Nach elf Jahren

Auslastung von JadeWeserPort weit unter Erwartungen

Deutschlands einziger Tiefwasserhafen, der JadeWeserPort Wilhelmshaven, wird elf Jahre alt.

Wilhelmshaven (dpa). - Am 21. September 2012 war der JadeWeserPort Wilhelmshaven nach viereinhalb Jahren Bauzeit in Betrieb gegangen. Die hochgesteckten Ziele hat das Projekt bis heute nicht erreicht.

„Ich bin mir ganz sicher, dass dieser JadeWeserPort ein Erfolg wird”, hatte Niedersachsens damaliger Ministerpräsident David McAllister (CDU) bei der feierlichen Eröffnung erklärt. Und sprach von einem „Jahrhundert-Projekt”. Innerhalb von fünf Jahren, so das ehrgeizige Ziel damals, sollte die Kapazität der neuen Anlagen komplett ausgelastet sein, jährlich 2,7 Millionen Standardcontainer umgeschlagen werden.

Doch davon ist der Hafen auch nach elf Jahren noch weit entfernt. Im bisher besten Jahr 2021 wurden 713.000 Standardcontainer umgeschlagen, kaum mehr als ein Viertel der 2,7 Millionen, die möglich wären. 2022 ging der Wert sogar um 4,1 Prozent auf 684 400 Standardcontainer zurück. Damit war Wilhelmshaven aber nicht allein. Auch die anderen auf Container spezialisierten Häfen in Hamburg und Bremen verzeichneten zuletzt Rückgänge. Insgesamt sank der Containerumschlag der deutschen Seehäfen laut Statistischem Bundesamt 2022 um 6,3 Prozent und damit noch stärker als in Wilhelmshaven.

Grund ist vor allem, dass sich der weltweite Containerverkehr deutlich schwächer entwickelte, als die optimistischen Prognosen 2012 erwartet hatten. Damals war der die Seeverkehrsprognose des Bundesverkehrsministeriums noch davon ausgegangen, dass sich der Containerumschlag der deutschen Seehäfen, der sich von 2000 bis 2012 mehr als verdoppelt hatte, bis 2025 erneut fast verdoppeln werde. Doch stattdessen ging das Aufkommen ab 2014 fast Jahr für Jahr leicht zurück. Laut Statistischem Bundesamt wurden an allen deutschen Seehäfen zusammen 2022 fast 13 Prozent weniger Standardcontainer umgeschlagen als 2014.

Die deutschen Containerhäfen stehen in harter Konkurrenz mit den Häfen Rotterdam und Antwerpen. Hamburg und Bremen haben aber den Nachteil, dass große Containerschiffe sie über Weser und Elbe nicht voll beladen erreichen können. Einzig Wilhelmshaven kann unabhängig von Ebbe und Flut jederzeit von Schiffen mit bis zu 16,5 Metern Tiefgang angelaufen werden.

Damit künftig auch die ganz großen Schiffe mit bis zu 24.000 Standardcontainer abgefertigt werden können, werden in Wilhelmshaven derzeit die Containerbrücken um elf Meter erhöht. Beim Bau des JadeWeserPorts vor elf Jahren hatte an solche Mega-Pötte noch niemand gedacht. Noch habe zwar kein Schiff dieser Größenklasse eine der bereits fertiggestellten Brücken angelaufen, sagte kürzlich ein Sprecher des Betreibers Eurogate. „Wir gehen aber davon aus, dass das kommen wird. Darum bereiten wir uns darauf vor.”

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