Detailreiche Umsetzung

Wohnhäuser im modischen Schieferkleid

Rathscheck Schiefer Dachbaustoffe
Durch das Zusammenfließen von Dach und Wand erreichten die Verantwortlichen eine besondere Optik, die regionale Verwurzelung mit reduzierter Modernität verbindet. Foto: Rathscheck Schiefer

Mayen (ABZ). – Die sauerländische Stadt Arnsberg wird vor allem durch ihr historisches Zentrum sowie durch die waldreiche Umgebung am Ufer der Ruhr geprägt. Charakteristisch für die Architektur vor Ort sind außerdem die regionaltypischen Fachwerkhäuser mit ihren Fassaden und Dächern aus Schiefer. Im Stadtteil Neheim wurden zuletzt zwei benachbarte Wohnhäuser im KfW-55-Standard neu errichtet, die diese Jahrhunderte lange Tradition auf moderne Weise fortführen und mit Nachhaltigkeit verbinden. Die eingesetzten Steine von Rathscheck Schiefer verbinden den zeitgemäßen Charakter der Architektur mit einem hohen Anspruch auf Nachhaltigkeit.

Mit der Planung des Projektes war 2018 das Bochumer Büro Banz + Riecks Architekten beauftragt worden. Ausgehend von der Lage des leicht abschüssigen Grundstücks inmitten einer Einfamilienhaussiedlung aus den 1960er-Jahren entwickelten die Planer zwei einfach geschnittene Satteldachhäuser mit klaren Geometrien, die sich harmonisch in die Nachbarschaft einfügen.

Anders als der Bestand wurden die beiden Neubauten jedoch ohne Dachüberstand ausgebildet und außerdem kontrastreich und materialbetont mit fließend ineinander übergehenden Fassaden und Dachflächen aus Schiefer sowie mit weiß verputzten Giebelseiten gestaltet: "Durch das Zusammenfließen von Dach und Wand und das leichte Auskragen der Dächer über den Stirnseiten wirkt es dabei, als seien zwei dunkle Handtücher über die beiden Baukörper geworfen worden", beschreibt Architektin Elke Banz den Eindruck. Im Zusammenspiel wurde eine angenehm-elegante Optik erreicht, die regionale Verwurzelung reduzierter Modernität verbindet.

Das Einfamilienhaus bietet eine Wohnfläche von 190 m², das nördlich angrenzende Zweifamilienhaus stellt auf zwei Ebenen eine Wohnfläche von 230 m² bereit. Die Außenterrassen zum Garten sowie die teilweise bodentief eingelassenen Fensterflächen sorgen in beiden Häusern für helle Innenräume.

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Rathscheck Schiefer Dachbaustoffe
Die Rechteck-Deckung an der Fassade unterstreicht den geradlinigen Charakter der Architektur. Foto: Rathscheck Schiefer

Wichtig war dem Bauherrn eine nachhaltige Architektur mit reduziertem Energieverbrauch. Ein zentraler Baustein dabei ist die kombinierte Wärme- und Kälteversorgung über Geothermie. Im Zusammenspiel mit hochwärmegedämmten Fenstern und hinterlüfteten Fassaden mit 24 cm Mineralwoll-Dämmung wird so ein Primärenergiebedarf von 31,2 kWh/m² und Jahr erreicht. Ebenfalls aus Gründen der Nachhaltigkeit hatten sich die Verantwortlichen dazu entschieden, Schiefer als Material sowohl für die Fassaden als auch für die um 45° geneigten Dächer zu verwenden.

Die Ausführung der insgesamt 645 m² großen Schieferflächen erfolgte durch den vor Ort ansässigen Dachdeckerbetrieb Willy Hesse. Im ersten Schritt hatten die Mitarbeitenden 20 cm dicke Balken vor der Stahlbetonfassade im Erdgeschoss beziehungsweise vor der Lattung des Holzrahmenbaus im Obergeschoss vorgesetzt und oberhalb der Mineralwoll-Dämmung eine 4 cm dicke Weichfaserplatte, eine 4 cm dicke Konterlattung sowie eine Schalung aufgebracht. "Die anschließende Schieferdeckung erfolgte jeweils mit rechteckigen Decksteinen, die im halben Verband angeordnet und mit mindestens zwei Schiefernägeln auf der Schalung befestigt wurden", erklärt Dachdeckermeister Rolf Hesse vom Dachdeckerbetrieb Willy Hesse. Ein gelungenes Detail sei der 35 Zentimeter große Überstand der Schieferplatten im Bereich der Giebelseiten, durch den die Eindeckung optisch als Hülle erscheint.

Ebenso ungewöhnlich ist auch das am gesamten Haus durchgehende Rastermaß von 16 cm, das den geradlinigen Charakter der Architektur unterstreichen soll: "Im Bereich des Daches kamen aufgrund der hier gewählten Doppeldeckung und der erforderlichen Höhenüberdeckung von 24 Zentimetern entsprechend 40 x 40 Zentimeter große Schiefersteine zum Einsatz, um im Ergebnis eine sichtbare Höhe von 16 Zentimetern zu erhalten", erläutert Hesse.

"Die Steine der dritten Reihe überdecken die Steine der ersten Reihe dabei um 8 Zentimeter. An der Fassade haben wir alternativ 40 Zentimeter breite und 20 Zentimeter hohe Steine in Einfachdeckung mit einer Höhenüberdeckung von 4 Zentimetern verarbeitet, um das gewünschte Rastermaß umzusetzen. Der als Fugenhinterlegung eingefügte Metallstreifen stellt dabei sicher, dass kein Wasser durch die 3 bis 6 Milimeter breite Stoßfuge in die Konstruktion eindringen kann." Eine weitere Besonderheit des Entwurfs ist die innenliegende Entwässerung des Daches im Bereich der Traufe. Im Zusammenspiel ist die optisch homogene und in bautechnischer Sicht dauerhafte Eindeckung von Dach und Fassade gelungen, die sich der typologischen Architektur unterordnet.

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