Schacht-in-Schacht Modernisierung

Mit starkem Service vor Ort lief alles nach Plan

Breisach am Rhein (ABZ). –Ein Betonschacht in Breisach am Rhein war durch Korrosion stark beschädigt. Die Verantwortlichen suchten nach einer schnellen und nachhaltigen Lösung und entschieden sich schließlich für das Schacht-in-Schacht-Verfahren des Polymer-Spezialisten Rehau. Auf die Technik waren sie durch einen Zeitungsartikel aufmerksam geworden, der eine erfolgreiche Modernisierung mit diesem Verfahren in Waldkirch beschreibt.
Digitalisierung
Beim Rehau Schacht-in-Schacht-Verfahren wird der neue Schacht mit Zu- und Ablauf auf den Millimeter genau angepasst. Der maßangefertigte neue Schacht entsteht auf der Basis von Laserscan-Daten. Foto: Rehau

Vier Tage im Dezember 2023 – mehr Zeit hatte Frederic Saettel nicht. In diesem knappen Zeitfenster musste der marode Betonschacht in unmittelbarer Nähe der Kläranlage im baden-württembergischen Breisach gegen einen eigens gefertigten AWASCHACHT des Herstellers Rehau ausgetauscht sein.

Provisorische Leitung

"Der stramme Zeitplan war durch verschiedene Wetterprognosen vorgegeben, an denen wir uns orientieren mussten, denn es durfte während der Bauphase nicht regnen", so Saettel, der seit 2015 als Bauleiter bei der der Amann GmbH in Sasbach am Kaiserstuhl arbeitet.

Bei dem maroden Bauwerk in Breisach handelte es sich um einen zweiteiligen, rechteckigen Übergabeschacht, der das angepumpte Abwasser aus dem rund 6 km entfernten Ihringen aufnahm und an die Kläranlage weitergab.

Die Pumpen in Ihringen konnten während der Baumaßnahme nicht dauerhaft abgestellt werden. Die Lösung: Saettel und sein Team bauten im ersten Schritt eine provisorische Leitung, die das ankommende Wasser um die Baustelle herumleitete.

Zusätzliches Regenwasser hätte diese Übergangslösung nicht aufnehmen können. Alles lief nach Plan, während der viertätigen Bauphase blieb es trocken.

Der alte Betonschacht wurde durch einen sogenannten Energieumwandlungsschacht ersetzt, den Rehau unter der Produktbezeichnung AWASCHACHT PP Boden DN 1000 anbietet. Das Modell besitzt einen Kugelboden für Regen- und Mischwasserkanäle und lässt sich laut Hersteller ohne aufwendige Absturzbauwerke installieren.

Das ankommende Wasser erreicht über einen tangentialen Zulauf den Schacht. Danach wird die Fließgeschwindigkeit durch eine rotierende Bewegung im Kugelboden stark verringert und ein Großteil der Bewegungsenergie des Wassers wandelt sich in Wärme um. Daher der Name Energieumwandlungsschacht.

Exakte Übereinstimmung

"Alles muss genau vorbereitet sein, damit wir in der vorgegebenen Zeit fertig werden", beschreibt Saettel die wesentliche Herausforderung des Projekts. "Ein- und Auslauf des Schachts mussten mit dem vorgegebenen Bestand exakt übereinstimmen, denn wir hätten nicht viel ausnivellieren können."

Daher wurde die Struktur des Altschachts inklusive Zu- und Abläufe zunächst mit einem hochauflösenden Lasersystem auf einen Millimeter genau gescannt. Diese Messarbeiten gehören bei Rehau mit zum Service. Mit Hilfe des digitalen Zwillings wird anschließend der neue Kunststoffschacht individuell gefertigt und auf die Baustelle geliefert.

"Es hat alles gepasst, die Arbeiten verliefen ohne Zwischenfälle", sagt Saettel. Beim Einbau des neuen Schachts wurde außerdem ein sogenannter Schnellzement verwendet, der innerhalb einer Stunde fest wird.

"Das hat uns geholfen, innerhalb der vorgegebenen Frist fertig zu werden", ergänzt der Bauleiter.

Für Frederic Saettel war das Projekt in Breisach die erste Schacht-in-Schacht Modernisierung in seinem Berufsleben. Deswegen war er froh, dass ihm während der kompletten Bauphase mit Yves Hamann ein technischer Fachberater von Rehau zur Seite stand.

"Die Zusammenarbeit war sehr gut", betont Saettel. "Er hat uns wichtige Hinweise gegeben, in welcher Reihenfolge die Arbeiten ablaufen müssen und was beim Einbau des neuen Schachts zu beachten ist."

In der nächsten Zeit steht für den Bauleiter keine weitere Schacht-in-Schacht-Modernisierung an, doch wenn es soweit ist, brauche er keinen technischen Fachberater mehr: "Der Service in Breisach war so gut, dass wir die Arbeiten in Zukunft allein schaffen."

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