Im KfW-Effizienzhaus-Standard

Mehrgeschosser mit elf Wohneinheiten entsteht in Holzbauweise

Landshut/Furth (ABZ). – Es ist das größte Bauprojekt und Investitionsobjekt in der Geschichte des traditions-reichen Hausbauunternehmens Friedl Holzbau aus Niedersüßbach: In der niederbayerischen 3000-Seelen-Gemeinde Furth entsteht derzeit ein Mehr-geschossgebäude mit elf Wohneinheiten im KfW-Effizienzhaus-Standard.
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Die Arbeiten am ökologischen Mehrfamilien-Neubau in Furth kommen gut voran. Mit der Fertigstellung des als Holztafelbau geplanten Mehrgeschossgebäudes und der Bezugsreife der elf Wohnungen ist im Herbst dieses Jahres zu rechnen. Foto: Richard Schinagl für Friedl Holzbau

Der Aushub der Baugrube im Neubaugebiet "Am Holledauer Tor" ist bereits erfolgt, die Fundamentarbeiten sind im vollen Gange. Die Montage der Holztafelelemente, die nach den Qualitätsstandards der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau (GDF) im benachbarten Obersüßbach vorgefertigt und danach wettergeschützt per Lkw auf die Baustelle gebracht werden, soll zeitnah abgeschlossen sein.

Dieses Bauprojekt darf in mehrfacher Hinsicht als außergewöhnlich gelten: So bestehen die Wände, Geschossdecken und das Dachtragwerk des kompakten Baukörpers vorwiegend aus Holz. Dass die Beliebtheitskurve des Werkstoffs aus dem Wald bundesweit schon seit geraumer Zeit steil ansteigt und das Bauen mit Holz im traditionell naturverbundenen Freistaat dementsprechend hoch im Kurs steht, passt zu einer immer stärker an Nachhaltigkeit, Solidität, Ressourcenschonung und Klimaschutz orientierten Klientel. An einzugswilligen Interessenten dürfte es somit nicht fehlen. Mit der Fertigstellung ist im Herbst dieses Jahres zu rechnen.

Energieeffiziente Ausführung und attraktive Ausstattung

Die Federführung beim Holzbauprojekt in Furth hat die Friedl Immobilien GmbH inne. Das Unternehmen mit Sitz in Obersüßbach bei Landshut wurde 2016 für Bauentwicklungsprojekte und Immobilienvermarktung als Schwestergesellschaft der Friedl Holzbau GmbH gegründet.

Beide Firmen leitet Richard Schinagl junior als Geschäftsführer. Bei der Planung des Mehrfamilienhauses legte er besonderen Wert auf eine energieeffiziente Ausführung und attraktive Ausstattung der elf Wohneinheiten mit sicht- und spürbar hochwertigen Materialien: "Ursprünglich hatten wir die Wohnungen zum Einzelverkauf an Eigennutzer und Kapitalanleger vorgesehen; dann hat sich aber ein dem Gemeinwohl verpflichteter Investor aus der Region eingeschaltet, der nun das Gebäude nach Fertigstellung komplett erwerben wird, um die Wohnungen zu vermieten.", führt Schinagl aus. Somit kommen potenzielle Mieter am "Holledauer Tor" in den Genuss einer Bauausführung in gehobenem Standard.

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DHV-Mitgliedsunternehmen Friedl Holzbau errichtet im niederbayerischen Furth bei Landshut ein Mehrgeschossgebäude mit elf Wohneinheiten. Die Ausführung des nachhaltigen Baukörpers erfolgt als Holztafelbau. Abb.: Friedl Holzbau

Die elf Wohnungen des Mehrgeschossers am "Holledauer Tor" in Furth verteilen sich auf drei Stockwerke. Für komfortable Erreichbarkeit der Obergeschosse stehen zwei Personenaufzüge zur Verfügung. Die Ausführung des Baukörpers erfolgt in ökologischer Holztafelbauweise durch die Friedl Holzbau GmbH aus. Das Unternehmen ist Mitglied im Deutschen Holzfertigbau-Verband e. V. (DHV) und hat sich zur Einhaltung der strengen Qualitätsmaßstäbe der Gütegemeinschaft Deutscher Fertigbau e. V. (GDF) verpflichtet. Der ökologische Neubau wird als Effizienzhaus 55 nach den Kriterien der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erstellt. Das nachhaltige Gebäude thront auf einer Tiefgarage mit 18 Pkw-Stellplätzen, die die Schöttl Bau GmbH in Stahlbetonbauweise ausführt. Ebenfalls aus Stahlbeton sowie partiell aus Mauerwerk bestehen die Aufzugsschächte und das Treppenhaus.

Neben der bezugsfertigen Errichtung des dreigeschossigen Gebäudes mitsamt Tiefgarage und Personenaufzügen umfasst der Leistungsumfang der bauausführenden Unternehmen unter anderem auch die Gestaltung der Außenanlagen mit Terrassen, Begrünung, befestigten Flächen und einem Unterstand für Fahrräder etc. "Wir haben bei all unseren Bauvorhaben den Anspruch, Kunden ihr neues Zuhause in handwerklich perfekter Ausführung bezugsbereit zu übergeben. Das soll natürlich auch beim ersten Elfparteienhaus in unserer Firmengeschichte so sein", hebt Friedl-Geschäftsführer Richard Schinagl junior hervor.

