Kommentar
Einstand
von: Kai-Werner FajgaSo laut der erste Ausstand seit 17 Jahren ausgerufen wurde (IG Bauen Agrar Umwelt-Bundesvorsitzender Robert Feiger am 3. Mai 2024: "Jetzt wird gestreikt, und zwar massiv"), so schnell und leise wurde er beerdigt: "Die Tarifvertragsparteien (...) haben sich im Tarifkonflikt nach einer ersten Sondierung und dann nach intensiven Verhandlungen auf einen Einigungsvorschlag verständig", verkündete die Gewerkschaft am 29. Mai 2024.
Die nun notwendige Abstimmung der IG BAU-Mitglieder zum 14. Juni 2024 erscheint nur eine Formsache zu sein. Wie nicht anders zu erwarten, sehen sich die Kontrahenten jeweils als Sieger des Konflikts. "Dieses Ergebnis liegt im Volumen oberhalb des Schlichterspruches, das haben wir immer gefordert", resümierte Robert Feiger – "Den Streik nach dem abgelehnten Kompromiss des Schlichters mit einem zweiten Kompromiss zu beenden, war wichtig und richtig", fasste Jutta Beeke, Vizepräsidentin des HDB und alternierende Vorsitzende der gemeinsamen Verhandlungskommission zusammen. "Ungeliebter Streik am Bau endet mit Tarifeinigung" heißt es in denMedien, da große Teile der Arbeitgeberseite schon dem vorausgegangenen Schlichterspruch hatten zustimmen wollten.
Bleibt zu hoffen, dass zumindest auf der "Baustelle Tarifkonflikt" nun wieder Ruhe einkehrt. Die Zeichen dafür stehen gut, da eine Laufzeit von drei Jahren für die Maßnahmen vereinbart wurde. Das verschafft den Unternehmen "bei angespannter Auftragslage Planungssicherheit", resümierte Beeke.