Kommentar
Zinsen
von: Kai-Werner Fajga"Hier ist eine Zinsverbilligung – wie sie auch in anderen europäischen Ländern stattfindet – überfällig", sagte Gedaschko. Zinsabsenkung und günstigere Baukosten sollen Wohnungsunternehmen animieren, zu bauen.
Auch Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, mahnte vor Kurzem die schnelle Prüfung eines attraktiven Zinsverbilligungsprogramms an, das die Bundesregierung nach dem Wohnungsbaugipfel Ende September ins Spiel gebracht habe. Angesichts des starken Zinsanstiegs in den vergangenen 18 Monaten sei ein solches Programm notwendig, um den Investoren Zugang zu bezahlbaren Krediten zu verschaffen.
Eine "niedrigere Grunderwerbsteuer, die versprochenen zinsvergünstigten Kreditsummen und ein geförderter EH55-Standard sind das Minimum, um den Wohnungsbau in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen", konstatierte jüngst ebenfalls Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe.
Von der bevorstehenden Bauministerkonferenz Ende dieses Monats erwarten Verbände dementsprechend ein Signal. Bei der Entwicklung der stark gestiegenen Kreditzinsen für Immobilienkäufer und Bauherren ist nach Einschätzung von Experten allerdings kaum Entlastung in Sicht.
"Eine grundlegende Entspannung bei den Bauzinsen ist nicht absehbar", sagt etwa Max Herbst, Gründer der Frankfurter FMH-Finanzberatung. Es seien "eher leicht steigende Bauzinsen" bis Jahresende zu erwarten. Nach dem aktuellen "Trendbarometer" des Baufinanzierungs-Dienstleisters Interhyp geht ein Drittel der befragten Bank-Experten in den kommenden Monaten von steigenden Zinsentwicklungen aus, 45 Prozent konstatieren ein gleichbleibendes Niveau, 22 Prozent rechnen mit günstigeren Zinsen.