Der Baukörper ist als Holztafelbau konstruiert. Das bedeutet, dass alle Außen-, Innen- und Wohnungstrennwände auf großflächig beplankten Holzrahmen basieren, den für die Bauweise namensgebenden Holztafeln. Jedes einzelne Element wird mithilfe moderner CNC-Technik unter idealen Umgebungsbedingungen in der Werkshalle von Friedl-Holzbau in Niedersüßbach vorgefertigt. Auf der Baustelle bringt sie ein Teleskop-Kran in Position. Passgenau werden sie sodann mit statisch bemessenen Holzverbindungsmitteln zusammengefügt und sicher verankert. Gleiches gilt für die Geschossdecken und die ebenfalls in der Halle vorgefertigten Tragwerkselemente für das Dach.

Durch die Vorfertigung verkürzt sich die Bauzeit im Vergleich zu konventionellen Mauerwerksgebäuden enorm. Ebenso erübrigt sich bei Holzgebäuden das Trockenwohnen, so dass das Haus wesentlich schneller bezugsbereit errichtet ist.

Wandkonstruktion erfüllt alle statischen Erfordernisse

Friedl-Wandkonstruktionen basieren auf einem Rahmen aus hochwertigem Bauholz. Es ist technisch vorgetrocknet, um Schwundrisse und Verformungen zu vermeiden. Zudem werden die Gefache des Holzrahmens mit Isofloc-Holzweichfasern ausgedämmt und fassadenseitig mit Inthermo-Holzfaserdämmplatten beplankt, die zugleich als Träger des mineralischen Putzsystems fungieren. Die Stärke des Holzrahmens beträgt bei den Außenwänden 24 cm, bei den Innenwänden sind es 12 cm.

Die Wandkonstruktion erfüllt alle statischen Erfordernisse und überzeugt energetisch durch einen vorbildlichen Wärmedurchgangskoeffizienten: U = 0,15 W/m²K. "Für sich allein betrachtet, würde dieser extrem geringe U-Wert der Außenwand sogar eine Einstufung als KfW-40-Haus rechtfertigen", kommentiert Gerhard Krull, Leiter der Qualitätssicherung bei Friedl Holzbau. Die Außenwände werden diffusionsoffen ausgeführt. Auf den Holzfaserdämmplatten kommt fassadenseitig ein zweilagiger Mineralputz in weißer Optik zum Einsatz. Im Gegensatz zu den meisten sonst üblichen Applikationsverfahren wird die erste Lage des Putzsystems bei Friedl Holzbau bereits in der Werkstatt aufgebracht. Das bedeutet vom ersten Moment an erhöhte Wasserdichtigkeit und optimiert den Feuchteschutz für die darunterliegende Holzkonstruktion. Auf der Fassade sind Zierelemente aus Holz in Form eines filigranen Rhombus-Profils vorgesehen. Sie lockern das Fassadenbild auf und verleihen dem kompakten Baukörper eine ansprechende und einladende Erscheinung.

Das unter Nachhaltigkeitsaspekten vorbildliche Gebäude wird an das örtliche Nahwärme-Versorgungsnetz angeschlossen und auf diesem Weg mit Biomasse beheizt. Dadurch entfällt die Brennstoffbevorratung im Haus. Die Wärmeverteilung in die Wohnräume erfolgt per Fußbodenheizung mit Einzelraum-Thermostatregelung.

Sensorgesteuertes System regelt die Raumtemperatur

Für hygienische Behaglichkeit sorgt die kontrollierte Wohnraumlüftung mit separatem Lüftungsgerät und Wärmerückgewinnung aus der Abluft. Das sensorgesteuerte System regelt die Raumtemperatur und die Luftfeuchte, den CO2-Gehalt sowie den Luftdruck nach tatsächlichem Bedarf.

Dadurch werden Wohlfühltemperaturen rund ums Jahr erzielt. Für die künftigen Bewohner bedeutet das Gesamtpaket maximalen Wohnkomfort in jedem Raum.

Das im Jahre 1949 von Jakob Friedl, dem Großvater der heutigen Geschäftsführer Andreas und Richard Schinagl jun., als Zimmerei gegründete Holzbau-Unternehmen hat seinen Firmensitz im bayerischen Niedersüßbach, wenige Kilometer von Landshut entfernt. Seit den 1970er-Jahren baut Friedl Fertighäuser in Holztafelbauweise. Die Nachfrage stieg stetig an, weshalb 1980 mit dem Bau einer modernen Produktionshalle in Obersüßbach die maschinelle Serienfertigung von Gebäudeelementen begann. Um den Kunden einen authentischen Eindruck der Wertigkeit des Fertigbaus zu vermitteln, entstand in den 1990er-Jahren unweit des Werks das erste Friedl-Musterhaus.

Im Laufe seiner mehr als 70 Jahre währenden Firmengeschichte ist das Familienunternehmen vornehmlich mit dem Fertighausbau befasst und hat bis heute rund 1500 Eigenheime gebaut – natürlich vorwiegend aus Holz. Die Jahres-Kapazität des Werks in Niedersüßbach, das mit modernsten Holzbearbeitungsmaschinen ausgestattet ist, liegt bei rund 25 hochwertigen Eigenheimen, die überwiegend bezugsbereit ausgestattet und somit wirklich "schlüsselfertig" errichtet werden.

Mit dem Elf-Parteien-Wohnhaus in Furth schlägt das ambitionierte Unternehmen ein neues Kapitel in der erfolgreichen Firmengeschichte auf, dem nach dem Willen von Geschäftsführer Richard Schinagl junior noch viele weitere folgen sollen.

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