VFF-Fachtagung Statistik und Markt

Zahlen zeigen differenziertes Bild

Frankfurt am Main (ABZ). – Der Verband Fenster + Fassade (VFF) hat unlängst seine Frühjahrs-Fachtagung Statistik und Markt im IntercityHotel am Frankfurter Flughafen abgehalten.

Im Fokus der Veranstaltung mit insgesamt 90 Teilnehmern, davon 35 Personen vor Ort und 55 online standen wie immer die aktuellen Fenstermarktzahlen. "Für 2022 müssen wir entgegen unserer Herbstprognose von minus 1 Prozent nun einen tatsächlichen Rückgang von 2 Prozent feststellen", so VFF-Geschäftsführer Frank Lange. "Die gegenwärtige Inflation, der Zinsschock und die Verunsicherung der Bauherren und Sanierer angesichts der Diskussion um mögliche Austauschpflichten für Heizungen drücken unsere Erwartungen für 2023 auf minus 4,5 Prozent."

Neben den Konjunkturdaten der Baubranche, neben der Fenster- und Außentürenmarkt-Prognose und den Zahlen zu den Produktions-, Import- und Exportmengen standen außerdem die aktuellen Europamarktzahlen sowie schließlich die neue Branchenstrukturanalyse 2023 auf dem Programm der Fachtagung. Zu Beginn erläuterte Frank Lange die Entwicklung des VFF-Konjunkturindexes auf dem Stand von März 2023. Er zeige, dass die aktuelle Einschätzung der Marktlage, also die tatsächliche Auftragslageeinschätzung der beteiligten Unternehmen im Blick auf den Gesamtmarkt schon seit Juli 2022 rückläufig sei. Dagegen habe sich die Erwartung in den zukünftigen Markt auf niedrigem Niveau verbessert. Getragen werde diese bessere Erwartung durch die Aussicht auf höhere Neubau- und Sanierungsraten angesichts des steigenden Wohnungsdrucks und der Notwendigkeit energieeffizienten Sanierens als Säule der Klimapolitik. Die aktuellen deutschen Fenster- und Außentürenmarktzahlen stellte Jörg Flasdieck von der Heinze GmbH vor. Online zugeschaltet war Christopher Kramp, neu im Team von Heinze und ebenfalls an der Entwicklung der Zahlen beteiligt. Nach der Mittagspause hob Martin Langen in seiner Präsentation der Fenster- & Haustürenproduktion Deutschlands sowie der Produktions-, Import & Exportmengen den Rücklauf der deutschen Produktion bei größerem Importanteil hervor, begründet insbesondere durch den hohen Anteil von PVC-Fenstern aus Polen. Perspektivisch werde der italienische Markt auch für die deutsche Produktion von Bedeutung sein, weil Italiens Boom mit Wachstumsraten von 20 Prozent, getragen von einer hohen staatlichen Förderung, derzeit auch stark Importvolumen nach Italien lenke. Dieses Importvolumen wird unter anderem auch mit polnischen Fenstern erzielt, die bei nachlassendem Marktwachstum in Italien auch wieder nach Deutschland exportiert werden könnten, wie Flasdieck und Kramp erläuterten. Nach sieben Jahren hat die B + L Marktdaten GmbH ein Update der Branchenstrukturanalyse erstellt, welche die Analyse von 2015 bis zum Jahr 2022 fortschreibt. Zentrale Aussage der von Marcel Dresse vorgestellten Analyse ist, dass sich die schon lange beobachtbare Konzentration der Branche bei immer noch sehr großen Unternehmenszahlen weiter fortgesetzt hat: von 6373 Unternehmen im Jahr 2015 auf 5880 im Jahr 2022. Der VFF wird im Juni 2023 detaillierter über die Studie informieren und diese dann auch zum Erwerb anbieten.

"Bisher hat sich unsere Branche wie die Baubranche insgesamt in den vergangenen beiden Jahren angesichts der vielen Negativeinflüsse des Krieges und der Pandemie sehr robust und durchaus erfolgreich behauptet", bilanzierte Frank Lange nach der Fachtagung. "Und wir können davon ausgehen, dass die derzeitig rückgängige Marktentwicklung, bedingt durch den Zinsschock und Investionsunsicherheiten in Deutschland, sich schon bald wieder dreht. Der Bedarf an Wohnraum ist enorm, die Notwendigkeit zum Energiesparen auch im Gebäude ist unabdingbar. Dennoch werden 2023 und wohl auch 2024 für den deutschen rückläufigen Fenstermarkt schwierig."

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