IFAT München zählt 142.000 Besucher

Kraft für die Zukunft

von: Kai-Werner Fajga
München. – Nach fünf Tagen der "Weltleitmesse für Umwelttechnologien" IFAT ziehen die Veranstalter ein positives Fazit, die Aussteller- und Besucherzahlen seien erneut auf Rekordniveau. Auch Aussteller waren in München durchweg zufrieden, wie die ABZ vor Ort feststellen konnte.
Messen und Veranstaltungen
Rund 142.000 Besucher aus nahezu 170 Ländern und 3211 Aussteller aus 61 Ländern lautet das Endergebnis der IFAT 2024 nach fünf Messetagen. Foto: Kai-Werner Fajga

Rund 142.000 Besucher aus nahezu 170 Ländern und 3211 Aussteller aus 61 Ländern lautet das Endergebnis der IFAT 2024 nach fünf Messetagen - insgesamt 300.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche seien belegt gewesen. "Das entspricht dem Rekordniveau von 2018", ließ der Veranstalter Messe München im Nachgang verlauten, der Anteil internationaler Besucher lag demnach bei über 50 Prozent und damit so hoch wie nie. Auch ausstellerseitig habe die Internationalität eine neue Bestmarke gesetzt: Von den 3211 Ausstellern kamen 55 Prozent aus dem Ausland.

"Die IFAT Munich macht Mut und gibt Kraft für die Zukunft", sagt Messegeschäftsführer Stefan Rummel. "Die Herausforderungen unserer Zeit, zum Beispiel die Klimakrise oder der Rohstoffmangel, lassen sich nur mit Technologie lösen. Egal ob es um die Transformation der Kommunen hin zu mehr Klimaresilienz oder der Industrie hin zu mehr Kreislaufwirtschaft geht: Die IFAT Munich ist die Veranstaltung, auf der wir Lösungen für unsere Zukunft sehen. Ich freue mich, dass die IFAT Munich in diesem Jahr mehr Aufmerksamkeit denn je erfahren hat, von Politik und Wirtschaft, Verbänden und Unternehmen."

Wie sich die Welt an den Klimawandel anpassen und aktiven Umweltschutz leisten kann, zum Beispiel durch Erreichung internationaler Klimaschutzziele, waren die vorherrschenden Fragestellungen auf der IFAT Munich in diesem Jahr. Eine Schlüsselfunktion nimmt die Kreislaufwirtschaft ein, da durch sie effektiv weniger (Primär-)Rohstoffe eingesetzt werden müssen.

"In einer zunehmend technisierten Welt mit immer komplexeren Produkten steht die Kreislaufwirtschaft vor enormen Herausforderungen. Auf der IFAT können wir diese gemeinsam mit Kunden, Partnern und neuen Kontakten diskutieren und gemeinsam Lösungen entwickeln", sagt Thomas Conzendorf, Vorstand bei Remondis. "Die IFAT ist für uns als Unternehmensgruppe ein wichtiges Forum, weil sie die relevanten Themen und Fragestellungen der Wasser- und Kreislaufwirtschaft bestens miteinander kombiniert."

Aussteller der IFAT zeigten sich durchweg positiv gestimmt. "Die IFAT war für uns ein großer Erfolg. Als Systempartner der Recyclingindustrie präsentierten wir zahlreiche Neuheiten gemeinsam mit unseren Partnern wie zum Beispiel Fuchs, Hitachi, Giant und Kramer. Was uns als Team besonders gefreut hat, war das überaus positive Feedback unserer Kunden", sagte Jochen Kiesel von der Kiesel GmbH.

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JCB präsentierte im Außengelände eine ganze Palette an Maschinen für Recycling & Co. Foto: Kai-Werner Fajga

Kramer zeigte sich in München im ersten gemeinsamen Auftritt mit neuem Vertriebspartner Kiesel für die Umschlagindustrie und Recycling. Der Hersteller zeigte am Gemeinschaftsstand die neue Generation Radlader der 8er-Serie, repräsentiert durch den 8095T. Des Weiteren war der eRadlader 5065e in der Ausstellung zu sehen. Die Maschinen wurden im neuen, blauen Farbkonzept gezeigt, das Geräte für den Umschlagbereich aus der Exklusivpartnerschaft mit Kiesel künftig tragen sollen. Die Partnerschaft zwischen Kramer und Kiesel war im Januar 2024 beschlossen worden, das Kramer-Portfolio schließe nahtlos an das von Kiesel, erklärte Matthias Aicheler, Vertriebsleiterung Bauwirtschaft bei Kramer-Werke.

"Auf der IFAT haben wir ein sehr positives Feedback von Kunden und Interessenten erfahren", bestätigte auch Christoph Feyerer, CEO der Komptech GmbH, die zur Messe die neue Firmensparte "Industrial" vorstellte und mit dem neuen Zerkleinerer "Equalizor" auch gleich die erste imposante Produktneuheit im Gepäck hatte.

Zeppelin demonstrierte in München, wie Cat-Umschlagtechnik beim nachhaltigen, effizienten und sicheren Recycling unterstützen kann. Imposant wurde dazu unter anderem der 50 Tonnen schwere Bolide MH3050 in Szene gesetzt: Der radbasierte Umschlagbagger hat eine Reichweite von bis zu 18 Metern und repräsentierte den größten Vertreter von Cat. Materialbewegungen in einem großen Radius seien so möglich, ohne dass der Fahrer die Maschine immer wieder neu ausrichten und positionieren müsse. "Nur zufriedene Gesichter" lautete das feedback am Messestand von Zeppelin schon nach den ersten Messetagen.

