingt abgesagt werden musste, waren wir alle bei Scafom-rux besonders dankbar, dass das Event diesmal ohne Einschränkungen stattfinden konnte. Ich habe mich besonders auf die persönlichen Begegnungen mit den Besuchern gefreut, die ich selbst in den letzten Jahren nicht persönlich treffen konnte. Ich bin jemand, der gern Face-to-Face kommuniziert – die technischen Hilfsmittel haben in der Corona-Zeit sehr geholfen, aber Video-Calls bilden meiner Meinung nach nicht die "Schwingungen" ab, die ein direktes Gespräch bietet.

ABZ: Was wurde gegenüber den vorigen Events verändert, was war neu?

Rux: Eine Neuheit für uns war sicherlich die hohe Quote derjenigen Mitarbeiter, die noch nie ein Forum miterlebt haben. Da war es schön zu sehen, wie die von den alten Hasen mitgenommen wurden und schließlich richtig für das Thema brannten, allein schon als sich der Maßstab in der großen Kulisse abzuzeichnen begann. Dann konnten wir das Event in einer neuen Halle abhalten, die andere Voraussetzungen mitbrachte als die alte Location auf dem Gelände unseres Zentrallagers. Das Auditorium für die Vorträge und somit die Präsentation der Ausstellungsgerüste war wesentlich großzügiger und das Catering konnte optimal hinter den Kulissen agieren.

ABZ: Was waren die größten Herausforderungen in der Vorbereitung des Events?

Rux: Die große Herausforderung ist immer, alle im Vorfeld kursierenden Ideen zu kanalisieren und auf den entscheidenden Punkt zu bringen. Das gilt nicht nur für das Thema des Forums – diesmal "Great Western Trail" – sondern natürlich für die technischen Innovationen, die es zu präsentieren gilt. Wir mussten Schwerpunkte definieren und diese dann natürlich koordiniert umsetzen. Egal ob bei Weiterentwicklung wie beim SUPER-RS oder Neuentwicklung wie RINGSCAFF Sky.

ABZ: Sie erwähnten das Motto "Great Western Trail". Was hat das mit Scafom-rux als Hersteller zu tun?

Rux: Beim Great Western Trail – also dem großen Siedlertreck in Nordamerika gen Westen zur Mitte des 19. Jahrhunderts – ging es darum, zusammen als Gruppe gegen alle Widerstände das Ziel zu erreichen. Wir sehen da große Parallelen zur heutigen Zeit. Schaut man in die Politik oder die Wirtschaft, dann erkennt man schnell, dass man seine Ziele auch heute im Miteinander besser erreicht als als Einzelner. Zudem spukte das Thema schon länger in den Köpfen der Mitarbeiter herum, so dass die Zeit für die Umsetzung reif war. Außerdem entführen wir unsere Gäste auf dem Forum gern in andere Welten und möchten ihnen einen Tag in außergewöhnlicher Atmosphäre schenken. Die leuchtenden Augen, das Staunen der Besucher und die gute Stimmung waren eine tolle Bestätigung für unsere Idee.

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Scafom-rux Gerüstbau
Anlässlich des Hagener Gerüst-Forum 2023 wurde eine ganze Lagerhalle zu einer Western-Stadt umgebaut. Foto: Kai-Werner Fajga

ABZ: Am Ende des Events haben Sie über 4000 Anmeldungen gezählt. Haben Sie mit einem solchen Erfolg gerechnet?

Rux: Zunächst einmal nicht. Aber als sich im Zuge unserer intensiven werblichen Maßnahmen ein gewisser Trend abzeichnete, hat uns natürlich auch der Ehrgeiz gepackt die 4000er-Marke zu knacken. Wichtiger als die Anzahl der Personen war uns allerdings die Anzahl der angemeldeten Firmen. Und da haben wir mit über 1000 sehr viele Unternehmen erreichen können, auch unter denjenigen, die bislang nicht Standard-Anwender von Scafom-rux-Material gewesen sind. Gemessen an der Gesamtzahl der deutschen Gerüstbauunternehmen ein fulminanter Erfolg.

ABZ: Ihre Mitarbeiter haben über 50 Neu- und Weiterentwicklungen vorgestellt. Was sind für Sie die Highlights?

Rux: Ganz sicher die konsequente Weiterentwicklung unseres modularen Gerüstsystems SUPER-RS, dann unser neuer RINGSCAFF-Treppenturm. Ferner das Klappgeländer XGR1 in den beiden Varianten für Fassaden- und Modulgerüst und die geniale Plattformlösung RINGCAFF Sky.

ABZ: Was zeichnet die Neuentwicklungen beim Fassadengerüst SUPER-RS aus?

Rux: Wir konnten Verbesserungen in Sachen Kompatibilität und Handling vornehmen. Zu den bewährten Vorteilen, SUPER-, FRAMESCAFF- und Rohrauflage-Beläge sowie Konsolen aus vorhandenen Rahmengerüstbeständen weiterzuverwenden, addiert sich jetzt noch die Nutzbarkeit von Bestandsgeländern aus SUPER-, FRAMESCAFF- und kompatiblen Systemen.

Bei der Zulassung war es uns sehr wichtig, dass das neue System auch im Zusammenspiel mit Rahmensystemen verschiedenster Anbieter verwendet werden kann – die Kompatibilität der 39-Millimeter-Rohrverbinder ermöglicht es, mit SUPER-RS-Ständern auf bereits mit konventionellen Rahmen fertiggestellten Gerüstlagen weiterzubauen – ein weiteres wichtiges wirtschaftliches Argument bei einem schrittweisen Systemübergang.

