Sicherheit ist keine Glaubenssache
Flächendrainage schützt Benediktinerkloster
BICKENBACH (ABZ). - Hoch oben auf einem steil abfallenden Felsplateau erhebt sich weithin sichtbar das Benediktinerkloster Stift Melk. Das Wahrzeichen der Wachau (Niederösterreich) ist ein Meisterwerk barocker Baukunst und gehört zum Unesco-Welterbe.
Seit Juni 2011 ist es um eine weitere Attraktion reicher: Von der 350 m² großen Aussichtsterrasse auf dem Dach der Nordbastei haben Besucher einen traumhaften Blick über das Alpenvorland und die Klosteranlage samt Gartenpavillon und Stiftspark. Im Zuge der Sanierung ist hier hochwertiger Naturstein verlegt worden – der durch die Flächendrainage AquaDrain T+ von Gutjahr vor Feuchtigkeit und Schäden geschützt wird.
Bereits im 11. Jahrhundert wurde Stift Melk am rechten Ufer der Donau gegründet. Doch seinen Höhepunkt erlebte es in der Barockzeit. Das Ziel des damals erst 30-jährigen Abts Berthold Dietmayr: durch einen Neubau die religiöse, politische und geistige Bedeutung des Klosters hervorheben. Dafür engagierte er den bekannten Baumeister Jakob Prandtauer, der einen barocken Gesamtplan erstellte und 1702 mit der Umsetzung begann. Entstanden ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barock – und die mit Abstand bekannteste. Dazu trug nicht zuletzt auch die Figur Adson von Melk aus Umberto Ecos Roman "Der Name der Rose" bei.
Bei der Sanierung der Nordbastei wurde die historische Bausubstanz fast komplett beibehalten. Aber die Funktion und Struktur der Räumlichkeiten änderte sich. Das Team von Wehdorn Architekten machte aus dem einstigen "Bollwerk", das den Zugang zum barocken Stiftspark versperrte, ein Bindeglied. Herzstück des Gebäudes ist jetzt ein Lichtdurchfluteter Zentralraum mit verglaster Dachkonstruktion, über die Besucher auf die Dachterrasse gelangen. Von der Terrasse führt eine Freitreppe direkt in den Park.
Bei der Sanierung war der Anspruch an Qualität und Energieeffizienz hoch. Als Terrassenbelag wählte der Bauherr deshalb einen ebenso robusten wie hochwertigen Naturstein: Luserna Gneis aus dem italienischen Piemont. "Dieser Stein hat eine lamellenartige Struktur und ist dadurch auch bei geringer Dicke widerstandsfähig", sagt Verarbeiter Richard Ehrlich. Das Unternehmen Ehrlich aus Scheibbs hatte den Naturstein auf der Dachterrasse verlegt.
Das Problem: Durch die Wärmedämmung von bis zu 40 cm war die lose Verlegung im Splittbett die einzige sinnvolle Lösung. "Die Aufbauhöhe für eine fest verlegte Konstruktion mit Drainmörtel war einfach nicht gegeben. Zudem mussten alle 5 bis 6 m Bodenabläufe eingebaut werden – die Herstellung des dazu notwendigen Oberflächengefälles wäre bei einem Aufbau mit Mörtel nicht möglich gewesen." Um den Naturstein dauerhaft vor Schäden zu schützen, empfahl Richard Ehrlich dem Bauherrn daher die Verlegung auf der Flächendrainage AquaDrain T+ von Gutjahr. So entstand eine komplett wasserdurchlässige Konstruktion, ohne viel zusätzliches Gewicht aufbringen zu müssen.
Oft werden auch teure Natursteine einfach auf Kies oder Splitt verlegt. Doch das kann schnell zum Problem werden. "Kies und Splitt sind nicht kapillarbrechend, wie eine Untersuchung der tBU Greven zeigt. Steht Wasser auf der Abdichtung, etwa an Überlappungen der Bahnenstöße, wandert es über die Konstruktion wieder nach oben. Hässliche Feuchteflecken und die Verunkrautung der Fugen sind die Folge", erklärt Ralph Johann, Geschäftsführer von Gutjahr. Der Spezialanbieter aus Bickenbach (Bergstraße/Hessen) hat deshalb die Flächendrainage AquaDrain T+ speziell für die lose Verlegung von Natur- und Betonwerkstein entwickelt. "Das System ist kapillarpassiv und sorgt für eine schnelle und dauerhafte Entwässerung der Belagskonstruktion."
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Die Funktionsweise von AquaDrain T+: Das Drainagesystem stelzt den Belag zu 100 % auf. So entsteht ein drainfähiger Hohlraum von 90 % – Sickerwasser kann schnell und effektiv abfließen. Das zeigt auch eine Prüfung der tBU Greven. Im Vergleich mit allen gängigen Drainagematten für Balkone und Terrassen hat das Gutjahr-System die besten Entwässerungswerte. Feuchteflecken und Frostschäden werden wirkungsvoll verhindert, ebenso die sonst bei loser Verlegung übliche Verunkrautung der Fugen.
Zusätzlich dient das System als Schutzlage und Filterschicht. Durch die große Aufstandsfläche von 66 % werden hohe Punktlasten vermieden. Eine zusätzliche Schutzlage auf der Abdichtung ist also nicht erforderlich. Auf die Kunststofffolie ist außerdem ein Spezial-Geotextilvlies mit geringem Durchflusswiderstand aufkaschiert, quasi als Filter. Das verhindert Versottungen auf der Abdichtung.
Auf der Dachterrasse von Stift Melk rollten Verarbeiter Richard Ehrlich und sein Team zuerst 16 mm dicke AquaDrain T+ Drainagematten auf Abdichtung und Dämmung aus – insgesamt rund 350 m². Darauf kam eine Splittschicht. "Den Luserna Gneis haben wir im Splittbett lose verlegt und die Fugen mit Splitt verfugt", so Ehrlich. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Die Dachterrasse zeigt, wie sich historischer Bestand und moderne Technik optimal ergänzen", so das Fazit von Gutjahr-Geschäftsführer Ralph Johann. Auch für Pater Martin Rotheneder, Tourismusverantwortlicher im Stift Melk, hat die Dachterrasse eine besondere Bedeutung: "Heute sind alle eingeladen hinaufzugehen zur Aussichtsplattform, eingeladen, den Blick weiter werden zu lassen, aber nicht nur auf die schönen Gebäude und in die Umgebung zu schauen, sondern den Blick auch in die Zukunft ohne kriegerische Handlungen zu richten."