VDBUM-Großseminar in Willingen

Willkommen im Nutzwerk

von: Kai-Werner Fajga
... hieß es Ende Januar wieder in Willingen, wo die 51. Veranstaltung des Verbands stattfand. Dass die Mitglieder des Verbands nicht nur eine Plattform zum Netzwerken finden, sondern auch ihren Nutzen aus den Inhalten ziehen sollen, stand erneut im Vordergrund, weshalb sich der VDBUM auch selbst als Nutzwerk bezeichnet. Die Teilnehmer konnten sich erneut über ein prallgefülltes Programm freuen.
VDBUM-Seminar
VDBUM-Präsident Peter Guttenberger (r.) und die Vorstandsmitglieder Dirk Bennje und Prof. Jan Scholten mit den Gewinnern des VDBUM-Förderpreises 2023 – Daniel Wild von der Max Wild GmbH, Steven Mac Nelly von Benninghoven und Maximilian Schöberl von der TU München (v. l. n. r.). Foto: Kai-Werner Fajga

Willingen. – Am 24. Januar starte das Großseminar des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM) nach Corona-bedingter Unterbrechung und Verschiebung nun wieder zum gewohnten Zeitpunkt im Kongresszentrum Sauerland Stern Hotel in Willingen. Auch das Wetter spielte mit und hüllte den Wintersportort komplett in Schnee ein – dem konzentrieren "nutzwerken" stand nichts im Wege. "Sicherlich kennen die Fachbesucher und Fachbesucherinnen bestens die ausgestellten Geräte und Maschinen, aber alle Besucher und Besucherinnen sind dankbar wie auch wir vom VDBUM-Team, dass die Aussteller trotz Schneeflocken und Kälte eine außergewöhnliche Baumaschinen- und Baugeräte-Atmosphäre zum Großseminares erzeugen. Selbst die Öffentlichkeit in Willingen und dem Upland nimmt sehr positiv die ,Baumaschinenleute' wahr", resümierte VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer.

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Die parallele Fachausstellung des Großseminars war durchweg gut besucht und lockte viele Teilnehmer zum "nutzwerken". Foto: Kai-Werner Fajga

Die Verantwortlichen hatten sich auch wieder Großes vorgenommen: An vier Tagen wurde ein Vortragsprogramm mit 50 Referenten abgespult, eine Fachausstellung lockte mit mehr als 100 Ausstellern, der Förderpreis wurde zum 10. Mal verliehen und drei Abendgalas standen auf dem Programm – um nur die Höhepunkte zu nennen. Nach der Eröffnungsrede von VDBUM-Präsident Peter Guttenberger am ersten Abend folgte mit Wolfgang Bosbach (1994 bis 2017 war er Mitglied des Bundestags) ein ehemaliges "Schwergewicht" der Bundespolitik als Redner. Sein Vortrag mit dem Titel "Krieg und Krise – Deutschland und Europa im Stresstest" vermochte alle Zuschauer zu begeistern. Bosbach beleuchtete gekonnt, was die derzeitige Krise von den vorangegangenen unterscheidet und gab Antworten darauf, wie es zu einer Entfremdung zwischen der Bevölkerung und der Politik kommen konnte – und warum es kein "Weiter so" geben darf. Stehende Ovationen waren sein Lob.

Das diesjährige Seminarmotto "Effiziente Maschinentechnik im nachhaltigen Bauprozess" stand am nächsten Tag bei Podiumsgesprächen im Vordergrund, gefolgt von drei Slots mit Fachvorträgen zu verschiedenen Themen – und begleitet von der parallelen Fachausstellung. Die fünf Hauptschwerpunkte des diesjährigen VDBUM Großseminars waren "Spezialtiefbau", "Tief- Kanal und Straßen-Tiefbau", "Forschung und Entwicklung", "Turmdrehkrane – Technik, Transport und Genehmigungsverfahren" sowie "Werkstatt 4.0 – Was uns im Service weiterbringt". Auch Spezialthemen wie Schwertransporte oder Spezialtiefbau wurden gut besucht. "Der jeweils sehr gut gefüllte Vortragssaal und das neue Format der Pitchpräsentationen haben unsere Überlegungen bestätigt. Auch die Vortragenden dieser Kurzpräsentationen haben das Format sehr positiv bewertet", erklärt Schnittjer und führte aus: "Der erste Schwerpunktpartner als Bauunternehmen mit Max Bögl war eine fantastische Neuerung und hat uns aufgezeigt, dass wir die Anforderungen aus den digitalen Bauprozessen und damit den echten Anwendernutzen, intensiver in der Baumaschinenentwicklung der Hersteller platzieren müssen."


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"Zum Presserundgang führte VDBUM-Geschäftsführer Dieter Schnittjer (r.) durch die parallel stattfindenden Fachausstellung, zu der mehr als 100 Aussteller begrüßt werden konnten. Einer von ihnen war auch Sponsor Hansa Flex, hier mit Matthias Henke (Leitung Vertrieb bei Hansa-Flex). Foto: Kai-Werner Fajga

Im Mittelpunkt der zweiten Abendveranstaltung stand dann die Vergabe des mit 2500 Euro dotierten VDBUM-Förderpreises in drei Kategorien. Mit 52 Bewerbungen hat es nie zuvor so viele Einreichungen für den renommierten Branchenpreis gegeben, der 2023 zum zehnten Mal vergeben wurde. Dirk Bennje, Vorstandsmitglied des VDBUM sowie Mitglied der Jury, gab die drei Gewinner in feierlichem Rahmen bekannt. Die Preisträger erhielten dabei Gelegenheit, den rund 700 anwesenden Branchenfachleuten ihre Innovation näher zu erläutern. Daniel Wild von der Max Wild GmbH beschrieb das ressourcenschonende mobile Bohrschlammrecycling "Mudcleaner", Steven Mac Nelly von der Benninghoven, Branch ofWirtgen Mineral Technologies GmbH, veranschaulichte die Vorzüge des "Katalysators für Asphaltanlagen" und Maximilian Schöberl von der TU München stellte die kollaborative Rüttelplatte "Cobot" vor.

