ECON-Aufsätze von Hydrotec im A-99-Ausbau
Entlastung für den Innenstadtbereich
Der bereits in den 1930er Jahren projektierte Autobahnring, der bis heute noch nicht geschlossen ist, führt von der A 96 im Südwesten über die A 8 im Nordwesten und die A 92 im Nord-Nordwesten zur A 9 im Norden (Autobahnring München-Nord) und weiter zur A 94 im Osten und zur A 8/A 995 im Süden (Autobahnring München-Ost).
Bis zu 160.000 Fahrzeuge fahren hier zu Spitzenzeiten täglich am Münchener Stadtgebiet vorbei. Staus sind insbesondere im Berufsverkehr und während der Ferien programmiert und verlagern sich auch in das umliegende Verkehrsnetz sowie bis ins Stadtgebiet Münchens. Um das immer höher werdende Verkehrsaufkommen bewältigen zu können, wurde die A 99 zwischen 2016 und 2019 bereits auf einem 8 km langen Abschnitt zwischen Nordkreuz und der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning auf insgesamt acht Spuren ausgebaut. Mehrere Brücken mussten im Zuge der Fahrbahnerweiterung abgerissen und neu gebaut werden.
Zweiter Schritt
Im zweiten Schritt wird bis Ende 2023 nun der knapp 3 km lange Abschnitt zwischen Aschheim/Ismaning und Kirchheim ausgebaut sowie anschließend der Abschnitt zwischen Kirchheim und Haar – einschließlich des Autobahnkreuzes München-Ost. Zusätzlich zum achtspurigen Ausbau wird zudem ein System für eine temporäre Freigabe des Seitenstreifens errichtet, sodass in den Hauptverkehrs- und Reisezeiten sogar insgesamt zehn Fahrstreifen – also fünf in jede Richtung – zur Verfügung stehen. Weil die gesamte Erweiterung der A 99 bei fließendem Verkehr stattfindet, komme das Projekt einer Operation am offenen Herzen gleich, betont ein Sprecher der Autobahn GmbH.
Immerhin hatten die Planer der 1975 in Betrieb genommenen Autobahn mitgedacht und einen enorm breiten Mittelstreifen angelegt. So kann die Autobahn nach innen verbreitert werden – ein großer Flächenfraß wird so vermieden. Um den Verkehrsteilnehmer auch bei schlechten Wetterverhältnissen größte Sicherheit zukommen zu lassen, wurde entlang der Ausbaustrecke auch das Straßenentwässerungssystem saniert, so dass auch bei großen Regenwassermengen eine schnelle und effektive Entwässerung der acht Fahrstreifen sichergestellt ist.
Widerstandsfähige Bauteile gefragt
Da sich nicht selten Pkw oder gar Lkw an den Bordrinnenbereich "verirren", in dem die Entwässerungseinrichtungen platziert sind, kann das Überfahren der Straßenabläufe bei zu hoher Belastung zu Schäden an den Aufsätzen führen. Hier sind also besonders widerstandsfähige Bauteile gefragt, die zugleich wirtschaftlich sind. Die robusten Hydrotec-ECON-Aufsätze mit einem Gesamtgewicht von circa 57 kg werden laut Herstellerangaben aus duktilem Gusseisen hergestellt und sind für die Belastungsklasse D 400 ausgelegt. Ausgestattet mit der auswechselbaren, aus Polychloropren gemäß DIN 53505 bestehenden HYDROpren-Einlage, wird ein frühzeitiger Verschleiß verhindert und so eine hohe Abriebfestigkeit und Langlebigkeit gewährleistet.
Auch hinsichtlich der Wartung bietet der ECON-Aufsatz nach DIN EN 124-2 besondere Vorteile. Ein Scharnier ermöglicht eine 90 °-Arretierung und 110 °-Arretierung (Inspektionsstellung) des Rostes. In 90 °-Stellung kann das Rost bei Bedarf unkompliziert komplett herausgenommen werden. Darüber hinaus verfügen die Aufsätze über eine zentriert angebrachte Federarretierung, die verkehrsentlastet unterhalb vom Rost liegt und als Sicherheitsarretierung fungiert.
Im ersten Abschnitt der Ausbaumaßnahmen wurden auf der knapp 10 km langen Strecke zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und Aschheim/Ismaning rund 1200 ECON-Aufsätze mit quadratischer Rahmengeometrie in Pultform verbaut. Die Aufsätze mit einem Einlaufquerschnitt von 950 cm² und einer Schlitzweite von 25 mm gewährleisten laut Herstellerangaben auch bei großen anfallenden Regenwassermengen eine schnelle und sichere Entwässerung.