Neubau eines Verwaltungsgebäudes

Mit Verbundelementen Fassade im Corporate Design geschaffen

Laupheim (ABZ). – Beim Neubau ihres Verwaltungsgebäudes legte die Uhlmann Group Wert auf eine Fassadengestaltung nach den Regeln des Corporate Design. Die in Pfosten-Riegel-Konstruktion erstellte Fassade des neuen Gebäudes lehnt sich gestalterisch an eine bestehende Halle an, die schon mit der gleichen Intention gebaut worden war.
Dämmstoffe
Angeordnet sind die unterschiedlichen Fassadenelemente in einem wiederkehrenden Raster von 186 cm (Paneele), 125 cm (Glasflächen) und 62,5 cm (Öffnungsflügel). Foto: Linzmeier

Für Unternehmen ist es heute essentiell, sich durch eine Corporate Identity (CI) klar zu profilieren, um sich in der Wahrnehmung potentieller Kunden positiv abzusetzen und dauerhaft wahrgenommen zu werden. Dies umso mehr, als die Zahl der Anbieter in vielen Marktbereichen seit Jahren kontinuierlich wächst. Vor diesem Hintergrund wird die Identität eines Anbieters und seines Produkts und ihre Positionierung in einem Wertesystem zum wichtigen Faktor für eine Kaufentscheidung.

Eine wichtige Komponente einer CI stellt das Corporate Design dar, bei dem es um das visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens geht. Es umfasst neben Details wie Briefpapier auch die architektonische und farbliche Gestaltung der Firmengebäude. Eine besondere Funktion kommt in diesem Zusammenhang der Fassade zu, weil sie wie kein anderes architektonisches Element das einheitliche Erscheinungsbild eines Unternehmens nach außen prägt.

Ein Beispiel für die Umsetzung eines Corporate Design ist das neue Verwaltungsgebäude der Uhlmann Group in Laupheim. 1948 als Familienunternehmen gegründet, gehört diese Gruppe heute zu den weltweit führenden Spezialisten für weitgehend automatisierte Verpackungslinien im Bereich pharmazeutischer und medizinischer Produkte.

Ihr starkes Wachstum der letzten Jahre schlug sich unter anderem im Bau neuer Firmengebäude nieder: 2015 wurde auf dem Firmengelände eine neue Fertigungs- und Lagerhalle errichtet, 2020 folgte der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes, in dem auch die Entwicklungsabteilung des Unternehmens untergebracht ist.

Dabei stand im Pflichtenheft der mit der Planung beauftragten Berliner Niederlassung von Barkow Leibinger auch die Umsetzung eines individuellen Corporate Design, dessen Eckpunkte bereits durch die architektonische Gestaltung der Produktionshalle umrissen waren. Deren Erscheinungsbild wird durch ein Raster von Glasflächen und weißen Glaspaneelen geprägt, das in seiner klaren Strukturierung und Farbstellung Gestaltungsmerkmale der Uhlmann-Produkte aufnimmt.

Diese Linie wurde von den Architekten im neuen Verwaltungsgebäude fortgesetzt. Dabei war als äußere Hülle des in Betonskelettbauweise errichteten Gebäudes ursprünglich eine Elementfassade geplant. Der Vorschlag, diese Fassadenvariante in eine Pfosten-Riegel-Konstruktion umzuwandeln, stammt von der Eitle Glas- und Metallbau GmbH, die vom Generalunternehmer Matthäus Schmid Bauunternehmung mit der Ausführung der Fassade beauftragt worden war.

Eitle ist Komplettanbieter in den Bereichen Dach, Fassade und Fenster. Die hochgedämmte Pfosten-Riegel-Konstruktion sieht man hier als Fassadenkonstruktion auf der Höhe der Zeit: "Zum einen wird die Außenhülle bei einer solchen Konstruktion durch gedämmte Wandpaneele gebildet, weshalb sich eine zusätzliche Dämmung – womöglich in einem zusätzlichen Arbeitsgang – erübrigt. Zum anderen ist eine solche Fassade sehr pflegeleicht und bietet statt der ursprünglich geplanten Festverglasungen einen Mix aus Paneelen, Glasflächen und Öffnungsflügeln.

Angeordnet sind die unterschiedlichen Fassadenelemente in einem wiederkehrenden Raster von 186 cm (Paneele), 125 cm (Glasflächen) und 62,5 cm (Öffnungsflügel). Bei den Paneelen entschied man sich bei Eitle für die LINIT Verbundelemente der Linzmeier Bauelemente GmbH.

