Bauindustrieverband Ost
Nachfrage am Bau in Ostdeutschland bricht ein
Hohe Baukosten fielen mit steigenden Zinsen zusammen; das trübe die Baukonjunktur erheblich ein. Der Verband vertritt rund 260 Betriebe in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg.
Besonders betroffen sei der Wohnungsbau. Dort fielen die Auftragseingänge um 46,1 Prozent auf knapp 0,6 Milliarden Euro. Negativspitzenreiter unter den vier Bundesländern war Berlin, wo das Auftragsvolumen um 55,8 Prozent auf gut 174 Millionen Euro sank.
Auch im Öffentlichen Bau verzeichneten die Betriebe Rückgänge. Der Auftragseingang sank demnach um 13,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Zulegen konnte lediglich der Wirtschaftsbau mit einem nominalen Plus von 0,9 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Unterdessen stiegen die Umsätze im ostdeutschen Baugewerbe an. Erlöse von 4,1 Milliarden Euro bedeuteten ein Plus von 4,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2022. Der Verband weist allerdings immer wieder drauf hin, dass das lediglich eine Folge der enorm gestiegenen Baukosten sei. Die Aufträge würden schlicht teurer.
„Das ostdeutsche Bauhauptgewerbe steuert gegenwärtig auf eine schwierige Situation zu”, erklärte Hauptgeschäftsführer Robert Momberg. Der Baubedarf sei weiter hoch. Es müssten aber Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass dies in tatsächlich vergebene Bauaufträge münde.