Abschließend noch ein kleines aber feines Detail: Die Geländeraufnahme per Kippstift wurde dahingehend optimiert, dass die Geländer durch eine patentierte Winkelung gegen Herausfallen gesichert sind sowie wahlweise ausbaubar oder gegen Ausbau geschützt montiert werden können. Im Alltag ein Riesenvorteil.

ABZ: Was sind die Vorteile des TRBS2121-konformen Klappgeländers XGR1 und des Hängegerüsts RINGSCAFF Sky?

Rux: Kurz gesagt – Tempo! Das Klappgeländer XGR1 ersetzt simultan Rückengeländer und Knieholm im Gerüstfeld und kann blitzschnell durch Einhängen und eine einfache Ausklappbewegung aus der Lage darunter installiert werden. Es bleibt dann während der gesamten Standzeit im Gerüst. Anwender, die ihre Rahmen- und Modulgerüste vital halten möchten, ohne gleich auf ein neues System umzusteigen, können mit dem Geländer SUPER-, FRAMESCAFF- oder sogar RINGSCAFF-Gerüste bestücken.Das RINGSCAFF-Sky ist eine Ergänzung des Modulsystems RINGSCAFF, das im Kern aus nur drei Bauteilen besteht. Damit lassen sich zum Beispiel unter Brücken hängende Plattformen schrittweise aus gesicherter Position heraus durch Herausklappen der an speziellen Gelenken befestigten Gitterträger erweitern und mit Belägen bestücken, ohne dass waghalsige Klettermanöver zum Befestigen eines jeweils neuen äußeren Gitterträgers nötig wären.

Scafom-rux Gerüstbau
Unter anderem präsentierten mehrere Partner des Unternehmens ihre Produkte in dem amerikanischen Ambiente. Foto: Kai-Werner Fajga

ABZ: Scafom-rux hat auch einen neuen RINGSCAFF-Modultreppenturm vorgestellt. Was sind dessen Besonderheiten?

Rux: Zunächst einmal ist er unglaublich leise. Der Trittschall konnte signifikant reduziert werden. Jeder, der schon mal einen Treppenturm genutzt hat, kennt die dabei auftretenden Trittgeräuschpegel. Gerade bei hoch frequentierten Treppen ein No-Go. Weiterhin gibt es einige neue Features, die den Aufbau erleichtern und die Nutzung verbessern. Die Treppenwangen haben eine neue Produktgeometrie, und die links-, beziehungsweise rechts-unabhängig einsetzbaren Geländer sowie die Spaltabdeckungen sowie andere Schutzvorkehrungen entsprechen den Vorgaben für die Nutzung als Fluchttreppenturm.

ABZ: In Ihren Begrüßungsworten haben Sie deutlich gemacht, dass das Hagener Gerüst-Forum für Scafom-rux als wichtige Plattform dient, um sich mit Kunden und Teilnehmern über neue Produkte auszutauschen, in einen Dialog zu kommen. Sie haben dazu sogar Fragebögen verteilt. Wie haben die Teilnehmer auf die Neuankündigungen reagiert?

Rux: Wir sehen die Bewertungen durch die Fragebögen immer als eine Art Lackmustest für die vorgestellten Produkte an. Obwohl wir natürlich bereits bei der Produktentwicklung mit Gerüstunternehmern sprechen, um den Nutzen besser abschätzen zu können, gibt uns das Forum eine viel größere Breite an direkten Anwendern – eben nicht nur die Meinung der Geschäftsführer, sondern auch das knallharte Urteil des Gerüstbauers selbst. Aktuell sind die Fragebögen dank intensiver Teilnahme noch in der Auswertung, und es sind bestimmt wieder Überraschungen dabei.

ABZ: Wie war das Feedback der Partner-Aussteller und wie haben die Teilnehmer die Workshops angenommen?

Rux: Die Partneraussteller des Forums zeigten sich durchweg begeistert von dem tollen Umfeld, das unsere Leute geschaffen haben, und sie freuen sich natürlich, dass unsere Veranstaltung für sie als Multiplikator für Kundenkontakte dient. Auf der anderen Seite profitieren wir als Scafom-rux natürlich auch sehr von einem attraktiven Rahmen, der die Zeit bei uns für die Besucher so interessant und kurzweilig wie möglich macht. Es geht halt nicht nur um Essen, Trinken und Showprogramm, sondern auch um Mehrwert – für alle Beteiligten.

ABZ: Verschiedene Neuprodukte sollen Kunden für unverbindliche Tests zur Verfügung gestellt werden. Wie funktioniert das?

Rux: Interessierte können sich gern an ihren zuständigen Außendienstmitarbeiter oder unser Sales-Team wenden. Je nach Produktumfang können wir ein Angebot über unser Rental-Team oder über Verkaufsbestände realisieren, bei Prototypen holen wir unsere Technikabteilung mit an Bord. Für jeden Bedarf wird es eine individuelle Lösung geben.

ABZ: Wann wird das nächste Gerüst-Forum stattfinden – und unter welchem Motto?

Rux: Wenn alles gut geht, peilen wir für das nächste Forum das Jahr 2026 an; das Thema wird natürlich noch nicht verraten … aber natürlich gibt es schon erste Ideen.

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