HDB

Zweifel an Zeitplan für Schienensanierung angemeldet

Die Bauindustrie hat Zweifel, dass sich die großen Sanierungsprojekte für das Schienennetz in Deutschland wie geplant verwirklichen lassen.
Verkehr Verbände
Ein Arbeiter bearbeitet im Werk Oberbaustoffe der Deutschen Bahn (DB Netze) eine Weichenzunge mit einem Winkelschleifer. Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Nach den Plänen der Deutschen Bahn sollen 40 stark befahrene Bahnstrecken bis 2030 jeweils für rund fünf Monate komplett gesperrt und dann rundum saniert werden. Als erstes ist im kommenden Sommer die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim dran.

„Wir stehen hinter dem Konzept des Verkehrsministers. Unter Vollsperrung können wir durchbauen, große Maschinen einsetzen, produktiver werden”, sagte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” . „Aber die beschlossenen Korridorprojekte sind so gar nicht umsetzbar. Sie sind viel zu komplex und groß”, fügte er hinzu. „In fünf Monaten 600 Millionen Euro Auftragsvolumen umzusetzen, ist kaum bis gar nicht machbar. Selbst wenn tausend Mann Tag und Nacht arbeiten würden.”

Mit Blick auf die Großprojekte warteten in der Bauwirtschaft die meisten ab. „Niemand hat Interesse, jeden Tag mit schlechten Nachrichten in der Presse zu erscheinen. Die Lose sind zu groß, das Projektmanagement der Bahn überfordert, alle wollen zu viel in zu kurzer Zeit”, kritisierte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Die Korridore seien vom Grundsatz her eine gute Idee. „Aber so wird die Bahn nie bekommen, was sie will. Ich weiß gar nicht, wer sich das so ausgedacht hat”, sagte Hübner.

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