Stihl-Jahrespressekonferenz

Doppelte Technologieführerschaft im Blick

Waiblingen (ABZ). – Die Stihl Gruppe hat das herausfordernde Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekordumsatz von 5,5 Milliarden Euro abgeschlossen und konnte damit ein Wachstum von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen, teilte der Konzern jüngst anlässlich der Stihl-Jahrespressekonferenz mit. Als international aufgestelltes Unternehmen wurden demnach 90 Prozent des Umsatzes außerhalb des Heimatmarktes Deutschland erzielt. Das Plus gehe insbesondere auf Währungseffekte, inflationsbedingte Preisanpassungen und eine stärkere Nachfrage nach hochpreisigen Profi-Produkten zurück.

Michael Traub Stihl-Vorstandsvorsitzender, erklärt: "Unser Absatz war im Geschäftsjahr 2022 nach wie vor auf hohem Niveau. Gegenüber dem wachstumsstarken Vorjahr verzeichneten wir jedoch einen leichten Rückgang in der Nachfrage. Denn 2022 war geprägt von konjunkturellen und geopolitischen Herausforderungen. Seien es gestörte Lieferketten, Materialknappheit, Krieg in der Ukraine, Energiekrise oder Inflation. Das haben wir auch in der Geschäftsentwicklung gespürt." So sei das Absatzwachstum unter anderem auch gebremst worden durch eine schwache Konjunktur in den Kernmärkten USA und Westeuropa, eine abnehmende Kaufkraft und eine stärkere Verlagerung von Konsumausgaben in andere Lebensbereiche wie Gastronomie und Tourismus infolge gelockerter Corona-Maßnahmen. Während der Trend zu Akku-Produkten nach wie vor anhalte, verzeichne die Stihl Gruppe einen leichten Rückgang im Benzin-Segment. Michael Traub: "Der Wandel von Benzin hin zu Akku ist in vollem Gange. Stihl gestaltet diese Transformation aktiv, indem wir auf eine doppelte Technologieführerschaft setzen: Wir investieren konsequent auf hohem Niveau in die Akku-Technologie und arbeiten gleichzeitig weiterhin mit Hochdruck daran, unsere Benzin-Produkte nachhaltig und umweltfreundlich weiterzuentwickeln."

Mit dem Wegfall der Corona-Maßnahmen ebbte laut dem Hersteller der Cocooning-Effekt ab, der den Trend beschreibe, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen und beispielsweise der Gartenarbeit oder dem Heimwerken nachzugehen. Stattdessen seien mehr Ausgaben in Bereiche wie Tourismus, Kulturangebote und Gastronomie geflossen. Das habe sich ebenfalls auf die weltweite Stihl-Absatzentwicklung ausgewirkt. Zudem führten Effekte wie eine schwache Konjunktur, Inflation und die Energiekrise zu einem zurückhaltenden Konsumverhalten. Gleichzeitig war die Marktversorgung aufgrund von Materialknappheit und Lieferengpässen, die infolge des Kriegs in der Ukraine nochmals verschärft wurden, auch 2022 noch sehr herausfordernd. Um die Lieferfähigkeit zu verbessern und die Produktionskapazitäten zu erhöhen, hat Stihl nach eigenen Angaben 404 Millionen Euro in die weltweiten Produktions-, Vertriebs- und Logistikstandorte investiert.

Im Heimatmarkt Deutschland erzielte Stihl ein Absatzwachstum und einen Umsatz von über 500 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Nachfrage war hoch, sowohl bei Profis aus der Forstwirtschaft, dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau als auch bei Privatkunden. Der Markt in Westeuropa war demnach geprägt von Trockenheit, Inflation und Veränderungen im Konsumverhalten. Entsprechend sei der Absatz leicht zurückgegangen, wobei die Nachfrage nach Akku-Geräten auf Vorjahresniveau gelegen habe. Das Geschäft in Osteuropa ohne Russland habe sich trotz der schwierigen politischen Lage positiv entwickelt. Nahezu alle Märkte konnten ein Absatzplus verzeichnen. Für Russland und Belarus habe Stihl unmittelbar nach Kriegsbeginn einen Lieferstopp für Stihl-Motorgeräte verhängt.

In Nordamerika zeigt sich laut Hersteller der Trend hin zu Akku-Produkten. Während die Nachfrage nach batteriebetriebenen Geräten angestiegen sei, sei der Absatz bei Benzin-Geräten leicht zurückgegangen. Positiv hätten sich die Märkte in Lateinamerika. Kolumbien, Mexiko und Argentinien entwickelt und sogar zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Afrika sei ein wichtiger Zukunftsmarkt für Stihl, hatte jedoch mit großen Herausforderungen zu kämpfen, wie zum Beispiel Trockenheit. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen habe der Absatz in Südafrika das Vorjahresniveau erreicht. In Asien hatte der Markt insgesamt eine positive Tendenz gezeigt, in China verzeichnete Stihl zweistellige Wachstumsraten. In Ozeanien lag die Nachfrage demnach unter Vorjahresniveau, was unter anderem an ungünstigen Witterungsbedingungen, hohen Inflationsraten und Konjunkturabschwächungen gelegen habe.

Akku ist für Stihl das am stärksten wachsende Marktsegment. Mittlerweile hat Stihl mehr als 80 Akku-Geräte für Privatanwendungen und Profis im Sortiment. 20 Prozent der weltweit verkauften Stihl-Geräte sind demnach mit Akku-Antrieb. Bis 2027 will Stihl den Anteil auf mindestens 35 Prozent steigern, für 2035 wird ein Anteil von 80 Prozent angestrebt. Michael Traub betont: "Stihl soll eine führende Spitzenposition im Akku-Markt einnehmen. Dafür investieren wir mit höchster Priorität in die Entwicklung und Fertigung von innovativen und leistungsstarken Akku-Produkten." Wesentliche Bausteine der Weiterentwicklung der Stihl-Akku-Technologie sind demnach grüner Strom, performantere langlebige Akkus und Ladegeräte sowie E-Motoren mit hohen Wirkungsgraden. Gefertigt werden Stihl-Akku-Produkte derzeit an den Stihl-Standorten in Österreich und den USA. Ab 2024 wird Stihl dann zusätzlich am deutschen Stammsitz in Waiblingen und am neuen Produktionsstandort in Oradea, Rumänien, Akku-Produkte produzieren. Eine Partnerschaft mit anderen Herstellern sei derzeit nicht geplant, ergänzte Traub auf Nachfrage.

Neben der Akku-Technologie will der Hersteller zudem in die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren investieren, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit. Michael Traub erklärt: "Wir setzen bewusst auf eine doppelte Technologieführerschaft. Denn wir richten unser Handeln konsequent nach den Bedürfnissen unserer Kundinnen und Kunden aus." Akku sei die Zukunft, gleichzeitig gebe es noch viele Arbeitsbereiche und Regionen auf der Welt, in denen Verbrenner-Produkte gebraucht werden, so Traub.

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