Dies lag zum einen nahe, weil Linzmeier bereits die Paneele für die Fertigungshalle geliefert hatte und es im Zuge des von Uhlmann angestrebten Corporate Designs sinnvoll war, die Paneele für das zweite Gebäude vom gleichen Hersteller zu beziehen. Zum anderen ist der Dämmspezialist aus Riedlingen einer der bevorzugten Lieferanten, mit denen man bei Eitle zusammenarbeitet: "Wir machen sehr viele Projekte im Jahr, und da sind für uns Faktoren wie Qualität, saubere Abwicklung und Termintreue besonders wichtig. Außerdem legen wir Wert auf einen partnerschaftlichen Umgang.

Darunter verstehen wir zum Beispiel, dass man uns kompetent darin unterstützt, auch schwierige Lösungen auf der Baustelle umzusetzen. Und – falls dies einmal nicht möglich ist – für uns eine Alternative zu entwickeln, wie wir auf anderem Weg zu dem gleichen Ergebnis kommen."

Vor derartigen Herausforderungen stand man in Laupheim nicht, konstruktiv war das neue Verwaltungsgebäude für Hersteller und Fassadenbauer eher business as usual. In puncto Logistik gab es dann aber doch ein kleines Problem. Die Paneele wurden mit einem Materiallift ins Gebäude transportiert, der mit einer Größe von 125 x 350 cm zu schmal war, um die normalerweise liegend transportierten Paneele nach oben zu heben.

"Deshalb haben wir A-Böcke nach Riedlingen gebracht, auf die Linzmeier die Paneele auf der Längsseite stehend verlud. So konnten wir sie per Lift in die einzelnen Stockwerke bringen, wo wir sie mit Saugplatte und einer Art Glasroboter versetzten." Voraussetzung für dieses Vorgehen war die räumliche Nähe zum Hersteller, die sich auch bei einem weiteren Problem auszahlte: Als wir bei der Montage zwei Bruchpaneele gab, lieferte Linzmeier schnell und reibungslos Ersatz.

Zum Einsatz kamen in Laupheim zwei verschiedene Verbundelemente: 322 sichtbare, 80 mm starke Glaspaneele, deren Außenschicht aus weiß emailliertem, 8 mm starkem ESG-H Glas besteht. Nach innen folgen ein 70 mm starker Mineralfaser-Dämmkern und ein 2 mm starkes, weißes Alu-Blech mit umlaufender Z-Kantung. Mit ihrer Dämmschicht erreichen diese 185 x 330 cm großen Elemente einen U-Wert von 0,46 W/m²K. Sie bilden rund 1086 m² der Fassadenfläche.

Auf weiteren 756 m² der Fassadenfläche wurden 52 mm starke Blechpaneele belegt, die innen und außen aus 2 mm starken Alublechen bestehen. Dazwischen befindet sich eine Dämmschicht von 48 mm PUR-Schaum, der Element-U-Wert liegt hier bei 0,55 W/m²K. Die 693 Paneele befinden sich hinter den horizontalen Blechbändern, welche die drei Geschosse des Gebäudes voneinander absetzen. Die Linit-Verbundelemente wurden in Riedlingen nach Maß für das neue Verwaltungsgebäude gefertigt und just in time zur Baustelle geliefert. Aus planerischer Sicht sind diese Elemente nicht nur wegen der präzisen Vorfertigung, sondern auch wegen des besonders großen Gestaltungsspielraums interessant, den sie dem Architekten mit ihrem breiten Spektrum an Deckschichten bieten. Möglich sind neben Glasdeckschichten – verspiegelt, rückseitig farbig emailliert oder im Mehrfarbensiebdruck bedruckt – Deckschichten aus verschiedenen Metallen wie Aluminium, Stahl, oder Edelstahl, bei denen man durch Eloxieren, Farbbeschichtungen, Polieren oder Prägungen besondere Effekte erzielen kann. Zur Wahl stehen außerdem verschiedene Holzdeckschichten (Furnierschichtholz, Schichtholz, Spanplatten in allen Holzarten), extrem widerstandsfähige HPL-Deckschichten in verschiedenen Farben und Optiken und Deckschichten aus Faserzement in einer nahezu unbegrenzten Farbpalette.

Neben ihren optischen Qualitäten bieten Linit-Verbundelemente dank einem Kern aus PUR/PIR- oder Mineralfaserdämmung einen sehr guten Hitze- und Wärmeschutz. Darüber hinaus hat Linzmeier hocheffiziente Vakuum-Paneele im Programm. Mineralfaserdämmschichten verbessern den Brandschutz (bis W 90), spezielle Funktionsschichten erhöhen den Schallschutz (bis 55 dB) und machen die Paneele einbruch- oder durchschusshemmend.

Die Verbundelemente werden an die jeweilige Konstruktion des Gebäudes angepasst. In Farbe oder Holzoptik lassen sie sich außerdem perfekt auf das jeweilige Fenster- und Fassadenprofil abstimmen. Die Montage der einbaufertigen Paneele erfolgt problemlos in Pfosten-Riegel-Konstruktionen oder Fensterelemente entsprechend den Verglasungsrichtlinien.

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