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Heimische Rohstoffe können Kosten dämpfen

Wiesbaden (dpa). - Knappe Baustoffe verteuern den Bau von Wohnungen und Straßen zusätzlich. Abhilfe könnten laut Unternehmerverbänden heimische Rohstoffe schaffen, die auch in Hessen lagern.

Im Kampf gegen steigende Baukosten fordern die hessischen Unternehmen eine leichtere Gewinnung heimischer Rohstoffe wie Sand, Kies und Steine. Zusätzlich müsse der Einsatz recycelter Baustoffe stärker gefördert und die ortsnahe Entsorgung von Bauschutt gesichert werden, erklärte die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) in Wiesbaden. Das Land müsse unter anderem die Genehmigungsverfahren für Steinbrüche und Gruben beschleunigen.

„Die wirtschaftliche Versorgung der Bauwirtschaft mit regionalen mineralischen Rohstoffen ist ein Beitrag, die steigenden Kosten beim Wohnungsbau zu dämpfen”, sagte VhU-Vizepräsident Thomas Reimann. In Hessen gebe es eine Nachfrage nach rund 50 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe pro Jahr - davon würden nur 35 Millionen Tonnen auch im Bundesland gewonnen. Reimann verwies darauf, dass kurze Transportwege auch die Emissionen von Treibhausgasen verringern.

Der Geschäftsführer des Industrieverbands Steine und Erden, Philipp Rosenberg, forderte eine stärkere Akzeptanz von Recycling-Baustoffen. Hier sollte die öffentliche Hand Vorbild sein und in Ausschreibungen stärker auf wiederverwendete Baustoffe setzen. Derzeit würden beispielsweise 78 Prozent des Bauschutts und 93 Prozent des Straßenaufbruchs recycelt, sagte Rosenberg. Allerdings erschwerten rechtliche Vorgaben den Einsatz von Recycling-Baustoffen.

Der Landesvorsitzende des Verbands der Bau- und Rohstoffindustrie (vero), Christoph Hagemeier, forderte von Landesregierung und Landtag, ausreichend Flächen als Vorranggebiete für die Rohstoffgewinnung zu sichern. „Bodenschätze sind nunmal standortgebunden”, sagte er. Auf den Abbaugebieten entständen oft neue Biotope oder Freizeitareale.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Steine und Erden Hessen Thüringen, Matthias Schlotmann, verwies darauf, dass bisher fünf Millionen Tonnen Rohstoffe aus der Ukraine und Russland in die EU eingeführt worden seien. Angesichts des Krieges fehlten diese Rohstoffe - auch in Hessen - und müssten ersetzt werden.

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