Flaggschiff unterstützt bei verschiedenen Aufgaben

Minimalinvasive Eingriffe möglich

Butzbach (ABZ). – Als minimalinvasive Eingriffe werden in der Chirurgie Operationsverfahren bezeichnet, die eine Verletzung von Haut und Weichteilen vermeiden, indem nur winzige Schnitte nötig sind, um eine schnelle Genesung herbeizuführen. Ein solches Vorgehen gibt es auch auf Baustellen.
Caterpillar Kommunaltechnik
Mithilfe von verbauten Hightechsystemen können die Mitarbeitenden möglichst minimale Erdbewegung ausführen, damit nur wenig Material zum Verfüllen nötig ist. Foto: Conpet

Dieses wendet Conpet aus dem mittelhessischen Butzbach mit seinem neuen Cat-Kurzheckbagger vom Typ 315 an. Das Prinzip: möglichst wenige Eingriffe in der Oberfläche beim Ausschachten und minimale Erdbewegung, damit nur wenig Material zum Verfüllen nötig ist. Möglich macht es Hightech, die in dem neuen Flaggschiff des Erd- und Tiefbauspezialisten steckt. Die Zeppelin-Niederlassung Hanau hatte Conpet einen Cat-Kurzheckbagger 315 nach neuestem, technischem Standard mit einer besonderen Ausrüstung für den zentimetergenauen Aushub von Kanal- sowie Leitungsgräben oder Baugruben geliefert. Hinzu kommen neben dem klassischen Tieflöffel ein Trapezlöffel und ein Anbauverdichter von MTS – und auch sonst steckt so manches Feature in der Baumaschine, das sie zu einem Multitalent macht.

Zu den klassischen Assistenzsystemen wie der Planierautomatik, einer 3D-Steuerung, der Hub- und Schwenkbegrenzung E-Fence und dem Wiegesystem Payload kommen ein Tiltrotator von Rototilt mit integriertem Greifermodul in Sandwichbauweise hinzu. "Wir behaupten uns durch technische Innovationen. Arbeiten auf engem Raum effizient auszuführen, ist unser Marktsegment", betont Conpet-Firmenchef Peter Eisenhauer. Dementsprechend wählt er die nötige Technik für die Bauaufgaben aus.

Dabei kommt ihm die GPS-Steuerung zu Hilfe. Sie unterstützt auch den Rototilt in Sandwichbauweise an dem Bagger und stellt sicher, dass die Maschine exakt nur so viel Material abschiebt wie nötig. Das Unternehmen arbeitet regelmäßig mit Ingenieurbüros zusammen, die ein DGM – ein digitales Geländemodell – erstellen, das per USB-Stick auf den Bagger aufgespielt werden muss.

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Machen den Hightech-Bagger startklar: Andreas Krieg (bei Zeppelin zuständig für technische Einweisungen und Trainings, v. l.), Marvin Becker, Lukas Kadel sowie Sebastian Wagner (alle drei Mitarbeiter von Conpet) und Oliver Günther (Zeppelin-Niederlassungsleiter Hanau). Foto: Conpet

In der Kabine des Cat 315 werden am Display die Ist- und Soll-Höhe des DGM angezeigt und permanent miteinander verglichen. Weitere Informationen liefert eine grafische Ansicht von der Draufsicht des Geländes sowie ein Längs- und Querprofil.

Außerdem wird die Höhendifferenz übermittelt. Mehrmals in der Sekunde wird die exakte Position der beiden Löffelspitzen anhand der Winkelstellung von Ausleger, Stiel und Löffel und der Neigung des Oberwagens berechnet und automatisch von der Planierhilfe abgenommen.

"Dank der 3D-Steuerung benötigen wir auch keine zusätzlichen Personen zum Abstecken mehr", erklärt der Unternehmer. Als hilfreich bewertet er auch die automatische Planierhilfe. "Selbst für geübte Fahrer ist es schon komplex, den ganzen Tag hochkonzentriert bei der Sache zu sein, wenn man immer wieder den Löffel für das Planum präzise abziehen muss. In der Regel braucht man dafür zwei bis drei Arbeitsschritte. Die Planierautomatik ist deswegen schon revolutionär, weil der Maschinist mit dem gestreckten Ausleger in einem Arbeitsgang das Planum ziehen kann. Damit ist man deutlich produktiver. Ich gehe hier von einer Zeit- und Kraftstoffersparnis von 15 Prozent aus", meint Eisenhauer. Conpet ließ sich extra ein spezielles Planierschild zum Planieren anfertigen. "Beim Geradeausfahren wandert normalerweise Material links und rechts seitlich heraus. Mit der neuen Schildkonstruktion haben wir keine Materialverluste, was das Arbeiten produktiver macht", erklärt der Fachmann – auch da unterscheide sich der Cat 315 von anderen Geräten auf der Baustelle.

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