Wacker Neuson wächst

Unternehmensgruppe steigert Profitabilität

Die Wacker Neuson Group, Hersteller von Baugeräten und Kompaktmaschinen, kann sich in einem unverändert herausfordernden Umfeld weiterhin behaupten und auch im dritten Quartal deutlich wachsen.
Wacker Neuson Unternehmen
Wacker Neuson vermeldet eine wachsende Nachfrage seiner Kunden und damit ein Umsatzplus. Foto: Wacker Neuson

München (ABZ). – Der Konzernumsatz der ersten neun Monate 2022 markierte mit 1 641 Millionen Euro ein Rekordniveau und stieg um 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr (9M 2021: 1 389,7 Millionen Euro). Das teilt das Unternehmen aktuell mit. Wechselkursbereinigt belief sich der Anstieg demzufolge auf 15,1 Prozent. Die Ergebnisentwicklung zeigte sich zum einen weiterhin belastet von der allgemeinen Lieferkettenproblematik und hohen Material-, Energie- und Logistikkosten, zum anderen wirkte sich aber auch ein veränderter Kundenmix im dritten Quartal dämpfend aus. Mit 144,6 Millionen Euro lag das Ergebnis nach Angaben der Verantwortlichen vor Zinsen und Steuern (EBIT) nahezu auf Vorjahresniveau (9M 2021: 144,8 Millionen Euro). Die EBIT-Marge war mit 8,8 Prozent entsprechend rückläufig (9M 2021: 10,4 Prozent), zeigte sich aber gegenüber dem ersten Halbjahr um 0,6 Prozentpunkte erneut verbessert (H1 2022: 8,2 Prozent; Q1 2022: 7,5 Prozent).

Zweistelliges Wachstum

"Auch wenn die Herausforderungen im Verlauf dieses Jahres stetig zunehmen, gelingt es uns bisher, Quartal für Quartal weiter stark zu wachsen und in der Profitabilität aufzuholen. Die Nachfrage seitens unserer Kunden ist unverändert hoch, so dass unser Auftragsbestand weiter wächst und inzwischen weit ins zweite Halbjahr 2023 hineinreicht", erklärt Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson Group. "Dieses außergewöhnlich hohe Maß an Visibilität gewährt uns aus unternehmerischer Sicht zusätzliche planerische Sicherheit." Im Segment Europa (EMEA) stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um 13 Prozent auf 1 242,2 Millionen Euro (9M 2021: 1.099,3 Millionen Euro), so die Unternehmensgruppe.

Erneut seien es neben dem Heimatmarkt Deutschland vor allem die großen europäischen Baumaschinenmärkte Großbritannien und Frankreich, die das Wachstum mit zweistelligen Zuwachsraten prägen würden. Darüber hinaus habe auch der jüngste Zukauf, die Enar Gruppe, zum ersten Mal ein volles Quartal erfolgreich zum Wachstum in der Region beigetragen. Darüber hinaus war der Zuwachs getrieben von einer hohen Nachfrage nach Kompaktmaschinen, insbesondere nach Radladern und Dumpern für die Bauindustrie sowie Teleskopladern für die Landwirtschaft, so die Unternehmensführung. Entsprechend deutlich habe sich auch der Umsatz der Marken für Landwirtschaftsmaschinen, Kramer und Weidmann, der um 25,5 Prozent auf 318 Millionen Euro anstieg (9M 2021: 253,4 Millionen Euro).

In der Region Amerikas setzte sich nach Angaben des Unternehmens der positive Trend aus dem ersten Halbjahr fort. Der Umsatz entwickelte sich demnach in den ersten neun Monaten mit einem Zuwachs von 37,2 Prozent auf 333,1 Millionen Euro äußerst dynamisch, auch unterstützt durch den deutlichen Anstieg des US-Dollars gegenüber dem Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte lag der Zuwachs bei 22,9 Prozent.

Innerhalb der Region zeigte sich eine überproportional gute Entwicklung in den USA und Kanada, geprägt von einer hohen Nachfrage und starken Auftragseingang über alle Vertriebskanäle hinweg. Starkes Wachstum zeigte sich auch bei Baustellentechnik sowie bei Kompaktmaschinen, insbesondere Skid Steer Ladern und Baggern, teilt die Unternehmensgruppe mit.

In der Region Asien-Pazifik fiel der Umsatzanstieg demzufolge mit 37,7 Prozent auf 65,7 Millionen Euro sogar noch höher aus. Auch wechselkursbereinigt fiel der Anstieg im Vergleich der Regionen mit 29,6 Prozent am deutlichsten aus. Unter den Einzelmärkten zeigt sich erneut ein starkes Wachstum in Australien. Der chinesische Markt entwickelte sich unverändert schwach. Nach wie vor stellt die Produktion in China aber aufgrund der vorherrschenden Kostenstrukturen vor allem einen attraktiven Export Hub für die afrikanischen und südamerikanischen Märkte dar.

Net Working Capital-Bedarf

Das Net Working Capital belief sich per Ende September 2022 auf 760,7 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Niveau per Ende 2021 (31. Dezember 2021: 497,6 Millionen Euro) als auch nochmals wesentlich über dem Niveau des Vorquartals (30. Juni 2022: 673,9 Millionen Euro), heißt es in der Mitteilung. Die Net Working Capital-Quote erhöhte sich entsprechend auf 33,5 Prozent (31. Dezember 2021: 26,1 Prozent; 30. Juni 2022: 30,6 Prozent). Der Anstieg steht demnach in unmittelbarem Zusammenhang mit der zunehmenden Dynamik der Umsatzentwicklung, die gerade zum Ende des dritten Quartals nochmals deutlich an Intensität gewann. Dies führte in Folge zu einem überproportionalen Anstieg der Forderungen im Verhältnis zum Gesamtumsatz des abgelaufenen Quartals und somit der Net Working Capital-Quote. Unabhängig von diesem Effekt war aber auch im abgelaufenen Quartal noch keine Verbesserung der Lieferkettenproblematik und damit des Bestands an unfertigen Maschinen zu verzeichnen.

Vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs, der aktuellen Geschäftsentwicklung im vierten Quartal und dem hohen Auftragsbestand bestätigt der Vorstand seine Prognose für das Gesamtjahr 2022. Das makroökonomische Umfeld bewertet der Vorstand vor allem im Hinblick auf die Lieferketten als unverändert schwierig. Gleichzeitig bieten die anhaltend hohe Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens und die daraus resultierende überdurchschnittlich gute Auftragslage aus Sicht des Unternehmens eine verhältnismäßig gute Ausgangslage, um sich auch im Falle einer Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds adäquat positionieren zu können.

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