Landesvereinigung Bauwirtschaft

Starkes Umsatzplus im ersten Quartal

STUTTGART (ABZ). – Der gute Jahresbeginn in der baden-württembergischen Bauwirtschaft hat sich im ersten Vierteljahr fortgesetzt. Nachdem die Bauunternehmen wegen des milden Winters praktisch durcharbeiten konnten, gab es im ersten Quartal 2014 einen Umsatzanstieg um 24 %. Besonders stark zugelegt haben der Straßenbau mit 35,8 % sowie der Wohnungsbau mit 29,9 %. Bedingt sind diese hohen Zuwächse allerdings auch durch die schwache Bautätigkeit des Vorjahreszeitraums, als es witterungsbedingt in allen Bausparten erhebliche Umsatzverluste gab. Von Januar bis März dieses Jahres erzielten die Bauunternehmen im Land eine Umsatzleistung von insgesamt 2,48 Mrd. Euro. Bei den Auftragseingängen war die Entwicklung deutlich verhaltener. Hier betrug der Anstieg lediglich 3,7 %. Dennoch bleibt die Branche aufgrund der positiven gesamtwirtschaftlichen Lage zuversichtlich und prognostiziert bis Ende 2014 ein Wachstum von bis zu 3 %. Kritisiert wird vom Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft, Dieter Diener, dass der Bundeshaushalt voraussichtlich erst im Juli dieses Jahres verabschiedet wird.

Der vorläufige Haushalt verursache einen Stau bei der Planung und Ausschreibung von Neu- bzw. Ausbaumaßnahmen von Bundesfernstraßen. Da in den letzten Monaten zudem fast alle Arbeiten wegen des milden Wetters vorgezogen wurden, stünden die Straßenbauunternehmen nun vor einem regelrechten Auftragsloch. Einige Betriebe mussten ihre Beschäftigten sogar z. T. schon in Kurzarbeit schicken.

Ausdrücklich begrüßt wird dagegen, dass der Bund in den kommenden Jahren plant, 1 Mrd. Euro für die Sanierung von maroden Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen bereitzustellen. Immerhin wurde etwa 15 % aller Brückenflächen in Deutschland zuletzt ein ungenügender Zustand attestiert. Sie müssen daher für schwere Lastwagen beschränkt oder sogar für den Schwerlastverkehr komplett gesperrt werden. In Baden-Württemberg gibt es an Autobahnen sowie Bundesstraßen rund 4000 Brücken, von denen ein Großteil älter als 40 Jahre ist.

Dieter Diener weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an Brückenbauwerken ein besonders hohes Maß an Planung und Fachwissen erforderten und dafür ausreichend Personal in der Straßenbauverwaltung zur Verfügung stehen müsse. Doch genau daran mangelt es. Das baden-württembergische Verkehrsministerium selbst habe erst vor wenigen Wochen eingestanden, dass die Personaldecke in der Straßenbauverwaltung definitiv zu dünn sei. Dies war auch mit Ursache dafür, dass 2013 vom Bund bereitgestellte Investitionsmittel für den Bundesfernstraßenbau von bis zu 100 Mio. Euro erstmals nicht abgerufen werden konnten. "Die nun von Verkehrsminister Winfried Herrmann angekündigte Aufstockung der Straßenbauverwaltung um 30 zusätzliche Stellen ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, wird aber wohl kaum ausreichen, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen."

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