Rückbau von Windenergieanlagen

Patentierte Sprengfaltung eingesetzt

Peißenberg (ABZ). – Die Reisch Sprengtechnik GmbH ist ein seit 1985 weltweit tätiges, inhabergeführtes Unternehmen und zählt nach eigenen Angaben zu den Marktführern in der Sprengbranche. Nachfolgend wird das Verfahren des sprengtechnischen Rückbaus einer Windenergieanlage dargestellt: von der Sprengfaltung der Betontürme über die Lockerungssprengung derer Betonfundamente bis hin zum Zerkleinern des gesprengten Materials.
Reisch Sprengtechnik Rückbau Abbruchtechnik
Durch die Anordnung der gegenläufigen Sprengebenen wird ein systematisches Ein-knicken und Verschieben der Betonturmsegmente erzielt. Foto: Reisch Sprengtechnik

Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Fallrichtungssprengung als günstiges Verfahren zum Rückbau von WEA-Betontürmen etabliert. Kritisch sind hierbei jedoch folgende Punkte zu betrachten: die zeit- und kostenintensive Erstellung der Fallbetten und deren Rückbau, das Fremdmaterial in den Böden sowie der große Flächenverbrauch und deren Verdichtung.

Die bessere Alternative ist nach Unternehmensangaben das innovative und europaweit patentierte Sprengfaltung mit zwei oder mehreren gegenläufigen Sprengebenen.

Im Vergleich zur Fallrichtungssprengung ist dieses Verfahren nach Unternehmensangaben deutlich sicherer, effizienter, kostengünstiger und naturverträglicher. Durch die Anordnung der gegenläufigen Sprengebenen wird ein systematisches Einknicken und Verschieben der Betonturmsegmente erzielt. Resultierend daraus verkürzt sich die Falllänge um 50 %.

Bildhaft dargestellt bedeutet dies, dass ein 100 m hoher Betonturm so lediglich einen Platz von 50 m x 20 m benötigt. Da dies wiederum in etwa den bereits vorhandenen und verdichteten Kranstellflächen entspricht, müssen für die Sprengfaltung keine weiteren Flächen geschaffen werden. Eine witterungsunabhängige Nachzerkleinerung und das Recycling des Betonturms können so problemlos erfolgen.

Im nächsten Schritt erfolgt die Lockerungssprengung des Fundamentes – der Vorteil gegenüber Meißelarbeiten: deutlich weniger Emissionen sowie eine Zeit- und Kostenersparnis von mindestens 35 %.

Die Weiterverarbeitung der gesprengten Türme und Fundamente können wir durch unseren eigenen Fuhrpark direkt selbst durchführen.

Nach dem Heraussprengen der Fundamente wird das Eisen vom Beton separiert. Das gesamte gesprengte Material wird anschließend Brecher gerecht zerkleinert und auf 0/45 gebrochen und gesiebt. So eignet es sich zur weiteren Verwendung für Wegebau und Kranstellflächen.

Eines der aktuellsten Projekte findet sich im Kreis Soest. In diesem Windpark werden insgesamt vier Windenergieanlagen des Typs E-66 gesprengt. Eine Besonderheit ist hier die Nähe zur A 44 – nur etwa 200 m trennen die Autobahn und eine zu sprengende Anlage. Damit die Verkehrsteilnehmer während der Sprengung nicht beeinträchtigt werden, muss der angrenzende Abschnitt der A 44 gesperrt werden. Um die Einschränkungen für den fließenden Verkehr so gering wie möglich zu halten, hat man sich im Unternehmen dafür entschieden, zwei Türme kurz hintereinander zu sprengen. So kann die Autobahn nach wenigen Minuten wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Im Zuge des verstärkten Repowerings ist ein Rückbau vor dem Aufbau zukünftiger Windenergieanlagen unumgänglich.

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