Neuer SBM REMAX 600

Auf dem Weg zum autonomen Brecher

Oberweis/Österreich (ABZ). – Mit der Markteinführung des neuen REMAX 600 auf der bevorstehenden bauma nimmt SBM Mineral Processing nach eigenen Angaben die nächste wichtige Etappe hin zum "autonomen Brechen".
SBM Mineral Processing Gewinnung
Mit seinem leistungsfähigen Prallbrecher und einer umfangreichen siebtechnischen Ausrüstung setzt der REMAX 600 laut SBM neue Maßstäbe in der 75-Tonnen-Klasse. Abbildung: SBM Mineral Processing

Mit einer Aufgabeleistung von 600 t/h, einem 1400er Prallbrecher für Aufgabegrößen bis 900 mm und einem ausstattungsabhängigen Gesamtgewicht von maximal 75 t liefert die Anlage laut Hersteller bis zu fünf Fraktionen in einem Durchgang. Eine dreifache Windsichtung und – als Novum bei hochmobilen Raupenbrechern – der sehr effiziente Überbandmagnet mit optionalem Längsaustrag gewährleisten auch im Recycling eine hohe Reinheit der Endprodukte.

Die umfangreiche Ausrüstung des Brechers im markanten Stealth-Design kommt nicht von ungefähr: Der neue REMAX 600 ist Technologieträger für die weltweit erste vollautonome Produktionsüberwachung und -steuerung, die SBM nach eigener Aussage derzeit in enger Zusammenarbeit mit Forschern der Montan-Universität Leoben entwickelt. Auf Basis modernster Sensorik und Videotechnologie, leistungsfähiger Kommunikations- und IT-Netzwerke sowie maschinentechnischer Innovationen, wie der automatischen Brechspaltverstellung hält erstmals "Künstliche Intelligenz" Einzug in die mobile Aufbereitung.

Seit über zwei Jahren läuft das ambitionierte F&E-Projekt "Autonomes Brechen" mit interdisziplinären Teams aus Mitarbeitern des renommierten Leobener Lehrstuhls "Aufbereitung und Veredelung" und der SBM-Entwicklungsabteilungen. Auftrag und Ziel ist es, mit "intelligenten", selbstlernenden mobilen Brechern den entscheidenden Schritt von der bereits heute weitgehend überwachten und im Zusammenspiel aller Prozess-Schritte optimierten Zerkleinerung zur autonomen, voll automatisierten Produktion zu machen. Dabei beurteilt die Maschine über Sensoren und Kamerasysteme eigenständig Aufgabegut und Endprodukte, erfasst noch besser als bisher die Lastzustände von Brecher und Fördereinrichtungen und optimiert alle Trennprozesse bis hin zu Überbandmagneten und Windsichtern.

Die weiterentwickelte SBM-Steuerung Crush Control validiert laut Hersteller alle Betriebszustände und Materialeigenschaften in Echtzeit und leitet die Werte über eine Cloudlösung in die SBM-Zentrale.

Ein dort erstellter "digitaler Zwilling" gleicht die realen Maschinenleitungen mit Tausenden hinterlegten Referenz-Daten aus 1:1-Güteprüfungen, Labortests und Computersimulationen ab (Gesteinseigenschaften, Sieblinien, Kornformen). Die daraus ermittelten Optimierungspotenziale werden an die Maschinensteuerung zurückgesandt und ermöglichen vor Ort eine unmittelbare und ständige Anpassung aller Prozessstufen ohne Betriebsunterbrechungen.

In großangelegten Testreihen mit dem REMAX 600 werden alle System-Komponenten im kommenden Jahr unter Praxisbedingungen optimiert. Mit dem Abschluss der Arbeiten und der Marktreife der auch auf andere Leistungsklassen übertragbaren Technologie rechnen die Verantwortlichen etwa 2024.

Auch ohne "KI inside" sind die Leistungsdaten des neuen Flaggschiffs der SBM REMAX-Baureihe beeindruckend, betont der Hersteller: Tatsächlich eröffnet er mit den 600 t/h seines weiterentwickelten Prallbrecher 13/14/4 mit 1380 x 1000 mm-Einlauf (B x H), den transportfreundlichen Abmessungen maximal 21,8 x 3,48 x 3,8 m (LxBxH) und Gesamtgewichten von nur 60 bis 75 t ein komplett neues Leistungssegment in der mobilen Primär- und Sekundärzerkleinerung. Schon vor dem offiziellen Marktstart im Oktober entschieden sich laut SBM die ersten Kunden für die "0-Serie" – voll verfügbar wird die mobile Highend-Lösung damit gegen Mitte 2023 sein.

Ein entscheidendes Argument für den REMAX 600 ist laut Hersteller wie bei allen SBM-Mobilanlagen der verbrauchsoptimierte diesel-elektrische Hybrid-Antrieb mit optionalem Netzbetrieb: Eine kompakte Einheit aus 15-Liter-Cummins-Turbodiesel (EU-V) und 553-kVa-Generator übernimmt die Versorgung aller elektrischen Antriebe – vom 250 kW starken E-Motor des Brechers, über die komplette Förder- und Siebtechnik bis hin zu den beiden elektrisch angetriebenen Hydraulikeinheiten von Fahrwerk und Arbeitshydraulik.

Durch diese Auslegung bleiben auch im vollelektrischen Netzbetrieb alle Anlagenfunktionen verfügbar, was Vor-Ort-Emissionen (Abgase, Lärm) gegenüber anderen Hybrid-Konzepten mit kurzzeitigen Diesel-Interventionen erheblich reduziert. Auch im dieselgestützten Betrieb überzeugt der drehmomentstarke Antrieb mit dauerhaft niedrigen Drehzahlen, was neben einer geringen Umfeldbelastung vor allem zu einem günstigen Verbrauch selbst unter hoher Auslastung aller Nebenaggregate führt, erklärt das Unternehmen.

Dabei bietet der REMAX 600 nach Auskunft des Herstellers ein vollständiges Paket an Standardausrüstungen und Optionen, das auch eine hohe Wertschöpfung durch eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Endkörnungen gewährleistet. Dazu zählen neben der serienmäßigen Vorabsiebung über ein Doppeldeck-Kreisschwingersieb insbesondere die drei optionalen Kreisschwinger-Nach-siebeinheiten (1-, 2-, 3-Deck) – jeweils inklusive Überkorn-Rückführung und hoch auskragenden Austragsbändern für groß dimensionierte Produkthalden.

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