Verkehrsminister Wissing will so schnell wie möglich weiterbauen

Wirtschaft und CDU fordern A 20-Bekenntnis

Kiel (ABZ). – Die norddeutsche Wirtschaft und die schleswig-holsteinische CDU fordern ein Bekenntnis der Bundesregierung zum Weiterbau der Küstenautobahn A 20. Die Bundesregierung müsse die Finanzierung der derzeit östlich von Bad Segeberg endenden A 20 im Bundeshaushalt 2025 und Folgejahren sicherstellen, mahnten der Unternehmensverband Nord und die Union.

Es fehle auch nach Bekanntwerden der Haushaltseckpunkte der Ampel-Koalition ein eindeutiges inhaltliches und finanzielles Bekenntnis von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zum Weiterbau einer der zentralsten Infrastrukturachsen für Norddeutschland.

"Nachdem im letzten Jahr schon die A 23 seitens des Bundes hintenangestellt wurde, ist das der nächste Schlag in die Magengrube für die schleswig-holsteinische Straßeninfrastruktur, die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger", erklärte der CDU-Landesvorsitzende Daniel Günther. Die A20 sei als Ost-West-Querung von überragender Bedeutung für Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und Niedersachsen.

Trotz angespannter Haushaltslage will Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hingegen neue Autobahnen in Angriff nehmen – auch in Norddeutschland, hieß es aber nahezu zeitgleich in Berlin. "Insbesondere die A 20 in Schleswig-Holstein ist ein ganz wichtiges Autobahnprojekt, mit dem ich so schnell wie möglich anfangen möchte", sagte Wissing jetzt. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass wir Baurecht bekommen."

Für alle norddeutschen Länder sei die A 20 ein Schlüsselprojekt, das die Nord-Süd-ausgerichteten Verkehrsachsen miteinander verbindet und den Verkehrsknotenpunkt Hamburg entlaste, so Wissing. Auch für die Bundeswehr und den Ausbau der Wehrhaftigkeit seien der Weiterbau und eine weitere Elbquerung erforderlich.

Einigkeit demonstrierten Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Rande einer gemeinsamen Kabinettssitzung in der Hansestadt. Günther nannte den Weiterbau der A 20 absolut vordringlich und von überragendem Interesse.

Wirtschaftliche Entwicklungen wie die Ansiedelung von Northvolt in Heide, "aber auch die Sicherheitslage, die wir in Deutschland haben mit all den Anforderungen für die Bundeswehr, machen die A 20 absolut notwendig".

"Wer solide haushalten will, muss die A 20 sofort auf den Prüfstand stellen", sagte dagegen Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat. Mit aktualisierten Baukosten und geltenden Kosten für die Schäden durch CO2 rutsche die Küstenautobahn klar aus der Wirtschaftlichkeit. "In dieser Rechnung sind die massiven Umweltschäden einer Asphaltschneise quer durch Moore und Naturschutzgebieten noch nicht einmal voll berücksichtigt." Besser sei es, bestehende Straßen zu sanieren und den Bahnverkehr im Norden konsequent auszubauen.

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