"Pandion the Shelf"

Stützen für ein "Büro-Regal" geliefert

Mayer Schaltechnik Beton
V-förmige Zugstreben aus Beton tragen die Lasten gespannten Decke über der Hofdurchfahrt bis ins oberste Geschoss ab – quasi ein überdimensionales Fachwerk. Fotos: Mayer Schaltechnik

Berlin (ABZ). – Die Bundeshauptstadt ist für junge Firmengründer attraktiv. Ab 2021 können Startups in ein neues sechsgeschossiges Gebäudeensemble im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg einziehen. Dort hat auf einem rund 40.000 m² großen Grundstück an der Prinzenstraße die Berliner Niederlassung der Adolf Lupp GmbH + Co KG im Auftrag der Pandion VI GmbH von April 2019 bis März 2020 den Rohbau von "Pandion the Shelf" hochgezogen. Einen Monat vor dem vereinbaren Termin war er fertig.

Der Name "The Shelf", zu deutsch "das Regal", spielt auf das markante Erscheinungsbild dieses multifunktionalen Bürogebäudes mit Glasfassade an, das an ein offenes Regal erinnert. In den oberen Etagen des sechsgeschossigen Komplexes entstehen insgesamt 12 900 m² Bürofläche und zwei zusätzliche Dachterrassen, dazu gibt es eine Tiefgarage mit 80 Pkw- und 200 Fahrradstellplätzen sowie einen begrünten Innenhof. Erschlossen wird "Pandion the Shelf" über großzügig verglaste Empfangszonen an den vier Ecken des Hofs. Im Erdgeschoss sind Flächen für Gastronomie und Kleingewerbe, Kunst und Kultur vorgesehen.

"The Shelf" ist vom Grundsatz her eine klassische Stahlbetonskelettkonstruktion, hat allerdings eine konstruktive Besonderheit: Eine etwa 8 m bis 15 m breite und über zwei Geschosse reichende Durchfahrt führt von der Prinzenstraße in den Innenhof und zur Tiefgarage. Die Lasten dieser gespannten Decke über der Durchfahrt wurden während der Bauphase von einem stattlichen Traggerüst abgefangen. Im Endzustand hängt diese aber an V-förmig vom zweiten bis zum fünften Obergeschoss durchlaufenden Zuggliedern aus Beton. Die vier Etagen über der Durchfahrt bilden somit ein riesiges Fachwerk, dessen Tragwirkung erst eintritt, wenn die oberste Decke fertig ist.

Eine ebenfalls "tragende" Rolle spielen auch rund 390 senkrechte Stahlbetonstützen. Mit Kantenlängen zwischen 30 und 55 cm und 3,3 bis 3,8 m Höhe tragen sie die sechs Geschossdecken des neuen Bürozentrums. Diese wurden von den Architekten jedoch nicht - wie sonst üblich - mit gebrochenen Kanten, sondern scharfkantig gefordert, allerdings "nur" in Sichtbetongüte SB 2 beziehungsweise SB 3. Bei der Adolf Lupp GmbH + Co KG hat man aber "noch eine Schippe draufgelegt", und gleich die höchste Oberflächenqualität angestrebt, wie der verantwortliche Lupp-Oberbauleiter Nils Witschonke erklärt. "Quasi als Sicherheitsreserve, damit die geforderte Qualität über die gesamte Baustelle auch gewiss nicht unterschritten wird".

"Kann Eure PAX-HD-Stützenschalung auch scharfkantig in SB 4?" hatte Christian Grübel, Arbeitsvorbereiter bei Lupp, seinen langjährigen Schalungspartner Mayer Schaltechnik in Bergrheinfeld gefragt. "Yes, we can!", hatte Mayer-Außendienstmitarbeiter Walter Siegler prompt und überzeugt geantwortet. Dass Christian Grübel diese Frage an das Mayer-Team richtete, hat gute Gründe, schließlich hatte Firmengründer Bernhard Mayer vor rund 25 Jahren die klappbare Stützenschalung PAX auf den Markt gebracht. Auch wenn die patentierte PAX im Laufe der Zeit einige Nachahmer gefunden hat - das Original kommt von Mayer. Es ist in seiner derzeit vorliegenden zweiten Generation (HD) laut Unternehmen nach wie vor führend am Markt. Dass mit der PAX HD tatsächlich scharfkantige Stützen in höchster Sichtbetonqualität zu machen sind, das hat das Lupp-Team auf der Baustelle in Berlin eigenen Angaben zufolge eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

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Mayer Schaltechnik Beton
Fast 13.000 m² neue Büroflächen werden bis nächstes Jahr in dem neuen sechsgeschossigen Gebäudeensemble "Pandion the Shelf" im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg entstehen. Eine "tragende" Rolle bei den sechs Geschossdecken spielen rund 390 Stahlbetonstützen mit Kantenlängen zwischen 30 und 55 cm.

