Haus- und Grundeigentümerverband

Schnellere Baugenehmigungen gefordert

Kiel (dpa). - Fehlender oder zu teurer Wohnraum ist eines der Themen, das viele Menschen zur Zeit umtreibt. Die Politik verfehlt ihre selbst gesteckten Ziele. Der Haus- und Grundeigentümerverband im Norden hat ganz konkrete Forderungen auch an die Ebene unterhalb des Landes.

Der Haus- und Grundeigentümerverband Haus & Grund sieht auch Städte, Gemeinden und Kreise in der Pflicht, ihren Beitrag gegen die Wohnungsnot zu leisten. Das wäre nach Überzeugung des schleswig-holsteinischen Verbandsvorsitzenden Alexander Blažek zum Beispiel mit einer deutlich schnelleren Bearbeitung von Baugenehmigungen möglich. Investoren müssten zum Teil mehrere Jahre warten, bis sie mit dem Bau beginnen könnten und in der Zwischenzeit die Finanzierungskosten für die Grundstücke tragen. „Darüber ist beim Wohnungsgipfel der Bundesregierung zu wenig gesprochen worden”, sagte Blažek der Deutschen Presse-Agentur.

Das sei ein Thema der Bauämter, aber auch der Landesbauordnung, die in Schleswig-Holstein seit der letzten Reform einen wesentlichen Nachteil habe. Früher habe das Bauamt geprüft, ob zum Beispiel Denkmal- und Naturschutzaspekte berücksichtigt sind, jetzt nicht mehr. „Das verzögert alles” und führe zu höheren Kosten. „Man hat Bürokratie auf den Bauherrn verlagert”, kritisierte Blažek. „Entbürokratisierung wäre, wenn ich als Bauherr auf das Bauamt gehe und die kümmern sich dann um mein Bauvorhaben. Davon sind wir leider Lichtjahre entfernt.” Dazu wäre auch eine bessere Vernetzung der Behörden untereinander nötig.

Ein anderes wichtiges Thema ist aus Sicht von Haus & Grund die Nachverdichtung in Gemeinden und Städten. Hier sei mehr Rückgrat und mehr Klarheit bei den Bauämtern und den verantwortlichen Politikern nötig. Oft seien die Ämter wegen drohenden Widerstands von Nachbarn viel zu defensiv. „Wir brauchen eine andere Fehlerkultur”, sagte Blažek. Wenn in 95 Prozent der Fälle am Ende gebaut werden dürfe, müsse man es hinnehmen, in den übrigen fünf Prozent auch mal zu unterliegen, etwa vor dem Verwaltungsgericht.

Eine große Hilfe gegen den Wohnungsmangel wäre es aus Blažeks Sicht auch, wenn statt zwei oder drei auch mal vier oder fünf Etagen gebaut werden dürften. Außerdem sollten auch kleinere Kommunen Geschosswohnungsbau zulassen, damit ältere Menschen überhaupt eine Möglichkeit hätten, ihre großen Einfamilienhäuser für junge Familien freizumachen. Viele Ältere wären bereit, in eine barrierearme oder -freie Wohnung umzuziehen, wenn sie in ihrem bekannten Umfeld bleiben könnten, ist Blažek überzeugt. Überdacht werden sollten auch teure kommunale Auflagen wie etwa Tiefgaragenstellplätze.

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