Standortwechsel

Bell Equipment Deutschland eröffnet neuen Hauptsitz

von:

Jennifer Schüller

Bell Nutzfahrzeuge
CEO Gary Bell sprach bei der offiziellen Eröffnung allen am Bau des neuen Hauptsitz Beteiligten sein Lob aus. Mit "Well done!" fasste er das Projekt zusammen. Foto: Schüller

Alsfeld. – 1954 wurde Bell Equipment Ltd. in Richards Bay, Südafrika aus der Wiege gehoben. Heute zählt das börsennotierte Familienunternehmen weltweit mehr als 3100 Mitarbeiter. Bereits seit 2000 ist die Bell Equipment (Deutschland) GmbH in Alsfeld zuhause, jetzt allerdings wurde der Standort in der hessischen Kleinstadt gewechselt – die neue Hauptverwaltung samt Vertrieb, angeschlossenem europäischen Bell-Zentrallager und ReMan-Center wurde im Vorfeld der steinexpo feierlich eröffnet. Über rund 31.000 m² erstreckt sich das Gesamtareal der neuen Bell-Niederlassung in Alsfeld nahe der Autobahn, dass in den Jahren 2013 und 2016 erworben wurde. Eine Expansion am alten Standort in Alsfeld war nicht möglich gewesen – die Gesamtfläche dort betrug nur ca. 5500 m². Nun stehen den Bell-Mitarbeitern insgesamt 4700 m² Büro- und Schulungsräume, technische Werkstätten sowie das 3300 m² große Hochlager (7,5 m) zur Verfügung. Es sei also noch ausreichend Fläche vorhanden, wolle man sich weiter vergrößern, merkte Andreas Heinrich, Geschäftsführer von Bell Deutschland, bei einem Rundgang an.Doch nicht nur die Quadratmeter sind gewachsen, auch die Zahl der Mitarbeiter ist mit dem Umzug gestiegen. Waren bislang 28 Männer und Frauen in Alsfeld beschäftigt, werden nun mittelfristig 40 Arbeitsplätze besetzt. Zusammen mit dem Muldenkipper-Montagewerk in Eisenach, das 2003 eröffnet wurde, beschäftigt Bell damit in Deutschland derzeit insgesamt 108 Mitarbeiter. Sie erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz von rd. 95,4 Mio. Euro (weltweit: ca. 385 Mio. Euro).Zur Eröffnung des neuen europäischen Bell-Hauptsitzes, der bereits im April dieses Jahres nach nur zehnmonatiger Bauzeit fertig gestellt worden war, ließ sich auch das "Who is who" von Bell nicht nehmen, aus Südafrika anzureisen. So waren bei der Einweihungsfeier unter anderem John Barton, Vorstandsvorsitzender der Bell Equipment Ltd., und CEO Gary Bell anwesend, die in ihren Ansprachen nicht nur deutlich ihren Stolz über den Neubau und eine Menge Lob über die Leistungen des deutschen Teams zum Ausdruck brachten, sondern sich auch eindeutig zum Standort in Alsfeld bekannten. "Well done!", fasste es Bell zusammen. Er bezeichnete den Neubau als ein signifikantes Investment in die europäischen und nordamerikanischen Märkte, dem bereits kurzfristig weitere Investitionen am Standort Eisenach zum Ausbau der dortigen Produktionskapazitäten folgen werden. Gary Bell stellte zudem in Aussicht, in Deutschland ein "Research & Development Center" aufbauen zu wollen, da man so noch näher am Markt und den Kunden sein könne.

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Anfang Mai bezog Bell Deutschland seinen neuen Standort in Alsfeld, der auf 3,1 ha Gesamtfläche moderne Verwaltungs- und Lagerkapazitäten mit umfassenden Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Foto: Bell Equipment