Unter dem Schlagwort "Green Steel" zeigte Kobelco Technologien für die Rohstoffgewinnung aus Schrott und Altmetall, die Fahrzeug-Verwertung sowie den selektiven Rückbau von Gebäudestrukturen. Der japanische Kettenbaggerspezialist stellte mit dem SK350 und dem SK210D zwei große Bagger in den Mittelpunkt seines diesjährigen IFAT-Auftritts – jeweils mit passenden Trägergeräten für den Abbruch- und Recyclingbereich. "Im direkten Vergleich zur manuellen Schneidbrenner-Zerkleinerung ist das wesentlich produktivere Bagger-Schere-Verfahren um bis zu 60 Prozent wirtschaftlicher – und das bei ungleich besseren Voraussetzungen für Personal und Umwelt", erklärte Hanns Markus Renz, Business Manager bei Kobelco Construction Machinery Europe. Man habe von Kunden und Interessenten durchweg gutes Feedback zu den Produkten erhalten, so der Verantwortliche.

JCB hatte jüngst sein Angebot an Kompaktbaggern mit der Einführung von einer 2,5-Tonnen-Plattform mit zwei Modellen ergänzt – dem 25Z-1 als Modell ohne Hecküberstand, und den 26C-1 mit konventionellem Heckschwenkradius und optionalem Zusatzkontergewicht. Der 25Z-1 konnte nun in München Messe-Premiere feiern.

Funke Kunststoffe zeigte eine ganze Reihe neuer Systemlösungen für modernes Wassermanagement und nachhaltige Kanalinfrastruktur, so etwa für die Straßenentwässerung und eine professionelle Regenwasserbewirtschaftung. "Mit den vielen neuen Produktlösungen unterstreichen wir die Vorreiterrolle, die unser Unternehmen in den letzten Jahren insbesondere mit dem Ausbau des Systemgedankens bei Kanalrohren und den vielfältigen Formteilen sowie im Bereich Regenwasserbewirtschaftung eingenommen hat", sagte Timo Langer, Vertriebsleiter bei Funke Kunststoffe.

Eine besondere Rolle auf dem Weg zu besserer Klimaresilienz spielen die Kommunen. Wenn es um den Umgang mit Starkregen und Überschwemmungen, extremer Hitze und Wassermangel geht, sind sie auf wirksame technologische Lösungen angewiesen. "Die IFAT Munich 2024 war wieder einmal eine sehr gute Plattform für den gegenseitigen Austausch und um Entwicklungen in verschiedenen Branchen voranzubringen. Die Wasser- und Abwasserwirtschaft, Abfall- und Recyclingindustrie sind sehr wichtig, um die Kreislaufwirtschaft und Klimaresilienz zu fördern. Wir müssen uns vielen neuen Aufgaben stellen", resümierte Dr. Ralph Donath, Präsident des Rohrleitungsbauverbandes (rbv) anlässlich der Pressekonferenz des Verbands während der Messe.

Aktuell stehe viel auf dem Spiel. "Die Umsetzung der Energie- und Wärmewende geht einher mit einem kompletten Umbau unseres Energiesystems spätestens bis zum Jahr 2045", so der Verband. Ein neuer Energiemix der Zukunft aber werde Paradigmenwechsel bei der Netzplanung und beim Netzausbau hervorbringen, die auch für den Leitungsbau neue unternehmerische Weichenstellungen erforderten. Als Dienstleister für seine Mitgliedsunternehmen sei es aktuell eine der wichtigsten Aufgaben des rbv, den Prozess des Wandels zu begleiten und mitzugestalten.

Wie wichtig die bei der IFAT Munich gespielten Themen und Umwelttechnologien sind, belegt auch die gestiegene Internationalität, speziell aus Übersee. "Bei den Ausstellern rangierte China in diesem Jahr mit einer starken Beteiligung auf der dritten Position. Auch besucherseitig ist China in den Top-Ten", erklärt Philipp Eisenmann, Exhibition Director der IFAT Munich: "Starke Zuwächse haben wir darüber hinaus bei den Besuchern aus den USA, Australien, Indien, Japan und Südkorea. Umwelttechnologien und Lösungen sind weltweit der Wachstumsmarkt und die IFAT Munich DIE Plattform."

Die nächste IFAT Munich findet vom 4. bis 8. Mai 2026 auf dem Messegelände in München statt.

IFAT 2024

Zeppelin demonstrierte in München Cat-Umschlagtechnik mit dem 50-Tonnen-Boliden MH3050. Foto: Kai-Werner Fajga
Hersteller Kobelco präsentierte sich unter anderem mit dem SK210D als Spezialist für das Recycling. Foto: Kai-Werner Fajga
Christoph Feyerer (r., CEO Komptech) und Ewald Conrad (CSO Komptech) präsentierten Pressevertretern den neuen Zerkleinerer "Equalizor". Foto: Kai-Werner Fajga
Kramer zeigte sich in München im ersten gemeinsamen Auftritt mit neuem Vertriebspartner Kiesel für die Umschlagindustrie und Recycling. Norbert Mingau (Business Development Manager, l.) und Matthias Aicheler (Vertriebsleitung Bauwirtschaft) von Kramer standen Interessenten Rede und Antwort. Foto: Kai-Werner Fajga
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Kai-Werner Fajga

Chefredakteur Allgemeine Bauzeitung

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