Mit den beiden Varianten PAX HD 60 und PAX HD 120 können im Fünf-Zentimeter-Raster beliebige quadratische oder rechteckige Stützenquerschnitte zwischen 20 und 120 cm Kantenlänge eingestellt werden, ohne Schalhautwechsel oder -verschnitt. Die PAX HD 60 deckt Querschnitte von 20 x 20 cm bis 60 x 60 cm ab, die PAX HD 120 bis 1,2 m Kantenlänge. Beide Ausführungen können auch miteinander kombiniert werden. Neben den Standardhöhen 320 beziehungsweise 270 cm gibt es 120 und 70 cm hohe Aufstockelemente und 40 cm hohe Aufstockwinkel. Damit sind variable, stufenlose Betonierhöhen bis über 9 m möglich. Dabei bietet die PAX HD einen zulässigen Frischbetondruck von bis zu 120 kN/m², sodass es beim Betonieren kein "Tempolimit" gibt. Die vier im Windmühlenflügelprinzip angeordneten Stahlrahmen werden zum Ein- beziehungsweise Ausschalen einfach zu- beziehungsweise aufgeklappt und mit Bolzen gesichert. Mit der verbesserten Verschlusstechnik mittels Bedienzwinge und unverlierbarem Doppelbolzen können die Flügel sogar ohne Hammer geöffnet und geschlossen werden.

Die PAX HD wird als komplette Einheit mit nur einem Kranhub versetzt oder auf Rollen zum nächsten Einsatz geschoben. Alle Anbauteile, wie Betonierbühne, Leiteraufstiege oder Richtstreben, verbleiben dabei an der Schalung. So ist das erneute Einschalen eine Sache von Minuten. Die Schalhaut ist fest von hinten auf den Rahmen verschraubt. Auf der sichtbaren Betonfläche gibt es daher keine Abdrücke von Schrauben, Nieten oder Nägeln. Üblicherweise werden in den Ecken Dreikantleisten montiert. Doch wenn man scharfkantige Säulen abliefern muss, wie beim Berliner "Büroregal", dann geht es auch ohne.

Dafür wurden auf dem Mayer'schen Betriebsgelände in Bergrheinfeld acht PAX-HD-Klappschalungen entsprechend vorbereitet und 3,9 m hoch mit Schalhaut belegt – mit der Vollkunststoffplatte von Alkus. Damit war schon eine elementare Voraussetzung für optimale Betonoberflächen erfüllt, teilt das Unternehmen mit. Zudem werde dieses Ergebnis dauerhaft erzielt und der Aufwand für Wartung und Pflege sei gering. Vor dem ersten Einsatz wurde die Kunststoffplatte zudem mattiert, also angeschliffen. Damit wurde dem bei neuen Alkusplatten manchmal auftretenden Spiegeleffekt vorgebeugt. Damit die Kanten trotz der fehlenden Dreikantleisten nicht "ausbluten", wurden die Plattenstöße mit speziellem Neoprenband von Mayer Schaltechnik abgedichtet. So empfiehlt es der Hersteller auch für seine anderen Schalungssysteme, wenn besonders hohe Sichtbetonanforderungen erfüllt werden sollen.

Das Ergebnis waren makellose Sichtbetonoberflächen mit einer absolut glatten, nahezu porenfreien und gleichmäßig gefärbten Betonoberfläche, mit sauberen, scharfen Kanten ohne nennenswerte Ausblutungen. Dieses Ergebnis erfordert allerdings sehr hohe Sorgfalt beim Einschalen, beim Betonieren und ganz besonders beim Ausschalen. Damit dieser positive Eindruck zumindest bis zur Abnahme erhalten bleibt, wurden alle Ecken der fertigen Stützen mit Eckschutzprofilen gesichert.

Auch nach rund 50 Einsätzen war die Schalhaut auf den acht Stützenschalungen in sehr guter Verfassung und lieferte einwandfreie Betonoberflächen bis zum Schluss. Das spricht für die robuste Kunststoffschalhaut von Alkus und die sorgfältige Behandlung auf der Baustelle, aber auch für die gute Pflege mit der von Mayer gelieferten Reinigungsmaschine. Da passte es gut, dass bei Lupp gleich ein Folgeauftrag mit vergleichbaren Raumhöhen anstand. So konnte die PAX-HD-Stützenschalung ohne Umbau gleich weiterverwendet werden – ohne einen teuren Schalhautwechsel.

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