Rund 5 Mio. Euro investierte Bell Equipment in den Neubau-Komplex, in dem über 100 t Stahl verbaut wurden und der nun die Abteilungen "Geschäftsführung (Vertrieb) und Hauptverwaltung Bell Equipment (Deutschland) GmbH" sowie die Bereiche "Überregionale Vertriebsunterstützung und Marketing", "Europaweiter Technischer Support und After-Sales-Organisation und das "Europäische Ersatzteil-Zentrallager" beherbergt. Letzteres ist neben dem Global Logistics Centre in Johannesburg seit 2002 zentral zuständig für alle Märkte der Nordhalbkugel (Europa, Nordamerika, Asien). Auch hier zählt die strategisch günstige Position inmitten der Märkte: Zu etwa 40 % handelt es sich bei den Ersatz- und Verschleißteilen um originäre Bell-Technik aus dem südafrikanischen Stammwerk Richards Bay bzw. dem Global Logistics Centre GLC in Johannesburg. Die übrigen 60 % stammen wiederum direkt von europäischen Zulieferern von Antriebs-, Steuerungs- und Hydraulikkomponenten (u. a. Mercedes-Benz/MTU, Allison, Bosch, Rexroth).Von Alsfeld aus werden hier die Lieferung an Bell-Niederlassungen, Händler und Endkunden koordiniert – im vergangenen Jahr wurden etwa 12 500 Lieferungen abgewickelt. Die 18 ELC-Logistiker in Alsfeld bearbeiten einen Bestand von ca. 12 100 Positionen für Bell-Modellreihen ab 1998 mit einem Lagerwert von etwa 4,5 Mio. Euro. Besonders stolz ist Andreas Heinrich, Geschäftsführer von Bell Deutschland, auf die schnelle Abwicklung der Aufträge. Man sei in der Lage von einem auf den anderen Tag die Ersatzteile auszuliefern, so dass auf Baustellen Verzögerungen vermieden werden können.Neben weiteren Aufgaben in der Produktions- und Teilelogistik übernimmt der neue Standort in Alsfeld auch neue Funktionen im Bell-Kundendienst. So wurde als neue Abteilung mit Mechatronik-Spezialisten im eigenen Werkstatt-Bereich ein "ReMan-Center" für Verteilergetriebe, Differenziale, Hydraulikzylinder und Allison-Automatikgetriebe aufgebaut. Damit steht Bell-Händlern und Kunden neben dem englischen Burton-on-Trent ein zweites europäisches Zentrum für Getriebereparaturen oder die Lieferung geprüfter Austausch-Aggregate zur Verfügung.

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Andreas Heinrich im Werkstatt-Bereich des neuen ReMan-Centers in Alsfeld. Foto: Schüller

Speziell geschulte Mechatroniker sind für die Instandsetzung Bell-eigener Technik und die herstellerzertifizierte Aufarbeitung der seit Einführung der E-Serie in allen Bell-Knicklenkern eingesetzten Allison-Automatikgetriebe (Serie 3000 und 4000) verantwortlich. Zur originären Bell-Technologie zählen Verteiler-Getriebe und Differenziale aller Leistungsklassen, Lenk- und Hubzylinder sowie die Dämpfer-Elemente unterschiedlicher Modellreihen.

Dabei profitieren die Experten in der separierten Technikzone mit Reinigungseinrichtungen, Zerlege-Werkstatt, Reinraum-Bereich für Montagen sowie umfassend ausgerüsteter Prüftechnik von der unmittelbaren Anbindung an das zentrale europäische Bell-Ersatzteillager ELC. Im Zuge der Instandsetzung benötigte Teile sind schnell verfügbar und reduzieren die Durchlaufzeit der jeweiligen ReMan-Baugruppen auf ein bis zwei Wochen. Daneben werden im Austausch aufgearbeitete Getriebe, Zylinder oder Dämpferelemente unmittelbar wieder dem ELC-Bestand zugeführt und stehen sofort für weltweite Bedarfsfälle bereit.

Grundsätzlich bietet Bell Equipment Händlern und Kunden zwei ReMan-Varianten: Das klassische Modell mit Lieferung vorgehaltener Austausch-Komponenten auf Angebot inkl. Rücknahme der Altteile sowie den Reparaturservice eingesandter Baugruppen auf Basis eingehender Befundung und präziser Veranschlagung der anfallenden Reparaturkosten. In beiden Fällen werden Ein- und Ausgangs-Zustand sowie alle Arbeitsschritte eingehend dokumentiert. Bei der Instandsetzung arbeiten die Bell-Experten streng entlang der Hersteller-Spezifikationen und berücksichtigen auch zwischenzeitlich vorgenommene Modifikationen bzw. Verbesserungen. Alle ReMan-Komponenten erhalten ein hochwertiges Original-Finish und werden vor Auslieferung unter spezifischer Belastung getestet.

Alle über Bell-Händler oder direkt beziehbaren ReMan-Baugruppen und Reparaturleistungen sind bei fachgerechtem Einbau mit der üblichen Bell-OEM-Teilegarantie von zwölf Monaten bzw. 1500 Betriebsstunden ausgestattet. Neben klar kalkulierbaren Reparaturkosten und -zeiten profitieren Kunden bei ReMan-Austauschkomponenten laut Bell von Einsparungen zwischen 30 % und 50 % gegenüber entsprechenden Neuteilen.

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