Haus ist fit für die Zukunft

Aus einstofflichen Vollholzelementen

Laas/Italien (ABZ). – Nach außen hin präsentiert sich das Haus mit drei Etagen im traditionellen Stil, allerdings mit moderner und zeitloser Gestaltung. Das neu errichtete Wohnhaus wurde als eigenständiges Gebäude in angemessenem Respekt zur Umgebung konzipiert.
holzius Holzbetonverbund Architektur
Für holzius Geschäftsführer Herbert Niederfriniger ist dieses Haus am Bodensee gleich in mehrfacher Hinsicht wegweisend: "Die Bauleute haben sich intensiv mit nachhaltiger Bauweise beschäftigt und bewusst für unsere wohngesunde Ausführung aus dem Südtiroler Vinschgau entschieden. Konsequenterweise wurden die Arbeiten durch regionale Spezialisten umgesetzt. Auf diese Weise haben wir Holzbau Ilg als zuverlässigen Partner für anspruchsvolle Projekte in der Schweiz gewonnen. Dieses Projekt ist ein wesentlicher Beitrag, das Bauen mit einstofflichen Vollholzelementen in der Schweiz präsent zu machen." Foto: Günter Dirr/holzius

Im Sinne der Nachhaltigkeit sind die Räumlichkeiten so aufgeteilt, dass aktuell die Wohnbedürfnisse von zwei Personen erfüllt werden, mit einer Wohnfläche von insgesamt 196 m² aber auch ausreichend Fläche für eine fünfköpfige Familie gegeben ist – ein weiterer Aspekt der verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Bauweise.

Moderne Interpretation einer uralten Holzverbindungstechnik

Das leim- und metallfreie Baukonzept von holzius basiert nach Unternehmensangaben auf der modernen Interpretation einer uralten Holzverbindungstechnik.

Dabei werden bei den Wandelementen die Bohlen in Wuchsrichtung verbaut und mit einer Gratleiste in Schwalbenschwanzform miteinander verbunden. Die Gratleiste wird quer in die Holzbohlen eingepresst, die dadurch von außen her nicht sichtbar kraftschlüssig miteinander verbunden werden.

Die Vollholz-Wandelemente von holzius erreichen laut Hersteller durch die Ausführung als mehrlagig stehender Block eine hohe Tragfähigkeit, wodurch auch mehrgeschossige Gebäude – wie das neue Wohnhaus am Bodensee – realisiert werden können.

Die sortenreinen und einstofflichen Vollholzelemente können nach Gebrauch nicht nur in neuen Gebäuden recycelt, sondern auch nach der Demontage auf natürliche Weise wiederverwertet werden – eine Leistung, die durch die Zertifizierung Cradle to Cradle Certified (Gold) bestätigt wird, heißt es seitens des Unternehmens. Der Naturbaustoff Holz wird in diesem Haus sowohl konstruktiv als auch als durchgängiges Gestaltungselement genutzt. Bis auf die lehmverputzte, technikführende Innenwand des Treppenhauses sowie die verfliesten Badezimmer sind sämtliche Böden, Wände und Decken in Holz ausgeführt. Das garantiert nach Unternehmensangaben den natürlichen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsausgleich und somit ein wohngesundes Raumklima.

Das Haus verfügt über eine mittels Luft-Wärmepumpe betriebene Fußbodenheizung, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sorgt für die eigenständige Erzeugung von Strom und Aufbereitung des Warmwassers.

Sonneneinstrahlung und auch die Wärmeentwicklung im Haus

Die Architektur beeinflusst bewusst die Sonneneinstrahlung und somit auch die Wärmeentwicklung im Haus: die südseitig vorgelagerten Loggien sorgen für den fließenden Übergang von Innen nach Außen und gleichzeitig einen baulichen Sonnenschutz, wodurch die Wärme im Sommer weniger ins Haus gelangt.

Große Fenster auf der Südseite lassen ausreichend Tageslicht in die Räumlichkeiten. Die Bauleute berichten: "Unser Lieblingsplatz ist aktuell der offene Wohn-Ess-Bereich, von dem man auch in den Garten gelangt und sieht. Das ist der Platz, wo man zusammenkommt, kommuniziert und wohnt."

Die hinterlüftete Fassade ist zur Gänze in unbehandelter Lärche ausgeführt und wird in den kommenden Jahren eine entsprechende Patina entwickeln. Die Außenwände des Hauses bestehen aus 180 mm starken Vollholzelementen, als zusätzliche Dämmung wurden 160 mm Holzweichfaser angebracht.

Die Innenräume werden durch 120 mm dicke Wandelemente eingeteilt. Bei den Vollholzdecken kommen ebenfalls Elemente mit sowohl 180 als auch 120 mm Stärke zum Einsatz. Das Schlafzimmer sowie der Ruheraum im Dachgeschoss wurden in Zirbenholz ausgeführt, alle weiteren Räume des Hauses sind in Fichte gehalten.

Weitere gestalterische Besonderheiten sind das über vier Geschosse reichende Harfengeländer sowie die drei Geschosse durchgängige Rückwand des Treppenhauses.

Arbeiten durch regionale Spezialisten umgesetzt

"Das Geländer wurde erst gegen Ende der Bauarbeiten mittels Krans über das Dachgeschoss eingebracht und auch die Rückwand wurde in einem Stück geliefert und eingebaut. Dieser Aufwand war durchaus gerechtfertigt, denn beide Gestaltungsmerkmale verleihen diesem Teil unseres Hauses das gewisse Extra", fassen die Bauleute zusammen.

Für holzius Geschäftsführer Herbert Niederfriniger ist dieses Haus am Bodensee gleich in mehrfacher Hinsicht wegweisend:

"Die Bauleute haben sich intensiv mit nachhaltiger Bauweise beschäftigt und bewusst für unsere wohngesunde Ausführung aus dem Südtiroler Vinschgau entschieden. Konsequenterweise wurden die Arbeiten durch regionale Spezialisten umgesetzt.

Auf diese Weise haben wir Holzbau Ilg als zuverlässigen Partner für anspruchsvolle Projekte in der Schweiz gewonnen. Dieses Projekt ist ein wesentlicher Beitrag, das Bauen mit reinstofflichen Vollholzelementen in der Schweiz präsent zu machen."

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