Alle 52 Wettbewerbsbeiträge wurden zuvor während des Großseminars in einem sehr gut frequentierten Ausstellungsbereich auf Roll-ups präsentiert, damit sich die Besucher ein Bild von den Produkten und Lösungen machen konnten. Der VDBUM stellte die hochwertigen Roll-ups zum Seminarende allen Teilnehmern zur Verfügung.

Die Zweit- und Drittplatzierten in der Kategorie Innovationen aus der Praxis sind "Brextor" der BRC Engineering AG und "VR-Arbeitsbühne für Schulungen" der avs System Lift AG. In der Kategorie Entwicklungen aus der Industrie erreichte "Roborigger" der Ludwig System GmbH & Co. KG den zweiten Platz, gefolgt von "Autonome Kipper Beladung" der GHH Fahrzeuge GmbH. In der Kategorie Projekte aus Universitäten und Hochschulen erreichte "Hydrogen2Hydraulics", den zweiten Platz, die Einreichung "M2X-Mesh-Gateway" des Instituts für Advanced Mining Technologies, RWTH Aachen University belegt den dritten Platz.

Das Patenschaftsprogramm unter den Konzept "VDBUM-Next" war laut Veranstalter ebenfalls ein großer Erfolg. "Sowohl die jungen Leute wie auch den Paten sind einmal mehr überzeugt, dass Gespräche zwischen Nachwuchskräften und Unternehmen einen "mega"-Stellenwert haben", sagte Schnittjer. Auch hier zeige sich, dass der Erfolg auf und für beide Seiten dann gelingt, wenn die Beteiligten mit viel Herzblut in diese Projekte einsteigen. Hinter den VDBUM-Patenschaften steht die Idee des Verbands, frühzeitig Kontakte zu potenziellen Nachwuchskräften aufzunehmen, wie auch Erstkontakten von Studenten zu Unternehmen zu ermöglichen. Netzwerke im Personalwesen zu entwickeln und zu pflegen seien die besonderen Herausforderungen der nächsten Jahre. "Dieses ist nicht nur für die Personalabteilungen eine Verpflichtung. Alle Führungskräfte in Unternehmen mit Außenwirkung im Vertrieb und dem Service sind gefordert, die Nachwuchsorganisation zu gestalten und die eigenen Netzwerke zu nutzen", so der Verband. Für junge Menschen ergebe sich mit den Patenschaften die Chance zu eruieren, welche Vielfalt die Bau- Umwelt- oder Maschinenbauberufe bieten. Erfreut zeigte sich Schnittjer auch über die gut besuchte parallele Fachausstellung. Die sei wie immer "das sehr stark genutzte Kommunikationszentrum" gewesen. Bei der Fachausstellung gehe es nicht nur darum, dass sich Gesprächspartner ausschließlich an den Ständen vernetzen könnten, sondern auch an der Kaffeebar, auf den Laufwegen, vor und nach den Vorträgen, zur Abendgala oder beim Frühstück. Das ist es auch, was Schnittjer wiederholt als Nutzwerk des VDBUM bezeichnet: "Das besondere Nutzwerk werden Gäste erfahren, wenn sie sich selbst offensiv einbringen." Und das bedeute eben, auf andere Besucher und Besucherinnen zuzugehen und das fachliche Netzwerk zum Nutzen des eigenen Verantwortungsbereichs auszubauen.

"Der dritte Gala-Abend stand in diesem Jahr im Zeichen des Comedians Matze Knop, der – wie nicht anders zu erwarten war, einen Großteil der Gruppe mitgerissen hat", informiert der VDBUM-Geschäftsführer. Manche der Teilnehmer hätten sich ein wenig mehr Tiefgang gewünscht, aber, so Schnittjer entspannt: "diese Diskussion haben wir jedes Jahr und das wird sicherlich auch 2024 so sein!"

Über den gesamten Verlauf der Veranstaltung resümierte er: "Die Zusammenarbeit mit dem Kongresszentrum und dem Team vom Sauerland Sternhotel wie auch dem Technikteam von Visiotec, war wieder sehr kollegial, vertraut und eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg." Die sehr gute VDBUM-Teamleistung zwischen dem ehrenamtlichen Vorstand, Beirat und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle habe wieder Freude gemacht.

Schnittjer ergänzt: "Viele Wochen der hohen Anspannung bei Planung, Administration, Anmeldeorganisation in direkter Abstimmung mit dem Hotels, technischen Gesprächen, Ausstellerwünschen und die komplette eigene Mediengestaltung haben das VDBUM-Team neben weiteren Veranstaltungsterminen stark gefordert. Insofern fällt nach Abreise der letzten Gäste und Aussteller eine große Last ab und die Erleichterung ist bei jedem im Team mehr als spürbar."

Erfreut habe ihn auch die sehr positive Rückinformation der Gäste zu dem Verlauf der Veranstaltungen und den Programminhalten, der unfallfreie Verlauf der Veranstaltung – und: "keinerlei gesundheitliche Ausfälle".

Nach der langen Corona-Zeit ist das sicherlich auch ein Aspekt, den viele Teilnehmer wieder zu schätzen wussten.

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