Baukonjuktur in Baden-Württemberg
Geschäftslage ist überwiegend gut
Hier würden rund vier Fünftel der Firmen eine gute Geschäftssituation angeben. Im Wirtschaftsbau, öffentlichen Hochbau und Straßenbau sei das anders. Laut Bauwirtschaft gebe jedoch auch hier zumindest jede zweite Firma die Lage als zufriedenstellend an. "Der Wohnungsbau profitiert weiterhin von einem hohen Baubedarf und äußerst niedrigen Zinsen. Dagegen hat sich der Wirtschaftsbau noch nicht vollständig von den Folgen der Pandemie erholt. Auch bei den öffentlichen Auftraggebern, insbesondere den Kommunen, ist die Investitions-bereitschaft coronabedingt noch immer stark eingeschränkt", erläutert Hauptgeschäftsführer Thomas Möller.
Er kritisiert, dass etwa die Mehreinnahmen aus Steuern nicht in den Bau fließen: "Durch den plötzlichen Investitionsstopp der Kommunen im letzten, aber auch in diesem Jahr sind zahlreiche wichtige Baumaßnahmen von jetzt auf nachher gestoppt worden. Wir haben inzwischen einen enormen Investitionsstau bei wichtigen Sanierungs-, Neubau- und Klimaschutzmaßnahmen in Schulen, Kitas sowie bei Landes- und kommunalen Straßen." Der Auftragsschub war dem Verband nach im September mit 83,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat besonders kräftig.
Thomas Möller bewertet diese Zahlen allerdings ebenfalls mit Vorsicht: "Gerade im Wirtschaftsbau ist die Nachfrage seit Jahresbeginn von extremen monatlichen Schwankungen geprägt. Mal rauschen die Aufträge in den Keller. Dann kommen plötzlich einige Großprojekte rein, die das Pendel in die andere Richtung ausschlagen lassen."