Hohe Baupreise bremsen das Vorgehen in Thüringen

Ausbau von Radwegen läuft schleppend

Erfurt (dpa). - Gestiegene Baukosten haben Auswirkungen auf die Erweiterung des Radwegenetzes in Thüringen.
Verkehr Baupolitik
Die Markierung für einen Radweg ist auf der Fahrbahn zu sehen. Gestiegene Baukosten haben Auswirkungen auf die Erweiterung des Radwegenetzes in Thüringen. Foto: picture alliance/dpa | Martin Schutt

„Gegenwärtig stehen wir vor der Herausforderung, den Ausbau des Radverkehrs trotz der in den letzten drei Jahren gestiegenen Energie- und Baupreise voranzutreiben”, sagte eine Sprecherin des Thüringer Verkehrsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Im Straßenbau hätten sich die Preise zwischen Ende 2020 und Ende 2022 um mehr als 50 Prozent erhöht.

Alle staatlichen Baumaßnahmen und damit auch die von Radwegen könnten aber nur mit den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln erfolgen, sagte die Sprecherin. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass bei steigenden Preisen weniger Straße pro Euro gebaut werden kann als in der Vergangenheit. „Wir setzen unsere Planungen zum Ausbau des Thüringer Radwegenetzes kontinuierlich fort, müssen dabei aber sowohl die Entwicklung der Baupreise als auch den anhaltenden Fachkräftemangel in Planung und Bau berücksichtigen.”

Nach Angaben des Verkehrsministeriums hat der Freistaat seit 2015 jährlich etwa 10 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln in den Ausbau und Erhalt der Radwege und in den Fußverkehr in Thüringen investiert. Damit summierten sich diese Investitionen auf etwa 85 Millionen Euro seit damals, sagte sie Sprecherin. „Die Förderung des Radverkehrs ist fester Bestandteil der Verkehrspolitik des Freistaats Thüringen.” Es sei das erklärte Ziel der Landesregierung, dass in Thüringen mehr Rad gefahren und Radfahren sicherer und attraktiver werde.

Die Alltagserfahrungen zeigen allerdings, dass das Fahrrad in den ländlichen Regionen Thüringens gerade im Vergleich zum Auto nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle spielt. Nur in den größeren Städten an der Autobahn 4 - wie etwa Erfurt, Weimar oder Jena - ist das Fahrrad inzwischen im Alltag vieler Menschen von einiger Bedeutung. Für den Ausbau der Radwege sind einerseits die Kommunen verantwortlich, die dafür auch Fördergeld erhalten können. „Der überwiegende Teil der Radwege befindet sich in kommunaler Verantwortung”, sagte die Sprecherin. Andererseits baut das Land in eigener Zuständigkeit Radwege entlang von Bundes- und Landesstraßen.

In diesem Jahr sei unter anderem geplant, im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt entlang der B85 zwischen Teichel und Teichröda auf fast fünf Kilometern Länge an einem Radweg zu bauen, sagte die Ministeriumssprecherin. Die Kosten des Projekts lägen bei etwa einer Million Euro. Auch zwischen Großsaara und Kleinsaara im Landkreis Greiz soll 2023 an einem etwa 800 Meter langen Radweg gearbeitet werden. Die Kosten hierfür seien mit etwa 900.000 Euro kalkuliert. Wann und wo gebaut werde, hänge auch davon ab, ob das Personal für diese Arbeiten verfügbar sei. „Die Umsetzung einzelner Maßnahmen erfolgt in der Regel über mehrere Jahre hinweg”, sagte die Sprecherin.

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