EnBW-Chef mahnt

SuedLink darf sich nicht verzögern

Nun steht ein wichtiger Baustart an und der EnBW-Chef drückt aufs Tempo.
SuedLink Energiepolitik
Andreas Schell, der Vorstandsvorsitzende des Energieversorgungsunternehmens EnBW, spricht bei der Bilanz-Pressekonferenz zu Journalisten. Beim Bau der Stromtrasse Suedlink darf aus seiner Sicht keine Zeit mehr verloren werden. Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod

Karlsruhe/Leingarten (dpa). - Beim Bau der Stromtrasse SuedLink darf aus Sicht von EnBW-Chef Andreas Schell keine Zeit mehr verloren werden. „Die Übertragungstrasse SuedLink ist eines der Schlüsselprojekte der Energiewende in Deutschland”, sagte der Vorstandsvorsitzende des Karlsruher Konzerns der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verbindung, die Windstrom aus dem Norden in den Süden der Republik bringen soll, sei wichtig über Baden-Württemberg und Bayern hinaus, für Industrie und Privatleute. Es gehe um vier Gigawatt Leistung - der Gegenwert von zwei bis drei Atomkraftwerken.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) werde zum Baubeginn eines sogenannten Konverters in Leingarten bei Heilbronn erwartet. Konverter wandeln Gleich- in Wechselstrom um und umgekehrt. Aus haushaltsüblichen Steckdosen kommt Wechselstrom, bei dem die Spannung mit Transformatoren recht einfach geändert werden kann. Für den langen Weg vom Norden in den Süden Deutschlands wird aber Gleichstrom genutzt, da dabei weniger Energie verloren geht.

Die Bundesregierung listet SuedLink im Koalitionsvertrag als eines der „besonders prioritären Vorhaben” auf. „Wir haben das Dilemma im Land, dass wir Großprojekte verzögern”, sagte Schell. „Das darf im Fall SuedLink nicht passieren.” Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und flexibler Kraftwerke gehöre jener der Übertragungsnetze zu den wichtigsten Punkten bei der Energiewende. „Der erfolgreiche Ausbau ist eine Grundvoraussetzung, um bereits 2028 aus der Kohle aussteigen zu können.” Dieses Ziel hatte EnBW im März angekündigt.

Eigentlich sollte SuedLink schon im vergangenen Jahr fertiggestellt sein. Nun wird 2028 angepeilt. Schell hält das noch für realistisch. Das Investitionsvolumen beträgt rund zehn Milliarden Euro.

„SuedLink ist eines der technisch hochkomplexesten Übertragungsnetze, die wir bauen”, sagte der Manager und verdeutlichte die Dimensionen: Die Kabel hätten den Durchmesser eines Handballs, ein Meter wiege 42 Kilogramm. Manche Straßen seien für eine solche Last nicht ausgelegt und müssten punktuell ausgebaut werden. Es brauche mindestens 8000 Transportgenehmigungen. Die Trasse verlaufe durch 20.000 Grundstücke, bei manchen seien die Eigentümer nicht bekannt. Im Projekt-Team der EnBW-Tochter TransnetBW und Tennet seien einige Mitarbeitende allein damit befasst, Verträge mit Eigentümern abzuschließen.

Rund 700 Kilometer lang soll die Stromautobahn von Brunsbüttel in Schleswig-Holstein nach Leingarten-Großgartach am Ende sein. Bisher ist ein Abschnitt von 17,6 Kilometern Länge von Leingarten nach Bad Friedrichshall genehmigt. Die restlichen Verfahren müssten noch ihren Gang durch die Landesbehörden nehmen, sagte der Konzernchef. Der letzte Antrag solle nächstes Jahr eingereicht werden.

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