Vielseitiges Verfahren

Oberflächen mit Trockeneis vorbehandeln

München (ABZ). – Das Trockeneisstrahlen, aufgrund des weichen Strahlmittels (Trockeneis: CO2 bei –80 °C) ein nicht so abrasives und damit oberflächenschonendes Verfahren, stützt sich in der Wirkungsweise auf drei Effekte. Vergleichbar dem konventionellen Strahlen gibt es einen "Kinetischen Effekt", bei dem die kinetische Energie des Trockeneispellets durch Auftreffen auf die abzulösende Oberflächenbeschichtung, z. B. Farben etc. und Verschmutzungen, diese aufbricht und ablöst.

Der "Thermoschockeffekt" basiert auf der niedrigen Temperatur des Trockeneises (–80 °C), die die Beschichtung herunterkühlt, diese versprödet und dadurch das Ablösen unterstützt.

Der "Sublimationseffekt" entsteht durch die Änderung des Aggregatzustandes des Trockeneises. Dabei dringen die festen Trockeneiskristalle in die abzutragende Oberflächenschicht ein, das Trockeneis verdampft schlagartig in Verbindung mit einer Volumenvergrößerung, die bei dem ca. 800-fachen liegt. Somit wird die abzutragende Schicht förmlich abgesprengt.

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Als oberflächenschonendes Verfahren eignet sich das Trockeneisstrahlen im Rahmen von Sanierungen zum Strahlen von Eichenfachwerk. Foto: Cold Storage Cleaning

Als oberflächenschonendes Verfahren eignet sich das Trockeneisstrahlen sehr gut zur Fassadenreinigung, wie z. B. Zementschleier auf Klinkern oder Ziegeln zu entfernen und Farb- oder Lackschichten, wie auch Graffiti, abzutragen. Im Rahmen von Sanierungen zum Strahlen von Eichenfachwerk, Eichendielen, Fliesen, und Sichtmauerwerk wie z. B. Sandstein oder auch in der Brandsanierung, um Mauerwerk von Ruß und anderen Anhaftungen zu reinigen. Bei der Altbausanierung hat es den angenehmen Vorteil, dass durch die niedrige Temperatur Pilze, Keime, Parasiten und deren Eier abgetötet werden. Es ist auch geeignet weichen Putz, wie z. B. Kalk- und Lehmputz anzutragen oder vergleichbares Fugenmaterial auszuspülen. Bei modernen, sehr harten und festen Mörteln, stößt das Verfahren jedoch an seine Grenzen und ist in einem solchen Fall nur zur Reinigung geeignet.

Das Trockeneisstrahlen hat den Vorteil, dass die Staubemission im Gegensatz zum konventionellen Strahlen sehr gering ist, das Strahlmittel (Trockeneis) verdampft, und zurück bleiben nur die von der Oberfläche abgetragenen Rückstände. Im Vergleich zur Hochdruckreinigung wird kein Wasser in die Bausubstanz eingetragen. Neben dem Baugewerbe wird Trockeneisstrahlen auch in der Industriereinigung von Anlagen, Elektroschaltschränken, in der Lebensmittelindustrie, Reinigung von Bootsrümpfen, Kunststoffoberflächen, Textilien und Vielem mehr eingesetzt. Interessanterweise wird im Gegensatz zu Europa und Deutschland das Trockeneisstrahlen auf dem amerikanischen Kontinent weitaus häufiger eingesetzt und ist dort im Baugewerbe und Industrie ein vielfach verwendeter Standard.

Insgesamt kann man sagen, wer ein oberflächenschonendes Strahlverfahren zur Vorbehandlung oder Reinigung sucht, sollte auch das Trockeneisstrahlverfahren in Betracht ziehen.

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